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2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blumenranken, Fahnen, Lichtspiele oder bunte Flatterfähnchen, denn irgendein ethnisches Fest gab es immer zu feiern, nur räumte hinterher niemand mehr die Dekorationen ab. So kam im Lauf der Zeit immer mehr dazu.
    Auf unbebauten Plätzen oder verlassenen Baustellen waren riesige Holoschirme und kleine Bühnen mit Sitzreihen davor aufgebaut; vor allem nachts wurden hier neben großformatigen, opulenten Filmschinken Konzerte und Tänze verschiedener Völker dargeboten. Ab nachmittags wurden Theken und Bars errichtet, Musiker fanden sich ein, und die Straßenfeiern bis in den frühen Morgen konnten beginnen. Sämtliches öffentliches Leben fand auf den Straßen statt; selten genug regnete es und dann stets nur kurz.
    Die Hauptstraßen waren zu großzügig angelegten Prachtalleen ausgebaut worden, über die man bequem sämtliche 55 Haupt-Akademien erreichen konnte. An jedem Knotenpunkt waren kunstvoll angelegte Parks zu finden, in denen die Sambarkin sich der Kurzweil hingeben konnten, mit kleinen Theateraufführungen oder Bardengesängen, aber man konnte sich ebenso in eine Laube zum Meditieren zurückziehen. Natürlich waren diese Lauben vor allem bei jugendlichen Sambarkin für ihre ersten Rendezvous sehr beliebt.
    Die Wohnungen rund um diese Parks waren die teuersten, aber auch luxuriösesten.
    In keinem Viertel der Stadt kehrte je Ruhe ein. Egal ob Haupt- oder Seitenstraße - es war immer verstopft. Denn sobald es auch nur eine einigermaßen platzbietende Kreuzung gab, wurde sie im Handumdrehen von fliegenden Händlern und Marktschreiern besetzt, die im Nu einen vielfältigen Markt errichteten. Kein Stadtbewohner brauchte weit zu gehen, um an die dringendsten Grundnahrungsmittel zu kommen - und dazu noch die neueste Mode, den schönsten Tand oder das beste elektronische Spielzeug aus allen Bereichen des Landes Dommrath angeboten zu bekommen. Natürlich waren bei heißbegehrten Modeartikeln viele Fälschungen die Regel, aber man konnte ja um den Preis feilschen.
    Selbstverständlich waren diese Märkte auf sämtlichen Ebenen zu finden; für Trim am faszinierendsten aber waren die sogenannten Schwebenden Märkte, die täglich mittels Antigravfeldern, wackligen Netzen, Leitern, Stricken und Brücken errichtet wurden, je nachdem, wieviel die Händler investieren konnten oder wollten. Hier gab es ebenso wie in den Labyrinthvierteln oft „heiße" Ware oder ganz besonders begehrte Artikel, für die die Kundschaft schon mal bereit war, sich auf unsicheren „Boden" zu begeben.
    Wenn man sich nicht einig wurde, konnte es durchaus mal zu „versehentlichen" Abstürzen kommen, aber auch echte Unfälle waren an der Tagesordnung. Nicht jeder war so schwindelfrei, wie er glaubte, und es gab keinerlei Sicherheitsvorkehrungen.
    Wenn man am letzten Stand eventuell einen Schritt zu weit nach draußen machte, konnte das glatt ins Leere gehen. Eine Herausforderung vor allem für Jugendliche aller Rassen, ihre Mutproben dort zu bewältigen. Und nicht ganz ungefährlich für Passanten, die sich vielleicht dreißig Meter unterhalb eines solchen Schwebenden Marktes befanden. Doch dies war so gewohntes Stadtbild, daß schon nach kurzer Zeit auch kein Tourist mehr daran dachte, beim Richtungswechsel oder Überqueren nach oben zu sehen.
    Bisher hatte Trim nur von der Aussichtsplattform des Beobachtungsturms aus etwas von dem quirligen Leben in Kozmo Yezzik mitbekommen. Wie sonst auch half ihm der Pikosyn bei der Unterscheidung der Grauschattierungen, so daß er das Gefühl bekam, wirklich bunte Farben sehen zu können.
    Was er aber ganz von selbst erkennen konnte, war ein unglaubliches Konglomerat an Gerüchen. Am einfachsten zu erkennen war der typische Geruch der Sambarkin, nach Kokos und verbranntem Plastik, aber alles andere war fremd und teilweise sogar aufregend. Offensichtlich wirkten einige Gewürze von ihrem Duft her wie Pheromone, die sogar Einfluß auf einen terranischen Hormonhaushalt nahmen.
    Frische Nahrungsmittel, Wohnbereichs-Aromen, Essenzen für das körperliche Wohlbefinden, Parfüms, Blüten, das alles schwängerte die Luft rund um die Hauptstadt. Hinzu kamen natürlich noch die zum Verkauf ausgestellten lebenden Tiere und die unterschiedlichen, weniger angenehmen Ausdünstungen einer Millionenstadt mit gemischten Völkergruppen, in der nicht bis in den letzten Winkel auf peinlich genaue Hygiene geachtet wurde.
    Insgesamt gab es auf dem Geiselplaneten etwa 700 Millionen Intelligenzwesen, die momentan noch eher unbewußt

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