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2027 - Schwanengesang

Titel: 2027 - Schwanengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf, die allesamt einige hunderttausend Zeichen umfaßten und sich nicht speichern ließen. Und diese Zeichen verschwanden dann trotz meiner Bemühungen, sie zu erhalten, im syntronischpositronischen Limbo.
    Ich weiß nicht, wie sie es gemacht haben, aber damit ist klar, daß die beiden Greise etwas zu verbergen haben.
    Sie sind Arkoniden, ich bin Zaliter. Ich kann es nicht wagen, sie öffentlich des Verrats zu beschuldigen.
    Aber ich kann Has'athor Keuzon da Stilva von meinen Beobachtungen in Kenntnis setzen und ihm meine tiefste Besorgnis um die Sicherheit und Integrität der GILGAMESCH zum Ausdruck bringen.
    Er kennt mich seit langen Jahren. Er wird meine Befürchtungen hoffentlich nicht als Gehirngespinste abtun. Obwohl ich Zaliter bin.
     
    *
     
    Him Asnas
     
    Him und Corty sprangen zwar nicht auf; das verboten ihr Alter und ihre körperliche Verfassung. Aber sie! erhoben sich mit der angemessenen Eile, spreizten die Beine und drückten die rechte Hand gegen die linke Brustseite.
    Normalerweise grüßten auf diese Art Offiziere den Imperator. Keuzon da Stilva schien sich keinen Reim darauf machen zu können und wirkte kurzzeitig verwirrt. „Zhdopanda?" fragte Him. „Mein zalitischer Syntronikspezialist Lar Mamiak hat mir beunruhigende Beobachtungen mitgeteilt", sagte der Kommandant der GILGAMESCH.
    Him runzelte die Stirn. „Lar Mamiak, der unsere Arbeit immer wieder behindert? Der uns fehlerhafte Geräte zur Verfügung stellt oder gar nicht auf unsere Anfragen reagiert, obwohl er genau weiß, daß unsere Recherchen sehr schwierig sind?"
    Da Stilva sah den Zaliter an. Mamiak kämpfte sichtlich um die Beherrschung, schien mehrmals zu einer Erwiderung anzusetzen, zog es dann aber doch vor, die Beschuldigungen einfach an sich abprallen zu lassen. „Was bezweckt ihr mit eurer Suche in der Syntronik der GILGAMESCH?" fragte er schließlich. „Und warum sichert ihr eure Suchprogramme auf eine Weise, daß sie zerfallen, wenn man sie isoliert?"
    „Damit keine ... Fachleute wie du mit ihnen herumspielen, die bislang keine der gestellten Aufgaben auch nur ansatzweise lösen konnten", sagte Corty „Ich habe euch eine Frist gesetzt", unterbrach der Arkonide das Geplänkel. „Die wir auch einhalten werden", versicherte Corty dem Has'athor ruhig, offenbar ohne den geringsten Anflug von Nervosität aufzuweisen. Er schien absolut sicher zu sein, daß sie das Problem noch rechtzeitig lösen konnten. „Das Ultimatum läuft bald ab, und ich habe noch keinerlei Ergebnisse von euch gesehen."
    Mamiak wand sich unbehaglich; offensichtlich spürte er, daß das Gespräch ihm völlig entglitt.
    Die Arkoniden sprachen über seinen Kopf hinweg und schienen seine Anwesenheit nicht einmal mehr zur Kenntnis zu nehmen. „Darf ich, Erhabener?" Him deutete auf den Sessel vor seinem Terminal.
    Kommandant Keuzon da Stilva nickte.
    Him nahm schwerfällig wieder Platz. Als die Tür sich geöffnet hatte, hatten er und Corty sämtliche aufgerufenen Dateien ihrer Terminals auf eine untergeordnete Ebene verschoben, von der sie sie nur mit der Eingabe eines bestimmten Kodes wieder hervorholen konnten. In dieser Hinsicht bestand also keine unmittelbare Gefahr.
    Der Greis rief eine schematische Darstellung der GILGAMESCH auf. „Derzeit sind lediglich zwei der zwölf Module syntronisch mit dem Zentralkörper verbunden", sagte er. „Würde der Hochedle den Befehl geben, eins davon von der Hauptsyntronik zu trennen?"
    Keuzon da Stilva sah ihn gespannt an, dann trat er hinter das dritte Terminal und gab die nötigen Kodes ein.
    Him und Corty hatten schon längst die Dateien geschrieben, mit denen sie die Ursache der Verständigungsprobleme zwischen Syntronik und Positronik beseitigen konnten. Sie hatten sie jedoch noch nicht ins System eingespeist, denn damit wäre ihre Anwesenheit an Bord des Schiffes überflüssig geworden. „Die Experten des Zaliters haben den Fehler begangen, Syntronik und Positronik über den Zwischenpuffer miteinander zu verzahnen, während die Module an das Netz angeschlossen waren", log er das Blaue vom Himmel herunter. „Abgesehen von der unsauberen Arbeit, die sie dabei leisteten, haben sie übersehen, daß gewisse Dateien der Modulsyntroniken mit der temporären Datei des Datenpuffers inkompatibel sind. Sie haben sämtliche Verbindungen von vornherein gestört."
    Er schaute nicht hoch, war aber überzeugt, daß Lar Mamiak ihn skeptisch musterte. Und wennschon! Der Zaliter würde mehrere Tage brauchen, um diese

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