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2036 - Geheimkonferenz der Blues

Titel: 2036 - Geheimkonferenz der Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Heimatwelt gegenüberstand und dieser ihm die Folie vor die Augen hielt. „Du hast das geschrieben, Zym Kirzay?"
    „Ja."
    Die Notiz beschrieb nur unzureichend seinen inneren Zustand und lautete: „Das Vermächtnis des Tlyünosmun darf nicht verlorengehen. Unsere Völker müssen zusammenhalten und den Pool stärken. Drei Dutzend Blues-Völker sind als Beschicker dieses Pools zuwenig. Es müssen mehr werden."
    Der Staatssekretär nahm den Tentra mit zurück nach Roost. Zym Kirzay erhielt eine Beförderung zum Einfachen Kommissar und mußte mit ansehen wie skrupellose Politiker seine Notiz in den Medien aller wichtigen Planeten breittraten. Sie verletzten damit seine Intimsphäre und die seiner Familie.
    Aber es half seiner Beförderung. Als das Zitat zum zwanzigsten Mal die Runde machte, ernannten sie ihn zum Zweifachen Kommissar.
    Die nächsten Jahre ging das so weiter. Er zog in ein größeres Haus und kaufte sich später eine Villa. Sein Bankguthaben und seine Immobilienanteile entwickelten sich zu einem fetten Polster. 1295 beförderten sie ihn zum Ersten Kommissar. Es war das Jahr, in dem er resignierend feststellte, daß die Goldene Technik noch immer in den Kinderschuhen steckte. Er selbst hatte keinen Deut zur Entwicklung beigetragen.
    Es stellte ihn persönlich nicht zufrieden, und manchmal fragte er sich, ob er das ein ganzes Leben lang ertragen konnte.
     
    7.
     
    Smelnyk-Ypküz zählte zu den ersten Gratulanten. „Eine Beförderung vom Hohen Kommissar zum Obersten Koordinator, das ist eine steile Karriere", sagte der Apaso. „Mögen dir alle Kreaturen des Universums wohlgesinnt sein."
    Zym Kirzay bedankte sich artig. Die aufmunternden Worte ließen vermuten, daß der Adjutant an dieser Beförderung nicht ganz unschuldig war. „Ein Oberster Koordinator braucht keinen Adjutanten, aber einen zuverlässigen Stellvertreter", zirpte der Tentra leise und hoffte, daß sein Verhalten keinen Grund zu Mißtrauen bot. „Ich werde meinen Einfluß geltend machen."
    Der Apaso reagierte so, wie Kirzay es insgeheim erwartet hatte. „Eine solehe Berufung schränkt meine Bewegungsfreiheit erheblich ein", gab er zu bedenken. „Bei deiner Auswahl bitte ich dich, es zu berücksichtigen."
    Ypküz ging weiter, und Zym Kirzay richtete seine Aufmerksamkeit auf die nächsten Gratulanten. Alles, was irgendwie Rang und Namen in Ryndra hatte, war zu dem kleinen Empfang gekommen.
    Aus den Tiefen von Oyster Zwölf drang das Rumoren der Roboter, die mit dem Aufräumen begonnen hatten. Die Bilanz der Explosion konnte schlimmer nicht sein. Zweihundert Jülziish tot, hundert Millionen Galax Schaden.
    Sie hatten Glück gehabt. Die anderen Oyster sowie die rund um Ryndra verteilten Anlagen wie Nünk, Yllwuzz oder Garyngar waren nicht betroffen.
    Auf Gatas, Apas und Roost nahm man es dankbar zur Kenntnis, daß Kirzays umsichtiges Verhalten größeren Schaden verhindert und eine Schwachstelle in den Entwicklungsabteilungen Ryndras aufgedeckt hatte.
    Der Tentra wußte inzwischen, warum Pemmendryn die Halle nicht verlassen hatte. Sein Tod ersparte ihm eine ganze Reihe von Problemen wie den Verlust des Arbeitsplatzes und die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Eine Anklage wegen subversiver Tätigkeit oder Sabotage wäre unumgänglich gewesen. Im Fall einer Verurteilung gab es in einem solchen Fall nur eine einzige Strafe: den Tod im Konverter.
    Der Hane hatte die beste Lösung gewählt. Der Tlyünosmun hatte ihn zu sich geholt, während Zym Kirzay mit allen seinen Problemen zurückblieb.
    Der Oberste Koordinator ließ die vierstündige Gratulation geduldig über sich ergehen. Er war müde, aber es blieb ihm keine Zeit, ein paar Stunden auszuruhen. Die Kommandanten der einzelnen Anlagen Ryndras warteten auf seinen Gegenbesuch.
    Also machte er sich auf die Rundreise und drängte sein eigentliches Vorhaben in den Hintergrund-Zwei Tage dauerte es, bis Oyster Zwölf wieder vor ihm lag. Seit seinem Abflug nach Roost war er noch kein einziges Mal aus den Stiefeln gekommen. Mit mühsam gebremster Eile suchte er - das Zentrum auf. Als Oberster Koordinator verfügte er über freien Zugang zu allen Stationen und Steueranlagen Ryndras sowie zum Zentralsyntron.
    Zym Kirzay kam es wie ein Wunder vor. Seine Beförderung versetzte ihn in die Lage, an alle Informationen heranzukommen, die er sich vorher nur gewaltsam hätte beschaffen können. Er war zu voreilig gewesen. Seinen Einbruch in das Geheime Staatsarchiv von Roost hätte er sich sparen

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