2038 - Operation CV-Embinium
meine Bitte aufbringen, wenn ich erzähle, was ..."
„Halt! Schluss!" zirpte Major Micro. „Ich bewillige Ihnen ja einen neuen Antigravitator, und wir werden auch eine neue Antigravscheibe bekommen.
Aber ich werde schriftlich festhalten, dass Sie mich erpresst haben."
„Wenn Sie das glücklich macht", meinte Lokink. „Aber wie wäre es, wenn wir uns jetzt über das unterhalten würden, was wir erreicht haben?"
„Und das wäre dann Ihrer Ansicht nach?"
„Nun, immerhin wir nun erst einmal festgestellt, dass die Arkoniden wahrhaftig das CV-Embinium haben wollen. Sie brauchen dieses extrem schwer zu beschaffende Mineral offensichtlich um jeden Preis. Bislang waren wir nur auf Spekulationen angewiesen, sowohl was die Informationen aus dem Hauptquartier als auch was diese eigentlich sehr streng geheimgehaltene Ausschreibung betrifft."
„Da haben Sie ausnahmsweise einmal recht, Leutnant. Aber ich bin natürlich gedanklich schon einen Schritt weiter."' „Natürlich", sagte Lokink sarkastisch. „Ich verbitte mir solche Äußerungen!" fuhr Trivielle ihn an. „Weshalb also natürlich?"
„Weil Sie natürlich der Major sind und ich nur ein einfacher Leutnant und der Nagel zu Ihrem Sarg."
„Ich sehe, Sie haben einen lichten Moment, Leutnant Lokink."
„Und Ihre weiterführenden, mir nicht zugänglichen Gedanken?"
„Sir!"
Lokmar Lokink drehte den Gurkenkopf. „Ich weigere mich, diesen Unfug weiterhin mitzumachen."
„Dann lassen Sie's sein. Ich werde dem HQ beizeiten Meldung machen. Nutzen Sie Ihre Position mir gegenüber nur nicht aus."
„Das habe ich nicht vor, äh, Sir", sagte Lokink versöhnlich. „Also - was sind Ihre großen Gedanken?"
„Ich frage mich", antwortete der Major gnädig, „was passieren würde, wenn wir das Zeug wirklich an das Kristallimperium liefern könnten. Und wenn wir dann noch verfolgen könnten, wohin es transportiert würde."
„Ein bestechender Gedanke", musste Lokmar Lokink zugeben. „Wobei ich mir auch beim besten Willen nicht vorstellen kann, woher Sie auf die Schnelle, ich meine, in den nächsten drei Tagen, dieses Zeug herkriegen wollen."
Major Trivielle lächelte geheimnisvoll. „Monkey macht das für uns", sagte er nur.
3.
Mirkandol, Arkon I
Eine Planetenfähre hatte die beiden Swoons nach Arkon Igebracht und war auf dem Raumhafen von Mirkandol gelandet, der Diplomatenstadt rings um das Galaktikum. Überall waren die Schäden zu sehen, die auf die Zerstörung der GILGAMESCH zurückgingen. An zahlreichen Stellen wurde neu gebaut, sämtliche wichtigen Delegationen hatten jedoch ihre Botschaften bezogen. Das Galaktikum selbst war unversehrt. „Nun spannen Sie mich doch nicht länger auf die Folter, Sir!" sagte Lokmar Lokink genervt, als sie in ihrem Mietgleiter saßen. „Fliegen wir in unsere Botschaft, oder liegt etwas anderes an? So aufgeregt, wie Sie sind, ist das eher der Fall."
„Richtig erkannt, Leutnant. Vielleicht wird doch noch einmal etwas aus Ihnen. Unser Ziel ist die Botschaft der Liga Freier Terraner."
„Der LFT?" fragte Lokink überrascht. „Was sollen wir denn da?" Major Micro legte sich in die Brust und genoss den Augenblick. Lokink musste zweimal nachfragen, bevor er endlich antwortete: „Wir haben einen Termin in der Botschaft erhalten - und zwar beim Residenz-Minister für Liga Außenpolitik persönlich, bei Julian Tifflor."
„Bei Jul... bei Julian Tifflor?" fragte Lokmar ungläubig. „Warum wiederholen Sie eigentlich immer, was ich gesagt habe?" schnauzte Trivielle ihn an. „Sind Sie ein Garygos-Imitiervogel?"
„Manchmal wäre ich es lieber." Lokinks Augen bekamen einen schwärmerischen Ausdruck, während ihr Gleiter über die Parks der Diplomatenstadt hinwegflog. „Juli an Tifflor ... Ich werde ihn kennenlernen, den berühmten Terraner, den Unsterblichen. Er ist der Freund aller Swoons. Auf Swoofon spricht man seinen Namen mit Ehrfurcht aus ..."
„Nun übertreiben Sie nicht gleich wieder, Leutnant! Julian Tifflor ist auch nur ein Mensch wie du und ich, ein großer, tapsiger humanoider Riese.
Aber wenn Sie vor ihm in Ehrfurcht erstarren, soll es mir recht sein. Dann reden Sie wenigstens kein dummes Zeug."
„Seltsam", murmelte Lokink. „Was ist seltsam, Leutnant?"
„Dass Sie sich für einen Menschen halten, Sir. Auf Swoofon würde man Sie zu einem Psychoingenieur schicken."
„Wir sind aber nicht auf Swoofon!" fuhr Micro ihn an. „Und zweitens war das gerade eine Metapher, aber um das zu erkennen, reicht
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