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2040 - Der Galaktische Mediziner

Titel: 2040 - Der Galaktische Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Langeweile überhaupt bemerkt und befreit hast, und das nur aufgrund einer Wette. Dein Edelmut ist grenzenlos, mich mittelloses Geschöpf zu beachten."
    „Also", schnappte der Ara, „nur um einen einzigen kleinen, unbedeutenden Gefallen habe ich dich gebeten, nämlich meine Memoiren aufzuschreiben!
    Und du aufsässiger Wurm - du behauptest, ich lüge!"
    „Das würde ich nie tun, größter aller Meister", beteuerte Zwergmaus. „Als aufrechter Jukamrist schwor ich dir für meine Rettung Treue bis in den Tod, und ich werde niemals von deiner Seite weichen. Und ich bin dankbar, dass ich deine Memoiren aufzeichnen darf, obwohl das jeder Syntron könnte. Aber, Meister, meinst du nicht, dass du etwas übertreibst, was die Prestikker betrifft? Ich finde, das schmälert deine anderen Leistungen - und da gibt es so viele, dass wir eine Menge Speicherkristalle benötigen werden! Es dient doch sicherlich der Auflockerung, wenn du einmal nur von kleineren Aktionen berichtest, findest du nicht? Das streicht deine wahre Größe noch mehr heraus!"
    Zheobitt legte grübelnd die Stirn in Falten. Mit den Fingern der rechten Hand strich er versonnen über die langen, schwarzen Kunststoffnägel der gut ein Drittel verkürzten linken Finger, die nur noch fünf Millimeter dick waren. Diese Hand sah sehr befremdend und auf den ersten Blick abstoßend aus. Kaum jemand wusste, dass die Finger gentechnisch modifizierte Replikate waren, die Zheobitt sich selbst angepasst hatte. Damit konnte er sehr viel feinere Arbeiten ausführen als mit der rechten Hand.
    Der Ara war in jeder Hinsicht ein fanatischer Perfektionist - und tatsächlich ein geborenes Genie. Bereits mit 19 Jahren hatte er das Medizinstudium beendet und für ein Jahr eine Assistenzstelle angenommen, um sein praktisches Wissen zu erweitern; denn in der Theorie war er seinen Lehrern damals bereits überlegen gewesen.
    Er war stets bereit gewesen, alles zu tun, um noch besser zu werden. Damit die verkleinerte linke Hand nicht zu anfällig war und um jede Gefahr eines Bruchs auszuschließen, hatte er sogar die ursprünglichen Knochen durch eine bionische Ynkonitlegierung ersetzt - in einer Selbstoperation.
    Damit eiferte er dem legendären Mo nach, der vor sechs terranischen Jahrtausenden bei einem Selbstversuch umgekommen war und der seit langem auf Aralon wie eine Gottheit verehrt wurde.
    Im Verlauf der gut fünfzig Jahre seiner professionellen Tätigkeit als Mediker hatte der heute 70jährige Zheobitt nach und nach seinen gesamten Körper verändert. Die linke Hand war dabei noch die einfachste und harmloseste Manipulation.
    Der Ara hatte nicht vor, wie Mo zu enden - aber er wollte einen Ruhmesplatz an seiner Seite, ihn vielleicht sogar übertreffen. „Du könntest recht haben", sagte er schließlich zu seinem Memoristen. „Schreib also: Die Bewohner von Prestikk waren aufgrund der lokalen Umstände einer immensen, kraftverschleißenden Bedrohung ausgesetzt; schleichend zwar, aber unweigerlich tödlich. Um ein ganzes Volk vor dem langsamen Aussterben zu bewahren, versorgte der selbstlose, geniale Mediker sie mit den nötigen Präparaten, die ihr Überleben für viele Jahrhunderte sicherten. Er verlangte dafür keine Gegenleistung, obwohl die Ressourcen der ZENTRIFUGE stark angegriffen wurden. Dennoch drängten ihm die dankbaren Bewohner eine kleine Handvoll wertvoller Edelsteine auf, die sie sonst in grenzenloser Gier zuhauf in ihren Häusern horten."
    Zheobitt sah seinen Memoristen von oben herab unterhalb geschlossenen Lidern funkelnd an. „Nun, Zwergmaus, ist das mehr in deinem Sinne?" fragte er leise. Zwergmaus nickte. „So weit ich's kapiert hab', finde ich's ziemlich gut!"
    „Packpackpack!", machte Kreyfiss. Seine großen Nagezähne klapperten aufeinander, und er hoppelte nervös in der Messe herum. „Ich halte das einfach nicht mehr aus!" stöhnte Kalem-Hre, Kommandant der ZENTRIFUGE, theatralisch auf.
    Wie alle anderen 123 Raumfahrer stammte er von einer der vielen Welten des Kristallimperiums. Schließlich würde sich kein „wahrer" Arkonide dafür hergeben, sich einem scheinbar größenwahnsinnigen Ara unterzuordnen.
    Zheobitt war ohnehin kein Freund der Arkoniden. Er verabscheute alles Militärische, seit er als noch jung aufstrebender Mediziner den Befehl erhalten hatte, zwei Jahre unentgeltlich Dienst auf Gos'Ranton, der Kristallwelt des zusehends neu erstarkenden Imperiums, zu tun. Hierbei sollte er vor allem für umfassende Impfungen der Raumsoldaten

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