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2055 - 13 gegen Arkon

Titel: 2055 - 13 gegen Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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viele Ertruser für diese Jubelinszenierung zu gewinnen. Wenn überhaupt einen einzigen. „Sehr gut. Leutnant Vaura, ermitteln Sie die Arbeitsfrequenzen der Holoprojektoren! Leutnant Lushurn, versuchen Sie in die Steuersyntroniken einzudringen! Es würde unseren Einsatz erheblich erleichtern, wenn wir diese Hologramme kontrollieren könnten."
    „Worauf soll ich achten?" fragte Tyrjo Lushurn zurück. „Auf alle Möglichkeiten, maximale Verwirrung zu stiften." Leutnant Lushurn ließ ein Lachen hören. „Ich habe verstanden. Wir werden die Arkoniden gehörig verwirren. Von diesen Ertrusern werden sie noch lange träumen ..."
    „Noch etwas anderes, Sir", schaltete sich Jaenia Vaura wieder ein. „Etwa drei Kilometer südöstlich der Barkennto-Springquelle befindet sich ein starker Paratronfeldprojektor. Offensichtlich speist er die gesamte Schutzschirmstaffel über Zentralstadt Baretus. Ein weiterer, wesentlich kleinerer und zur Zeit desaktivierter Projektor befindet sich direkt hinter uns - im Sockel des Kristallpodiums." Das war allerdings interessant!
    Caar Vassquo begann in fieberhafter Eile - und in enger Zusammenarbeit mit dem Syntron - die Planungen den neuen Gegebenheiten anzupassen. Befehlssequenzen mussten umgeschrieben und Ablaufmuster modifiziert werden. Neue Zeitfenster taten sich auf, während sich andere schlossen. Und alles war immer noch vorläufig, konnte jederzeit wieder umgestoßen oder völlig obsolet werden. Als er damit fertig war, begann das große Warten. Er konnte im Moment nicht mehr viel tun.
    Nicht, solange der Tato von Ertrus seine ermüdend lange Begrüßungsrede hielt - weitschweifig und langatmig, als fürchte er, nie wieder zu Wort zu kommen, sobald er das Ende seines blumigen Monologs erreicht haben würde. Nicht, solange sich einige tausend Soldaten zwischen ihrem gegenwärtigen Standpunkt und der Zielperson auf der Schwebetribüne befanden. Wie hieß es doch in einem altterranischen Buch über Kampftechniken: „Lange warten.
    Schnell zuschlagen. Schnell verschwinden. Das sind die drei Gesetze des Kriegers."
    Oder so ähnlich, dachte Caar Vassquo. Es war lange her, dass er während seiner Ausbildung in der Abteilung Null „Das Buch der fünf Ringe" gelesen hatte.
    Oder waren es doch „Die zwölf Regeln des Schwertkampfs im All" gewesen? Das „Buch des Willens"? Die „Bekenntnisse eines Dagoristas"?
    Warten wie eine Katze auf dem Sprung, dachte Caar Vassquo. Waren sie denn Katzen? Zwei Roboter-Katzen auf dem Sprung? Vor dem Sprung? ,Oder waren sie doch nur Mäuse, die in der Falle saßen? Große Mäuse, zugegeben, kampfstarke ertrusische Riesenspitzmäuse, aber dennoch... „Er kann einem wirklich leid tun", unterbrach Leutnant Para Iledi Caar Vassquos ungeordnete Gedanken. „Wer, Leutnant? Von wem sprechen Sie?"
    „Non Julian Tifflor natürlich. Das ist schon das dritte Mal, dass sein freier Wille von einer fremden Macht unterdrückt wird. Erst waren es die Kodexmoleküle, die ihn in einen Ewigen Krieger verwandelten. Dann wurde er über Jahrzehnte - oder in seiner persönlichen Zeit sogar noch viel länger - von Shabazzas Kontrollchip gesteuert. Und jetzt ... jetzt treibt ihm dieser schreckliche Gnom seine Krallen in die Brust und macht ihn gegen seinen Willen zum Verkünder des Imperators. Es hat wirklich nicht nur Vorteile, Zellaktivatorträger zu sein."
    „Ich wusste ja gar nicht, wie gut Sie in Geschichte bewandert sind, Leutnant Iledi", sagte Caar Vassquo ungewollt kalt. „Und ich wusste auch nichts von Ihrer philosophischen Ader. Aber ich wäre Ihnen dennoch dankbar, wenn Sie sich auf Ihre Aufgabe konzentrieren würden, statt uns an Ihren mitfühlenden Sentimentalitäten teilhaben zu lassen."
    Caar Vassquo taten die Worte schon leid, noch während er sie aussprach. Schließlich war er ja selbst nicht ganz bei der Sache gewesen, und Iledis Bemerkungen waren keineswegs dumm. Der athletisch gebaute Techniker mit dem schwarzen, links gescheitelten Kurzhaar und der beinahe schon türkisfarbenen Haut holte tief Luft und wollte etwas erwidern, verkniff es sich aber und starrte verbissen in sein Einsatzhologramm. Es ist das Warten. Warten zermürbt. Aber als Einsatzleiter darf ich mir solche Entgleisungen nicht erlauben. Härte ja. Zurechtweisungen, wenn angebracht, ja. Aber kein unnötiges Abkanzeln. Ich muss an mir arbeiten. Sonst haben sie Recht, wenn sie mich ablehnen und schneiden...
    Die Luft in der Zentrale war dick geworden. Die Nerven lagen blank. Oberstleutnant

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