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2054 - Die Höhlen von Ertrus

Titel: 2054 - Die Höhlen von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Umgebung an. Perry blieb stehen und verharrte zwei Minuten an der Stelle. Danach machte er einen langen Schritt auf die Korallenstöcke zu, blieb wieder stehen und so weiter. Nach zwanzig Schritten stand er vor der ersten Gruppe der Pflanzen.
    Sie sonderten grauen Kalk ab, ein Verhalten, das sie zuvor nicht gezeigt hatten. Sie behielten es bei, solange er in ihrer Nähe blieb. Als er sich entfernte, stellten sie es ein.
    Rhodan nahm eine Probe und brachte sie ins Tauchboot. Harismes Analyse ergab eine Art Kalkschleim. Ähnliche Spuren fanden sich auf dem Boden, dort, wo sich die Stöcke bewegt hatten. Der Schleim trocknete nach einer Weile ein und wurde zu Staub.
    Der Aktivatorträger startete einen zweiten Versuch. Diesmal schritt er zwischen die Stöcke hinein. Sie fingen an zu wandern und entfernten sich von ihm. Dabei sonderten sie keinen Schleim ab.
    Perry Rhodan zog sich hastig zurück. „Sie fliehen vor mir, weil ich in ihren Verband eingedrungen bin", folgerte er. „Du glaubst, daß es sich um ein bewußtes Verhalten handelt?" fragte Monkey. „Nicht direkt. Es könnte Instinkt sein. Daß sie auf meine Handlungen unterschiedlich reagieren, zeugt von einer ausgeprägten Fähigkeit zur Differenzierung."
    „Egal wie. Wir sollten endlich zusehen, daß wir von hier wegkommen."
    Der Oxtorner schickte die QOLFIM 2 zur Wandung. Sie nahm den Beschuß des Gesteins auf und fräste einen zwanzig Meter durchmessenden Kanal hinein. Die Temperatur in der Höhle stieg innerhalb einer Minute um drei Grad an.
    Die Korallenstöcke reagierten. Sie setzten sich in Bewegung und wanderten in hektischem Zeitlupentempo auf den Verursacher zu. Sie rückten enger zusammen. Die inneren Stöcke einer Gruppe schoben sich nach oben, bis sie die Unterseite des Tauchboots erreichten, und - verwandelten sich in Geschösse, die mit Wucht gegen den Rumpf knallten. Teilweise splitterte die glatte Oberfläche der Stöcke ab. Darunter kamen Rillen und Kanäle zum Vorschein, in denen der graue Schleim floß. In Bächen rann er an den beschädigten Stöcken herunter und verteilte sich auf dem Boden.
    Perry Rhodan verfolgte den Vorgang aus unmittelbarer Nähe. Die aufgeplatzten Stöcke rutschten zu Boden, verloren den Rest ihrer Flüssigkeit und zerfielen nach kurzer Zeit in einzelne Brocken. Wenig später war nur noch Staub übrig.
    Monkey ließ die Arbeiten nun ebenfalls einstellen. „Ich weiche der Gewalt", sagte er. „Wer macht diesen Wesen begreiflich, daß wir so schnell wie möglich hier herausmüssen?"
    „Wir alle", antwortete der Terraner. „Und wir fangen sofort damit an. Allerdings solltet ihr euch mit dem Gedanken anfreunden, daß es dauert."
    Sie versuchten es mit allen Mitteln. Über eine Schleimabsonderung kam der Kontakt nicht hinaus. Die Korallenstöcke verhielten sich wie die meisten Pflanzen. Sie reagierten auf äußere Reize. Manche sonderten klebrige Flüssigkeiten ab, um Fliegen einzufangen. Andere erzeugten Botenstoffe, damit Bienen den Nektar saugten und den Blutenstaub weitertrugen.
    Die Korallenstöcke sonderten Schleim ab. Vielleicht wollten sie damit zum Ausdruck bringen, das sie sich gestört fühlten. Oder sie fremdeten. Auf jeden Fall vertruge nsie keine Änderung der Temperatur in ihrem feuchten Lebensraum.
    Nach einem Tag und einer Nacht gaben Perry und seine Begleiter es auf. Der 19. Januar war fast vorüber, es blieb keine Zeit mehr. Sie lockten alle Gruppen in den hinteren Teil der Höhle, wo der Einsturz stattgefunden hatte. Anschließend machten sie sich an der gegenüberliegenden Seite an die Vertiefung des Tunnels.
    Die Korallenstöcke warfen mit ihren Körpern. Sie schleuderten Teile von sich selbst in Richtung der Boote und der sich im Freien bewegenden Insassen. Ein Dutzend der Stöcke verlor dabei seine Existenz.
    Das Bombardement hörte so schnell auf, wie es begonnen hatte. Wieder wanderten die Stöcke. Diesmal bildeten sie eine lange Schlange, die sich in einer Prozession durch die Höhle zog. Von der Einsturzregion bis zu einer Stelle halblinks bildete sich eine einzige Kette aus diesen Lebewesen. „Ob ihr es glaubt, oder nicht", hörte Rhodan Inch Ishery aus dem Innern der QOLFIM 1 sagen. „Die wollen damit etwas zum Ausdruck bringen. Ich habe hier eine Vergrößerung, und darauf ist eindeutig zu erkennen, daß der vorderste Stock an der Höhlenwand reibt."
    „Du meinst, es ist ein Zeichen?"
    „Vielleicht."
    Die Zeit brannte ihnen unter den Nägeln. Wenn sie ihr Ziel noch einigermaßen

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