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2035 - Exodus der Herzen

Titel: 2035 - Exodus der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mal.
    Danke für den hervorragenden Rat. Ich war derselben Ansicht. Entweder sie log, oder unsere Mission war endgültig gescheitert. „Ich bin aber sicher, daß Paumyr euch weiterhelfen kann", sagte Jamaske.
    Wir haben ein klassisches Verständigungsproblem, erläuterte der Extrasinn. Natürlich. Keine der Parteien weiß irgend etwas von der anderen, es besteht also eine Menge beiderseitigen Erklärungsbedarfs.
    Jamaske scheint aber mit allen notwendigen Informationen auf die Reise geschickt worden zu sein.
    Sei trotzdem auf der Hut. Sie spricht mit der Geisteshaltung einer Angehörigen eines nicht technisierten Volkes. Mythen und Legenden sind für sie Realität! Der Logiksektor zögerte kurz. Könnte es etwas Schlimmeres geben? fügte er dann hinzu.
     
    *
     
    Hat sie einen Namen? spottete der Extrasinn, obwohl er genau wußte, daß dem nicht so war.
    Aber in einer Hinsicht hatte er durchaus recht. Wie Jamaske dort neben Roman Muel-Chen stand, erinnerte sie mich durchaus an eine Vincranerin.
    Es war schon lange her, daß ich näheren Kontakt mit diesen Lemurer-Nachkommen aus der Provcon-Faust gehabt hatte. Bei ihnen hatte sich eine parapsychische Fähigkeit entwickelt, die es ihnen ermöglichte, die Energieschwankungen innerhalb der rotierenden Dunkelwolke wahrzunehmen, in der sich ihr Heimatplanet befand. Eine Ortung mit technischen Mitteln war aufgrund der energetisch variierenden Kräfte in der Dunkelwolke völlig unmöglich gewesen. Nur die Vincraner hatten damals die Zugangskorridore erfassen und berechnen können, die es ermöglichten, in die Wolke einzufliegen oder sie wieder zu verlassen.
    Die SOL hatte Fahrt aufgenommen, und Jamaske erteilte die Kursanweisungen, nach denen unser Emotionaut das Schiff steuerte. Die Szene wäre mir surreal vorgekommen, wäre ich nicht mit den Vincranern schon vertraut gewesen.
    Wo unsere Instrumente weitestgehend versagten, schien Jamaske das Schiff mit traumhafter Sicherheit durch den energetischen Aufruhr der Auroch-Maxo-Wolke zu steuern.
    Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Die Ortung des Hantelraumers reichte hier in der Dunkelwolke nur wenige zehntausend Kilometer weit. Überdies variierte die Nebeldichte. Die Ortungsverhältnisse blieben nicht konstant, sondern änderten sich buchstäblich von einer Sekunde zur anderen. Und ein Teil der fünfdimensionalen Strahlung, mit der die Wolke aufgeladen war, wirkte in unregelmäßigen Abständen und dann sehr intensiv in Form von variablen Schwerkraftfeldern. Diese praktisch allgegenwärtige ultrahochfrequente Hyperstrahlung erschwerte die Arbeit unserer Spezialisten zusätzlich.
    Da blieb es nicht aus, daß sich ein unbehagliches Gefühl einstellte. Unsere Instrumente waren so gut wie blind, und wir mußten der schweigsamen Botin genauso blind vertrauen. Sie konnte uns durchaus zum 55. Planeten dieses gewaltigen Systems führen, aber auch auf einen sinnlosen Flug ins Nichts, für den uns nun wirklich keine Zeit mehr blieb, oder sogar ... in einen Hinterhalt.
    Du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen!
    Ich zögerte trotz der Aufforderung des Extrasinns, betrachtete nachdenklich die optische Darstellung der Außenbeobachtung. Die Hologalerien zeigten die Auroch-Maxo-Dunkelwolke als mattglimmenden Reflexionsnebel, der von riesigen silbrigen Schlieren, Fäden und Schwaden durchzogen wurde.
    Die energetische Ortung hatte dieses beschauliche Bild Lügen gestraft. Überall schlug Hyperstrahlung durch, brachte die Raumzeit des Einsteinuniversums praktisch zum Kochen und erzeugte riesige Wirbel in ihr. Das Manövrieren geriet hier zur Kunst, die selbst einem Emotionauten alles abverlangte. Doch auch einem Roman Muel-Chen waren Grenzen gesetzt: Die brodelnde Mischung aus Materie und Strahlung verhinderte, daß die SOL mit mehr als etwa fünfunddreißig Prozent der Lichtgeschwindigkeit fliegen konnte. Das anheimelnde Leuchten innerhalb der Wolke, von dem wir vermuteten, daß es von der im Zentrum stehenden Sonne Auroch-Maxo herrührte, war jedenfalls mehr als nur trügerisch.
    Und überdies wimmelte es in der Wolke und um sie herum von Mundänenschiffen. Bei unserem Anflug hatten wir außerhalb Hunderttausende von ihnen geortet. Wie viele sich innerhalb befanden, entzog sich unserer Kenntnis. Wenn wir einem Verband davon begegneten ...
    Aber es half alles nichts. Wollte ich mehr erfahren, mußte ich der Aufforderung des Extrasinns Folge leisten. „Wie orientierst du dich in diesem energetischen Chaos?" wandte ich mich an

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