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2046 - Neun Stunden zur Ewigkeit

Titel: 2046 - Neun Stunden zur Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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starke, gefestigte Superintelligenz geworden zu sein. Doch war ES nicht so vollkommen und perfekt, wie es den Anschein hatte. ES hatte ein schweres Handikap zu tragen.
    Schuld daran war eine kleine Unterlassung im Vorfeld der Genese. Der Kym war nämlich von Atlan viel zu spät in das Biotop von Arystes' Ableger gelegt worden. Das hatte eine Störung im Entstehungsprozess nach sich gezogen. Aus diesem Grund konnte ES nur einen Bruchteil der vorhandenen Psienergie auch tatsächlich aufnehmen und verwerten. Der Großteil floss ungenützt in den Hyperraum ab. Diesen Mangel an resorbierter Energie konnte nicht einmal das Potential der hunderttausend Evoesa ausgleichen.
    Und so würde ES als geschwächte Wesenheit auf die Reise ins Universum gehen müssen. Als geradezu bescheidene junge Superintelligenz, die sich den kosmischen Herausforderungen nicht. von Beginn an würde stellen können. Diese Schwäche würde andere Konsequenzen nach sich ziehen. ES würde sich nicht von Anfang an über die volle Tragweite seines Wissens über die Zukunft bewusst werden. ES folgte so dem Beispiel der Evoesa, bei denen dies sehr ähnlich war. Dieses „alte" Wissen, das durch die Zeitschleife in die frisch geborene Superintelligenz eingeflossen war, würde lange verschüttet bleiben. ES würde dieses Wissen vorerst nur in seinem Unterbewusstsein tragen. Ebenso gut könnte man aber sagen, dass es für eine geraume Weile lediglich im Chronisten verankert war...
    Dies war mein letzter Bericht als Greis von 18 Millionen Jahren. Ich habe ausgedient und mache meinem jüngeren Ich Platz, dem jungen Delorian Rhodan. Ich hoffe, dass ich meine Zuhörer nicht überfordert habe. Man spricht zwar von der Weisheit des Alters, aber wer so viel Wissen in sich trägt wie ich, verliert manchmal den Überblick für Details. Delorian wird es da hoffentlich leichter haben. Er ist zwar Träger meines Wissens, aber dieses wird ihn nicht überschwemmen, sondern ihm in kleinen Portionen aus dem Hintergrund zufließen. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich war einmal er.
    Und Delorian wird einst ich werden. Und danach wird ES keinen Chronisten mehr benötigen, weil die Zeitschleife durchtrennt wurde.
    DER ALTE CHRONIST VON ES
     
     
    Neunte Stunde: Nachwehen
     
    Die Energiespirale, als die sich ES während des Geburtsvorganges gezeigt hatte, war verschwunden. Doch alle an Bord der SOL spürten weiterhin die Präsenz einer starken Geistesmacht: die der gerade geborenen Superintelligenz ES. „Es ist für mich kaum vorstellbar, dass ES als schwächliche Wesenheit geboren worden sein soll", sagte Myles Kantor. „Wie wäre es uns erst ergangen, wenn ES alle Psi-Energie des INSHARAM verarbeitet und seine volle Potenz erlangt hätte?"
    Der Großteil der SOL-Besatzung hatte während der Genese die Besinnung verloren. Nur die Zellaktivatorträger und einige wenige andere hatten den Prozess bei vollem Bewusstsein verfolgen können. Dazu gehörten Mondra Diamond, die Kommandantin Fee Kellind, der Emotionaut Roman Muel Chen, Tangens der Falke und eine Handvoll anderer besonders stabiler Menschen.
    Und wahrscheinlich, so nahm Atlan nach Myles Kantors Äußerung an, hatten sie alle den Bericht des Chronisten gehört. Der Chronist hatte sich ihnen dabei nicht gezeigt, es war nicht einmal seine Stimme ertönt. Dennoch war ihnen das detaillierte Wissen über den Ablauf der Genese geradezu in die Gehirne gebrannt worden. Vermutlich allen, die bei Bewusstsein geblieben waren. „Jetzt müssen wir an unsere und der SOL Zukunft denken, nachdem wir den Fortbestand der Menschheit gesichert haben", sagte Atlan; es klang sarkastisch. „Unsere Probleme sind vergleichsweise bloße Bagatellen. Aber wir müssen sie meistern, um dieser mörderischen Vergangenheit zu entkommen."
    „Und das mit diesem Kopf", maulte Fee Kellind, wurde aber sofort wieder ernst. „Ich hoffe, dass wir, auch nachdem wir unsere Schuldigkeit getan haben, Unterstützung durch ES finden. Das wäre wohl nicht zuviel verlangt."
    „Wie wahr", bestätigte Tangens der Falke. „Wie sollen wir aus eigener Kraft aus dem INSHARAM kommen können? Die Dimensionstunnel sind von dieser Seite aus nicht zu passieren."
    Atlan sagte dazu nichts. Es war nicht erwiesen, dass die Tunnel nach wie vor unpassierbar waren, nachdem ES das INSHARAM aller psionischer Energien beraubt, es förmlich leer gesogen hatte. Die SOL schien unversehrt und schwebte noch immer an ihrem alten Standort nahe dem Auroch-Maxo-Tunnel. Die Gravotaster

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