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204 - An Afras Ufern

204 - An Afras Ufern

Titel: 204 - An Afras Ufern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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auf der Düne saß, strich er zärtlich über das Papier. »Phillis!«, flüsterte er. Er hatte ihre Schrift sofort erkannt.
    ***
    Am nächsten Morgen verhielten sich die Gefährten in der Grube, als ob nichts geschehen wäre. Sie hackten und schwitzten und dachten an nichts anderes als an die kommende Nacht. Chira hatten sie im Container versteckt, der ihnen zum Schlafen zugewiesen war. Die Lupa kauerte im hintersten Winkel unter Aibas Feldbett. Sie bewachte Matts Jacke und den Laserblaster.
    Beim Mittagessen stieß Aibas zu ihnen. Er machte ein ernstes Gesicht. War etwas schief gelaufen? Matt umklammerte seinen Löffel. »Nun red schon!«, brach es aus ihm heraus.
    Der junge Dankar sah ihn lange an. Plötzlich vertieften sich die Lachfältchen um seine Augen und er strahlte. »Wir gehen mit dem Dschungelrouler an den Start!«
    Matt und Rulfan mussten sich beherrschen, nicht vor Begeisterung los zu schreien. Sie schaufelten die Suppe in sich hinein und grinsten. »Ich habe Proviant und Wasserschläuche in dem Rouler versteckt«, erklärte Aibas stolz. Dabei spielte er mit dem Anhänger an seiner Brust.
    Matt stutzte. »Was ist mit dem Einsatz?« Er deutete auf den rubinroten Stein.
    Aibas umschloss den Stein mit seinen Fingern. Er wirkte plötzlich nervös. »Alles erledigt! Er wird nur fällig, wenn wir nicht gewinnen.«
    Matthew traute der Sache nicht. »Aibas, wenn ich dein Freund bleiben soll, dann sagst du mir jetzt, was mit dem Einsatz ist!«
    »Sie wollten den Anhänger nicht mehr. Da habe ich euren Hund angeboten.«
    Rulfan fiel der Löffel aus der Hand. »Was hast du getan?«
    Er packte den jungen Dankar am Kragen. »Sie wissen von Chira?«
    »Du musst ihn nur hergeben, wenn wir verlieren. Das heißt, wenn uns die Flucht nicht gelingt«, verteidigte sich Aibas.
    »Rulfan, lass ihn los! Die Wächter werden schon auf uns aufmerksam!«
    Zähneknirschend löste Rulfan seine Hand von Aibas’
    Kragen. »Ich breche dir sämtliche Knochen, wenn Chira etwas passiert!«, knurrte er.
    Aibas war erleichtert, als die Sirene erklang und sie wieder in die Grube mussten.
    Der Nachmittag verging noch langsamer als der Morgen.
    Die Zeit kroch dahin wie eine Snäkke. Die Anspannung der Gefährten wuchs ins Unermessliche. Entsprechend wüteten sie in der Grube. An den weißen Felsen sprühten ihre Spitzhacken Funken. Und die Sammler kamen bald nicht mehr hinterher, die Salzbrocken in die Körbe zu füllen.
    Endlich ertönte das erlösende Signal. Als sie aus der Spalte stiegen, wurden sie wieder von Badaar empfangen. Diesmal lachte er nicht. »Ich habe ein Auge auf euch, vergesst das nie! Auch beim Rennen!« Er kehrte ihnen den Rücken. »Ich freue mich schon auf einen guten Hundebraten morgen!«, rief er ihnen im Weggehen zu.
    Als die Gefährten mit Aibas den Startplatz der Rennstrecke erreichten, verstummten schlagartig Gejohle und Grölen.
    Unzählige Augenpaare stierten sie an. Matthew tastete nach der Waffe in seiner Jacke. Rulfan nahm die Leine um Chiras Hals noch ein wenig kürzer. Nur Aibas schien die plötzliche Stille nichts auszumachen. Er bahnte sich und seinen Freunden einen Weg durch die Menge. Dabei schwenkte er einen mächtigen Prügel.
    »Dort ist unser Rouler!« Er deutete auf ein Fahrzeug in der dritten Reihe, zwischen einem Truck und einem Automotorrad.
    Der Kessel im hinteren Teil stand schon unter Dampf. Die raupenförmigen Ketten des Roulers lagen tief im Sand. Ein blecherner Schornstein ragte neben dem vorderen Fenster aus der Karosserie. Die Sitze waren mit Schlangenleder überzogen.
    Ein verbeultes Wellblech diente als Dach und war notdürftig an vier Eisenholmen angeschweißt. Türen gab es keine.
    Sie zwängten sich zwischen den anderen Fahrzeugen hindurch. Aibas und Chira kletterten auf die Rückbank. Rulfan setze sich ans Steuer. Sein Blick glitt über die Ventile und Schalter. Das alles erinnerte ihn an die Armaturen in der PARIS, dem fliegenden Luftschiff von Victorius.
    »Kommst du klar?« Matthew rutschte auf den Sitz neben ihm.
    »Im Prinzip ja.« Der Albino legte einige Schalter um.
    Aibas beugte sich nach vorne. »Im Prinzip?« Fassungslos starrte er Rulfan an. »Du bist noch nie mit einem Rouler gefahren?«
    Bevor Rulfan antworten konnte, tauchte das vernarbte Gesicht von Badaar auf. »Wie ich schon sagte, ich behalte euch im Auge. Bin direkt neben euch!« Er zeigte auf das Automotorrad an Matts Seite. Ein Rennflitzer auf breiten LKW-Rädern, dachte Matthew. Die Rückbank ragte gut einen

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