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204 - An Afras Ufern

204 - An Afras Ufern

Titel: 204 - An Afras Ufern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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zu.
    Sie erwischte ihn am Ärmel seiner Lederjacke. Die Stange fiel in den Wagen. Aibas nutzte die Gelegenheit und schlug mit seinem Knüppel zu. Kraushaar schrie auf. Er verlor den Halt und stürzte zwischen die Fahrzeuge.
    »Das wirst du bereuen!«, brüllte der Kerl mit der Peitsche.
    Er beugte sich weit aus dem Flitzer und schleuderte seine Kugelpeitsche auf den jungen Dankar.
    Aibas wich ihr aus. Er drückte sich in die hinterste Ecke der Rückbank und konzentrierte sich auf die drei Lederriemen, an denen die Kugeln befestigt waren. Dann schnellte sein Arm vor. Die Riemen wickelten sich um den Knüppel in seiner Hand. Ein heftiger Ruck, und Badaars Blondschöpfchen verlor das Gleichgewicht. Sein Bein hing im Rahmen des Flitzers fest, seine Arme schleiften auf dem Boden.
    Badaar fluchte. Wenn er nicht auch noch seinen zweiten Mann verlieren wollte, musste er anhalten.
    Aibas strahlte ihn an. Aber ihm blieb wenig Zeit, sich zu freuen. Von der anderen Seite ließen die Männer aus dem Truck eine lange Stange mit einer Seilschlinge aus dem Führerhaus. Langsam näherte sich die Schlinge Rulfans Kopf.
    »So tu doch was!«, schrie er Matt zu.
    Der war gerade damit beschäftigt, ein kleines Feuer auszutreten, das die Brandspäne zu seinen Füßen entfacht hatten. Als die Schlinge schon bedrohlich nahe über Rulfans Kopf schwebte, griff von hinten Aibas zu. Doch kaum hatte er das Seil gepackt, surrte es sich um seine Hand.
    Die Kasanjas grölten und zogen ihre Fangstange zurück.
    Aibas prallte gegen den hinteren Holm hinter Rulfans Sitz. Mit der freien Hand klammerte er sich fest. Er keuchte vor Schmerz. »Sie reißen mir die Hand ab!«, krächzte er.
    Rulfan fuhr so nah er konnte an den Truck heran. Matt ließ das Feuer Feuer sein und holte seinen Laserblaster aus der Jacke. Er schwang sich aus der Öffnung der Beifahrerseite.
    Festgekrallt an den Rillen des Wagendaches, legte er an.
    Er schoss mitten hinein in das Führerhaus des Trucks. Eine Lichtfontäne explodierte. Matt sah Kasanjas und Schrottteile durch die Luft fliegen. Die Fangstange schlug knapp neben ihm auf das Wellblech auf.
    Das Rädermonster bretterte nach rechts. Sein Hinterteil rutschte über den Boden. Staub und Funken sprühten.
    Schließlich blieb das, was vom Truck übrig geblieben war, quer auf der Rennbahn liegen.
    Matthew atmete auf und kletterte wieder ins Innere des Wagens. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Aibas sich von der Fangstange befreien konnte, schnappte er sich die brennende Bastmatte aus dem Fußraum vor seinem Sitz und schleuderte sie hinaus. »Jetzt steht unserem Treffen mit Tashoo hoffentlich nichts mehr im Wege«, knurrte er.
    Rulfan grinste. Er lenkte den Rouler nach Westen. Orion ließ sich immer noch nicht sehen. Stattdessen ein prächtiger Vollmond: Er tauchte die Wüstenlandschaft in ein kaltes Licht.
    ***
    »Wir sind fast da. Die alte Ruine wird gleich auftauchen!«, erklärte Aibas zum bestimmt hundertsten Mal. Rulfan hatte schon seit geraumer Zeit das Tempo gedrosselt, damit sie ihren Treffpunkt mit Tashoo nicht verpassten. Sie befanden sich in einer schmalen Fahrrinne zwischen hohen Dünen.
    Matt blickte in die Richtung, in die der junge Dankar deutete. Er sah nur die mächtigen Bodenwellen. Von einem Felsendom keine Spur! Plötzlich glaubte er Lichter über den Kamm der Düne flackern zu sehen. Er beugte sich zur anderen Seite. Auch dort erschienen sie jetzt. Er wusste nicht warum, aber ein ungutes Gefühl beschlich ihn. »Fahr schneller!«, rief er Rulfan zu.
    Der Albino drehte einige Ventile auf. Aibas legte Brennstoff nach. Die Dampfmaschine des Roulers dröhnte und eine helle Wolke schoss aus dem Auspuffrohr. Das Gefährt brauste durch die Sandgasse. Im gleichen Augenblick nahm Matt aus dem Augenwinkel den roten Flitzer wahr, der über den Rand der Düne schoss. Er landete in der Fahrrinne direkt hinter ihnen.
    »Dieses verfluchte Narbengesicht!«, knurrte Matt. Er schaute zurück: Das Heck des Flitzers klebte am Hinterteil ihres Roulers.
    Und Badaar war nicht alleine gekommen. Mindestens ein Dutzend Fahrzeuge jagten die Dünen herab. Sie waren voll gestopft mit bewaffneten Kasanjas. Matthew drehte sich fluchend zu Rulfan. »Sie sind dicht hinter uns. Kannst du nicht mehr aus dem Rouler herausholen?«
    »Mehr geht nicht!« Der Albino presste die Lippen zusammen. Eine tiefe Falte durchfurchte seine Stirn.
    Nach und nach wuchs der Abstand zwischen den Dünenwänden. Schließlich verebbten sie in einer hellen

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