2051 - Flucht aus Thantur-Lok
der Vergangenheit; sie war mit Unterzeichnung des Vertrages ein für allemal gelöscht. „Eines muss ich dir noch sagen, Cuyltan", flüsterte Harssa. Ihre Augenlider flatterten. „Ich hab' dich nie leiden können. Du bist immer ein arroganter, total von sich überzeugter Mistkerl gewesen. Aber du warst ein verdammt guter Pilot."
„Und du warst eine unterkühlte hektonische Kroller-Zicke, der niemand zu nahe kommen durfte. Du hast dich immer für was Besseres gehalten als du bist", entgegnete der Zaliter. „Aber ich glaube, du hättest eine prima Kommandantin abgegeben."
„So, wie du das sagst, wären wir ein ideales Paar gewesen. Wir hätten heiraten, unseren eigenen Laden aufziehen und viele kleine renitente Hektoner-Zaliter-Mischlinge in die Galaxis setzen sollen."
„Dann hätten die Kralasenen uns längst ausgerottet."
Sie lachte krächzend. „Niemand hat dich um deine Meinung gefragt, Erster. Kümmere dich lieber um deine Aufgabe! Der Meister und die anderen müssen hier raus. Ich halte Ausschau nach unseren Verfolgern."
Die Raumanzüge reichten nicht für alle, es gab nur zwanzig an Bord der ZENTRIFUGE, und es war nicht einmal sicher, ob sie unbeschädigt waren.
Unter den Medikern brach beinahe eine Schlägerei aus. Nicht um die Anzüge, sondern wer von ihnen nun zugunsten Zheobitts auf seinen Anzug verzichtete! Perry Rhodan stellte erstaunt fest, wie weit die Verehrung dieser normalerweise pragmatischen, nüchtern denkenden und vor allem egozentrischen Aras ging.
Schließlich hatte der Mediker sich in einen Raumanzug gezwängt. Man sah ihm deutlich an, wie unwohl er sich fühlte, seine faltenreiche, weite Brokatrobe ablegen und feste Stiefel an den normalerweise bloßen Füßen tragen zu müssen. Bei den ersten paar Schritten verlor er beinahe das Gleichgewicht, weil er kaum die Füße heben konnte; dann tänzelte er wie auf rohen Eiern.
Zuletzt verstaute Zheobitt die wertvollen Speicherkristalle. Er konnte nur hoffen, dass die Daten noch verwertbar waren, sonst hatte er Jahrzehnte an Forschungsarbeit verloren. Sein Archiv war ausführlicher als die vergleichbaren Daten in der Mantarklinik auf Aralon. Da die ZENTRIFUGE zugleich sein fester und einziger Wohnsitz gewesen war, hatte er - schon aus Misstrauen nirgends eine Kopie angelegt. Er konnte schließlich nicht damit rechnen, eines Tages beschossen zu werden.
Im Zentrum der Schnittfläche der ZENTRIFUGE, in einem Hangar knapp unter der Außenhülle, befand sich die eine der beiden Space-Jets; die andere war zur „Privatyacht" ausgebaut worden, wenn der Mediker aus Sicherheitsgründen nicht mit seinem Schiff auf einem Planeten landen wollte oder wenn er auf einen anderen Raumer eingeladen wurde.
Kurz bevor das Schott sich hinter dem letzten Besatzungsmitglied schloss, kam noch jemand in weiten Sätzen angesaust und warf den Mediker beinahe um. „Peck-Keck!" quäkte Kreyfiss, der Blender von Ariga. Er sprang hoch, seine langen Ohren waren steil aufgerichtet, und er leckte stürmisch mit langer rosa Zunge seinem Herrn quer übers Gesicht. „Kiuh! Pikiuh!" fiepte er voller Freude, seine großen braunen Augen waren ganz feucht. „Kreyfiss!" rief Zheobitt. Mit dem kleinen, Känguruartigen Wesen hatte niemand mehr gerechnet. Der Ara streichelte fast liebevoll das kurze, weiche Fell seines Begleiters, der sich fest an ihn schmiegte, die stämmigen Vorderläufe in seinen Oberschenkel gekrallt, als wolle er ihn umarmen. Perry Rhodan kannte den Blender aus den Berichten über Zheobitt. Überrascht stellte er fest, wie sehr der sonst so emotionslos wirkende Ara sich darüber freute, dass das Tier noch lebte. Offensichtlich hatte es sich seit der Landung bei Para-City an einem sicheren Ort versteckt gehalten und sich vermutlich die meiste Zeit in Starre befunden. 'Es musste dann irgendwie gespürt haben, dass sein Herr auf dem Weg zum Hangar war, und hatte sich dann eilig auf den Weg gemacht. „Komm, Kreyfiss, ist ja gut, wir müssen uns beeilen." Zheobitt humpelte vorwärts, mit Kreyfiss an seinem Bein hängend.
Rhodan war schon zur Bedienkonsole für die Außensteuerung vorausgegangen, um den Start vorzubereiten. Als der Ara bei ihm eintraf, fiel ihm dessen Gesichtsausdruck auf. „Was ist?" fragte der Mediker. „Ich fürchte, wir haben ein Problem", sagte der Aktivatorträger. „Das ist genau der Satz, den ich jetzt nicht hören möchte!" ereiferte sich Zheobitt. Es war einer der seltenen Momente, in denen er die Beherrschung verlor und die
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