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2027 - Schwanengesang

Titel: 2027 - Schwanengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Veränderungen unterworfen war. Ich sollte das scharfe Schwert sein, das dieses neue Camelot schützte und bewahrte. Warum haben sie meinen Körper dann nicht EXCALIBUR genannt? Oder ARTUS, wenn mein Zentralmodul schon MERLIN hieß? Und das war auch mein Name ... Ich bin das, was von der Biokomponente der Zentralsyntronik noch übrig ist.
    Wieso hat man meinen Körper ausgerechnet GILGAMESCH genannt, nach dem viel älteren König von Uruk, den die Suche nach der Unsterblichkeit umtrieb? Der das größte Ziel anstrebte, das man sich nur denken kann, aber scheiterte?
     
    7.
     
    September 1303 NGZ
    Him Asnas
     
    Omir-Gos war nicht faßbar, nicht einmal mit den Mitteln, die den beiden USO-Spezialisten zur Verfügung standen. Ihre Syntronik-Kenntnisse halfen ihnen nicht weiter.
    Him fluchte leise auf. „Nichts, absolut nichts. Wenn es hier an Bord der GILGA-MESCH ein geheimes Kommandounternehmen gibt, dann das übersinnliche Feuer. Entweder es gibt keine Dateien darüber, oder sie befinden sich auf einer rein arkonidischen Sicherheitsebene, auf die die ursprünglichen Komponenten der Hauptsyntronik keinen Zugriff haben ... und wir auch nicht."
    „Ich habe hier etwas ...", murmelte Corty, der hinter seinem Terminal an der Arbeit war. „Da hat jemand geschlampt. Eine Erwähnung von Omir-Gos, die nicht gelöscht oder gesperrt wurde ... und zwar im Zusammenhang mit den überschweren Transformkanonen, die auf die Bugflächen der GILGAMESCH montiert wurden. Allerdings keine genauen Angaben."
    Him pfiff leise auf und drehte sich mit seinem Sessel zu Corty um. „Dann haben wir noch mehr Probleme", sagte er. „Vom Arbeitsraum aus können wir nicht herausfinden, was es mit Omir-Gos auf sich hat. Wir müssen uns die Sache selbst ansehen. Wer weiß, vielleicht erkennen wir schon auf den ersten Blick, worum es sich handelt. Vielleicht läßt sich an Ort und Stelle auch Datenmaterial aufstöbern."
    „Die Bereiche der neuen Transformkanonen sind besonders gesichert. Wie willst du da reinkommen?"
    Him deutete auf einen arkonidischen Impulsgeber, den er angefordert und nach der dritten Mahnung erhalten hatte. Lar Mamiaks kleine Sabotageversuche wurden allmählich mehr als nur lästig. „Ich schreibe die Software um und manipuliere die entsprechenden Dateien der Hauptsyntronik, damit sie das Gerät als übergeordnet anerkennt. Dann können wir sämtliche Schotten und Türen öffnen. Und ich fälsche uns Zutrittsberechtigungen, die zumindest einer oberflächlichen Überprüfung standhalten."
    „Füge in dem Impulsgeber eine Programmschleife ein, die sämtliche eingegebenen Daten sofort wieder löscht", schlug Corty vor. „Gute Idee." Him machte sich an die Arbeit und hatte gerade die arkonidischen Sicherheitssperren durchbrochen, als sein Zugriffsterminal eine lange erwartete Meldung machte.
    Sie klang völlig unverfänglich, war aber von ausschlaggebender Bedeutung: Die Suchprogramme der USO-Spezialisten hatten die Selbstvernichtungsdatei endlich gefunden.
    In diesem Augenblick aktivierte sich das dritte Terminal im Arbeitsraum, und mit einem leisen Zischen öffnete sich die Tür.
    Lar Mamiak stand auf der Schwelle. Und er war nicht allein gekommen. Als Verstärkung hatte ihr Erzfeind an Bord der GILGAMESCH den Kommandanten mitgebracht.
     
    *
     
    Lar Mamiak
     
    Ich habe Himos und Cortys unterschätzt.
    Ich verfolge genau die Aktionen der beiden greisen Aushilfssyntroniker, die im Begriff stehen, meine Karriere zu ruinieren, kann mir allerdings kaum einen Reim darauf machen. In ihrem eigenen Arbeitsraum sind die beiden für mich noch unkontrollierbarer geworden. Doch als ich mich an die konzentrierte Spurensuche im syntronischen Netz der GILGAMESCH machte, war es nur konsequent, daß ich früher oder später auf die ersten Zeichen stoßen mußte, die die beiden Pensionäre hinterlassen haben.
    Was genau Himos und Cortys da eigentlich treiben, verstehe ich nicht. Ich kann nicht abstreiten, daß es über meinen Horizont geht. Sie geben eine Unmenge von Daten in die Syntronik wie auch die Positronik ein. Auffällig ist aber, daß sie nach irgend etwas zu suchen scheinen. Ihre Suchprogramme überfluten geradezu das syntronische Netzwerk und durchstöbern es bis in die unterste Ebene.
    Mir ist es zwar gelungen, eins dieser Suchprogramme zu isolieren, aber ich konnte es nicht öffnen. Es erkannte meine Zugriffskodes nicht an, und als ich versuchte, es mit Hilfsprogrammen zu knacken, löste es sich in eine Vielzahl von Symbolfolgen

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