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2056 - Invasion der Legion

Titel: 2056 - Invasion der Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß sie einen Erwachsenen dieses Volkes darstellte. Sie hatte ein kräftiges Horn. „He!"
    Als das Kind sich umdrehte, warf er ihm die Puppe zu. Das Kind fing sie auf, und für einen Moment schien es, als wollte es bleiben. Dann drehte es sich um, rannte fluchtartig davon und verschwand unter den Bäumen.
    Trim ließ es laufen. Er blickte sich sichernd um. Sie waren in einer fremdartigen Landschaft materialisiert. Bäume und Büsche umgaben ihn, die vollkommen anders aussahen als jene vor den Industrieanlagen. Mit der Teleportation hatten sie eine Anhöhe erreicht, die inmitten eines weiten Waldgebietes lag und die weit von der Industrieanlage entfernt zu sein schien.
    Noch immer prasselte der Regen herab, behinderte die Sicht aber nur wenig. Immerhin sah Trim, daß etwa zwei Kilometer von ihnen entfernt eine riesige Stichflamme in den Himmel schoß. Er vernahm das dumpfe Grollen einer Explosion. Unmittelbar darauf traf ihn eine Druckwelle, die so heftig war, daß sie ihn beinahe zu Boden geworfen hätte.
    Der junge Mutant gab der Schwäche in seinen Beinen nach und setzte sich. Dabei fiel ihm auf, daß der Freund dem Regen schutzlos ausgesetzt war. Er rückte Startacs Folie zurecht, bis sie ihn ausreichend abdeckte.
    Schroeder trug einen schwarzen, viel zu weiten Pullover, der von einem Band in Taillenhöhe zusammengeschnürt wurde. Die Ärmel hatte er bis über die Ellenbogen hinaufgeschoben.
    Die graue, mit vielen Taschen versehene Hose hatte ihre Form längst verloren. Sie reichte mit dem leicht ausgefransten Saum bis an die knöchelhohen Schnürschuhe heran.
     
    *
     
    Ein Aufruhr von Gefühlen tobte in Waider, während er vor der Bombe im Thral flüchtete.
    Pure Angst vor dem Tod erfüllte ihn. Sie wurde überschattet von dem Entsetzen, das ihn gepackt hatte, als er erkannt hatte, daß zwei fremde Wesen nicht davor zurückschreckten, ausgerechnet diesen heiligen Ort für ihre Selbsttötung auszuwählen.
    Und nicht nur das! Sie hatten die Mettsa da Lemma geschändet.
    Doch das spielte nun kaum noch eine Rolle, da die Explosion sie ohnehin vernichten würde.
    Als er so weit gekommen war mit seinen Gedanken, blieb er abrupt stehen und beendete schwer atmend seine Flucht.
    Wie sollte er den ehrwürdigen Senka erklären, was geschehen war? Wie sollte er jemals begreiflich machen können, daß die unersetzlichen Mettsa, die seit Jahrtausenden als Relikte der Götterboten Lemma verehrt wurden, verloren waren, von einer schrecklichen Explosion zerfetzt?
    Nicht nur das. Er mußte davon ausgehen, daß Annaida irgendwo in der Nähe der Bombe war und bald von ihr getötet wurde. Was sollte er ihrer Mutter sagen? Sie hatte ihm vertraut und ihn auf die Suche geschickt. Und nun kehrte er mit leeren Händen zurück.
    Er kam nicht weiter mit seinen Gedanken, denn eine grelle Stichflamme zuckte aus dem Bau auf, in dem er die Fremden entdeckt hatte. Ein Blitz erhellte das Land, und eine Druckwelle schleuderte ihn meterweit durch die Büsche. Bruchteile von Baumaterialien und zersplitternden Bäumen wirbelten wie Geschosse durch die Luft, und einige von ihnen trafen ihn am Rücken und an den Armen.
    Waider fühlte die Einschläge, und die Schmerzen kamen ihm wie eine Erlösung vor, denn sie befreiten ihn von den peinigenden Gedanken. Er prallte mit dem Horn gegen einen Baum, und im gleichen Moment wurde es dunkel um ihn.
     
    *
     
    Aus den Wäldern unter Trim Marath stiegen Scharen von Robotern auf, verfolgt von anderen Maschinen, mit denen sie sich einen heftigen Schußwechsel lieferten. Der Kampf forderte viele Opfer auf beiden Seiten.
    Glücklicherweise zog es keine der beiden Parteien zu der Anhöhe hin, sondern beide entfernten sich von ihr, bis sie schließlich hinter einigen Hügeln verschwanden. Hin und wieder aufsteigende Blitze und Feuerbälle verdeutlichten, daß sie den Kampf fortsetzten. „Hilf mir, Startac!" forderte Trim, wobei er sich dem Freund zuwandte. „Wir müssen endlich herausfinden, wo wir sind."
    Er verstummte, als er erkannte, daß Startac das Bewußtsein verloren hatte und ihm nicht antworten konnte. Trim strich ihm die Haare aus der Stirn. Die schmalen Lippen lagen fest aufeinander, doch das Kinn schien ein wenig an Kontur verloren zu haben und weicher geworden zu sein. Schroeder wirkte entspannter als zuvor, als fühlte er sich sicher.
    Der Mutant vom Hinterwäldlerplaneten Yorname kannte den Freund gut genug, um zu wissen, daß es nicht so war. Startac hatte einfach nur seiner Erschöpfung

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