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2051 - Flucht aus Thantur-Lok

Titel: 2051 - Flucht aus Thantur-Lok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirtschaftliche Krise. Nert Jharien musste ein Handelsschiff nach dem anderen und einen erheblichen Teil ihrer eigenen Besitztümer verkaufen, um die Bevölkerung vor der Armut zu bewahren. Sieben Jahre nach der Übernahme besaß sie nur noch drei altersschwache 200-Meter-Frachter. „Was befehlt Ihr, Hohe Herrin?"
    Da wüsste sie einiges. Aber wie sollte sie es verwirklichen?
     
    *
     
    Ein zweiter Anruf kam herein. „Hast du es schon gehört, Mutter?" Der Prinz war erst 25 Jahre alt, ein hübscher, etwas zu klein geratener Bursche mit kurzem, gelocktem Haar, das den für die hiesigen Kolonial-Arkoniden typischen silbrigen Schimmer aufwies. Er hatte es nicht leicht, gegen seine resolute, alles beherrschende Mutter zu bestehen, die 42 Jahre älter war als er.
    Deshalb war er eine Menge von ihr gewohnt und störte sich nicht an ihrer ziemlich hüllenlosen Aufmachung. Ihre normale Kleidung verhüllte auch kaum mehr; es war fast so, als trüge Jharien aus Protest gegen den kühlen Planeten ihre dünnen Flatterfähnchen. Die Baronin ließ sich von niemandem etwas vorschreiben, sie hasste jede Bevormundung. „Natürlich, Rimbea, mein Augenstern", antwortete die Baronin. „Kannst du die STICIDO dorthin bringen?"
    „Ich arbeite daran." Seine bleiche Haut wurde gleich eine Nuance dunkler. Das war natürlich nicht die Antwort, die Jharien hören wollte. Und es konnte höchst kompliziert werden, Wenn die Mutter ihren Willen nicht sogleich bekam. „Rimbea, törichter Hohlkopf, Frucht meines Leibes", schnurrte Jharien wie ein Tiger kurz vor dem Sprung auf die Beute. „Kannst du denn nichts richtig machen?"
    „Aber ich habe Ersatzteile beschaffen können, die mein Schiff wieder fast zur alten Tauglichkeit zurückbringen!" verteidigte sich der junge Prinz. Er hatte ein gutes Händchen für Raumschiff-Technik und Handel, allerdings war er ein lausiger Pilot. Ohne seinen treuen Freund Karul Tham Guy wäre er nicht einmal in der Lage gewesen, ein Schiff im Weltraum einfach „geradeaus" zu fliegen. Da halfen auch Syntrons nichts. „Was nützt uns das'?" beschwerte sich seine Mutter. „Ich brauche das Schiff jetzt! Wo steckt Karul Tak-Veil, dein nichtsnutziger Kneipenfreund?
    Kann er nicht starten?"
    Karul Tak-Veil war ein ziemlich begnadeter Pilot von 96 Jahren. Er hatte nur einen kleinen Schönheitsfehler: Er hatte sich offensichtlich fest vorgenommen, bis zu seinem Lebensende sämtliche Cocktailrezepte der Milchstraße durchzuprobieren. Da er sich mit diesem Lebenswerk etwas Gewaltiges vorgenommen hatte und zudem mit der Zählung immer wieder durcheinander kam, war er fast täglich zu mehreren Proben „gezwungen". „Ähh", machte Rimbea. „Er hat Landurlaub, Mutter. Wir waren immerhin mehr als zwei Perioden ..."
    „Sprich - dieses - Wort - nicht - aus", mahnte Jharien deutlichst. „Verzeihung, ich meine natürlich: drei Monate unterwegs", korrigierte sich der Prinz eilig. Arkon, wie es sich derzeit darstellte, war Jhariens erklärter Lieblingsfeind; obwohl sie stolz auf ihren Status und ihre Herkunft war, hatte sie eigensinnig einiges typisch arkonidische aus dem Alltag gestrichen.
    Dazu gehörte auch die Zeitrechnung. „Soll ich mit einem Shuttle hinauffliegen?"
    „Du allein, tollpatschiger Trotzkopf? Bist du verrückt?" Jharien verdrehte die Augen. „Denkst du, ich will noch einmal eine Schwangerschaft durchmachen müssen, weil mein Erbprinz sich mit einem harmlosen Shuttle-Flug umbringt? Und wie soll ich das deinem Vater erklären, möge er in Frieden in seinem geliebten Thantur-Lok verrotten, diesem Versager, der nur ein Gutes in seinem Leben zustande brachte - dich?"
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit unvermittelt wieder auf den Halbkugelraumer. Dieses sprunghafte Verhalten war typisch für sie, sobald ein Thema nach ihrer Meinung erledigt schien. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn ich nur wüsste, woher ich dieses Schiff kenne ..."
    „Denkst du, sie kommen in feindlicher Absicht?"
    „Sieht so jemand aus, der angreifen will? Nein, ich denke, sie mussten fliehen. Aber vor wem und warum? Vielleicht haben sie eine wertvolle Fracht an Bord ..." Jhariens Augen funkelten. „Rimbea, egal wie, unternimm etwas! Das Schiff ist unmittelbar in meinem Hoheitsgebiet aufgetaucht, ohne sich anzukündigen. Es ist havariert, was bedeutet: Es gehört mir! Mit allem, was darin ist! Vielleicht können wir sogar die Besatzung verkaufen!"
    „Mutter!" rief Rimbea schockiert. „Der Sklavenhandel ist ..."
    „Chick

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