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2035 - Exodus der Herzen

Titel: 2035 - Exodus der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Töne entlocken können, indem sie ihre Körper über die unterschiedlich harten Saiten gerieben hatten.
    Tek hatte in meiner Gegenwart noch nie auf dieser Gitarre gespielt.
    Vielleicht bewahrte er sie nur auf, weil er dasselbe empfand wie ich, als ich sie nun musterte: Schon die Erinnerung an die Wohlklänge, die die Venusrobben ihr entlockt hatten, führte dazu, daß ich mich etwas beruhigte. „Fühlen wir ihr auf den Zahn", sagte Tek.
    Ich nickte. Wir beide verstanden uns so gut, daß Worte überflüssig waren; ein Blick genügte, und wir konnten uns gegenseitig die Bälle zuwerfen und eine dritte Person aus der Reserve locken. „Falls wir überhaupt Gelegenheit dazu bekommen", schränkte Tek ein. „Versuchen wir es", sagte ich und erhob mich. Es wurde Zeit, daß wir in die Zentrale zurückkehrten.
     
    *
     
    „Das ist ... unmöglich!" rief Ortungschef Viena Zakata.
    Ich warf ihm einen strengen Blick zu, doch meine Mißbilligung hielt sich in Grenzen. Seine Äußerung war zwar alles andere als wissenschaftlich exakt, doch präziser hätte ich es nicht ausdrücken können.
    Der Major überwand seine Überraschung schnell und bleckte sein Pferdegebiß zu einem verlegenen Lächeln. „Ortungsdaten", erstattete er Meldung und zögerte dann.
    Ich konnte es ihm nicht verdenken. Offensichtlich wußte er nicht, wo er anfangen sollte.
    Immerhin hatte Jamaske Wort gehalten. Wir hatten Auroch-Maxo-55 erreicht, ohne in die Nähe eines Mundänenschiffs zu kommen. Nach knapp zwei Stunden hatte sich der Planet unvermittelt aus dem matten Glimmen des Reflexionsnebels geschält. Das Leuchten, das die riesigen silbrigen Schlieren, Fäden und Schwaden durchdrang, die in der rein optischen Ortung auszumachen waren, schien sich plötzlich zu verdichten, auf einen Punkt zu konzentrieren. Bislang waren wir davon ausgegangen, daß dieses Leuchten von der im Zentrum der Wolke stehenden Sonne Auroch-Maxo herrührte, doch nun war ich mir dessen nicht mehr so sicher.
    Immerhin, stellte der Extrasinn fest, ob die Botin sich nun mythisch verbrämt oder nicht äußert, sie hat uns zu unserem Ziel geführt, das sich bislang unseren hochmodernen Geräten entzog.
    Täuschte ich mich, oder erfolgte dieses Eingeständnis tatsächlich ein wenig knirschend?
    Dann geschah alles gleichzeitig.
    Die optische Ortung zeigte uns eine paradiesisch erscheinende Welt, die auf den ersten Blick keinerlei Besonderheiten aufwies, einmal davon abgesehen, daß sie zum größten Teil von Wasser bedeckt war. Türkisblau schimmerte die Planetenkugel inmitten der brodelnden Schlieren des energetischen Aufruhrs im Dunkelnebel, eine Perle der Schöpfung, einzigartig in ihrer Schönheit wie jede Welt, die ich bislang geschaut hatte.
    Die Instrumente der Hyperortung zeigten jedoch unglaubliche Werte an und veranlaßten Major Zakata damit zu seinem überraschten Ausruf.
     
    *
     
    Der Major strich sich die stets fettig wirkenden Haare aus dem Gesicht und versuchte, sie sich hinter die Ohren zu klemmen. Ungläubig betrachtete er die Hologalerien mit den Ortungsdaten. „Der Planet vor uns ist von einem beachtlichen hyperenergetischen Kraftfeld umgeben, das die Fünf-D-Orter fast zum Durchbrennen bringt", erstattete er endlich eine vernünftige Meldung. „Die UHF-Strahlungen, die die Dunkelwolke als Ganzes erfüllen, scheinen an dieser Stelle akkumuliert zu werden."
    Nur logisch, bestätigte der Extrasinn, wenn man davon ausgeht, daß die Flimmernetze der Inzaila dem Transport psionischer Energien nach Auroch-Maxo-55 dienen. Das konnten wir ja Jamaskes Umschreibungen entnehmen.
    Ich schloß mich seiner Einschätzung an. „Die Daten der Normalortung", fuhr Zakata fort. Der Major hatte sich offensichtlich wieder in der Gewalt. „Der Planet ist mit 11.654 Kilometern Durchmesser etwas kleiner als die Erde. Schwerkraft 0,94 Gravos, gut atembare Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre. Es handelt sich um eine tropische, sogar an den Polen völlig eisfreie Welt. Bis auf wenige Inseln ist er von Wasser bedeckt, die kleinen Landmassen machen lediglich vierzehn Prozent der Oberfläche aus. Der weltumspannende Ozean ist jedoch nur selten tiefer als vierhundert Meter. Aber ..." Er stockte erneut.
    Der Grund dafür war mir nicht verborgen geblieben. Ich schaute wie gebannt auf die Holoprojektionen, die den Südpol des Wasserplaneten zeigten.
    Sogar der Extrasinn enthielt sich jedes Kommentars. „Kein Paradies ohne Hölle", vernahm ich hinter mir Ronalds Stimme. „Aber das ist ein

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