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2055 - 13 gegen Arkon

Titel: 2055 - 13 gegen Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geschichte von Ertrus eingehen hätte sollen und der nun für immer nur eines sein würde: der Tag, an dem die Bombe fiel.
    Omir-Gos, die arkonidische Intervallbombe. Omir-Gos, der hypermechanische Hammer vom Himmel, benannt nach einem mythischen Kristall. Omir-Gos - im zynischen Slang der Militärs eine taktische und „saubere" Deeskalationswaffe. Intervallbomben erzeugten intermittierende, überlichtschnelle und enggebündelte 5-D-Stoßfelder - sogenannte Hammerfronten -, die ein exakt definiertes vierdimensionales Zielgebiet gleichzeitig und gegenläufig durchquerten.
    Die Wirkung war verheerend. Die von den Intervallkanonen der Perlians abgeleitete „smarte Präzisionswaffe" ein weiterer Euphemismus des Militärjargons - zertrümmerte selbst durch HÜ-Schirme hindurch jedes bekannte Material quasi von innen heraus. Vereinzelte Feldüberlappungen, geringfügige Amplitudenschwankungen und rissartige „tote Zonen" im 5-D-Stoßgewitter führten zwar zu keiner gänzlichen Atomisierung des Zielgebiets, aber dennoch war das, was von Baretus übriggeblieben war, nichts als eine graubraune Wüste aus Staub und feinem Geröll.
    Aus kontaminiertem Staub, da die hohe Verdichtung durch die Hammerfronten zu Mikro-Fusionsprozessen und zur Emission harter Gammastrahlung geführt hatte. Zusätzlich war die Vernichtungszone von explodierten Energieaggregaten sekundär verstrahlt worden. Die radioaktive Verseuchung in jenem Gebiet, das einst die Metropole von Ertrus gewesen war, gehörte inzwischen großenteils der Vergangenheit. an. Ganze Roboterheere und riesenhafte, spinnen artige Baumaschinen mit schwerem Desintegratorgerät hatten das von den gestauten Fluten des Barkennt in meterdicken Schlick und Schlamm verwandelte Trümmergranulat der Hauptstadt großflächig abgetragen. Mehr als ein Viertel des Areals war bereits wieder mit einem grauen, plastbetonartigen Belag versiegelt und planiert worden.
    Der dampfende, 1,8 Kilometer durchmessende Quellsee des Barkennt wurde neuerlich von einem dichten Gürtel aus Schlingschilf und Riesenschachtelhalmen umsäumt, den ertrusische Agrarautomaten und zweckentfremdete arkonidische Kampfgleiter unter Zuhilfenahme von Vibratorwerkzeugen, von Traktorund Druckstrahlen in lediglich einem einzigen Ertrustag gepflanzt hatten. Auch der zentrale Geysir der Barkennto-Quelle schoss seine 60 Meter dicke Heißwasserfontäne wieder bis zu 200 Meter in die Höhe. Die Tränen von Ertrus hatte der Emotionaut Embo Jason die mit Urgewalt aus dem ertrusischen Untergrund drängende Springquelle genannt. Damals, am Tag, als Omir-Gos gefallen war. Und die Tränen von Ertrus flossen heiß und heftig wie nie.
    Vielleicht flossen sie auch so sauber wie nie...
    Eine saubere Waffe, dachte Eutrom Facrelli und knirschte mit seinen gewaltigen Backenzähnen, eine durch und durch saubere Waffe. „Bei Kreit, wir werden euch auch säubern!" sagte er laut und ließ die Holokamera, die ihre Bilder über ständig wechselnde Richtfunkstrecken an die Kommunikationsdrohnen des Piratensenders Radio Freies Ertrus weiterleitete, noch näher auf Baretus, die Verlorene, hinabzoomen. „Wir werden euer Kristallimperium so sauberpolieren, dass nichts mehr davon übrigbleibt." Und wenn es Generationen dauern würde - was in Anbetracht der ertrusischen Lebenserwartung von bis zu 500 Jahren wirklich ein sehr langer Zeitraum wäre. „Euer Kristallimperium wird so sauber sein, dass ihr hindurchsehen könnt", murmelte Eutrom Facrelli. Und dass das Gos'Tussan, das Kristallimperium, inzwischen Huhany'Tussan, das Göttliche Imperium, hieß, war ihm dabei herzlich egal. Eutrom Facrelli ließ einen langen Furz, und Princess, die Riesenspitzmaus, schloss sich ihm an. Unten, an den Rändern der riesigen, wie mit einem Vibratorzirkel nachgezogenen Wunde namens Baretus, reckten abgeschnitten wirkende Gleitertrassen und wuchtige Brückenköpfe, die ins Nirgendwo führten, ihre gespenstischen Torsi in die Morgendämmerung. Tonnenschwere Stahlquader ragten schief aus geschmolzenen Steinfundamenten. Erratisch anmutende Projektorpfeiler standen wie schwarze Menhire neben niedergebrannten Hochhäusern, und überall glitzerten Berge von Gleiterwracks zwischen den Ruinen.
    Da und dort waren inzwischen neue Barackensiedlungen und Fertigteilbauten entstanden, planlos und vielfach ineinander verschachtelt wie wuchernde Antikörper, die sich langsam in die Wunde, ins eigentliche Geschwür, vortasteten. Denn dies war nur der Außenring von Baretus, der

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