Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2062 - Portal-Installateure

Titel: 2062 - Portal-Installateure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verschwunden waren, war für uns das Zeichen gewesen. Viel Zeit blieb uns vermutlich nicht, wenn wir unseren Plan umsetzen wollten.
    Deshalb war ich zu einer letzten Kontrolle aufgebrochen. Die von uns ausgewählte RUMAHU befand sich an Ort und Stelle, wenige hundert Meter südlich der Abfertigungshalle. Inzwischen waren die Laderäume geschlossen, die klaffenden Öffnungen unter- und oberhalb des SpitzkegelÄquatorrings verschwunden. Aus anderen Stachelkugeln glitten noch Doppelstabroboter mit Kleinaggregaten, oder sie stoben aus dem flimmernden Muster von Transmitter-Empfangsseiten hervor; Standardpersonentransmitter Typ 1 - Rechtecke von dreißig Metern Höhe, neunzig Metern Breite und einer nicht messbaren Dicke.
    Fünf Frachttransmitter des Typs 2 waren aktiviert: Flugfähige Container von dreihundert Metern Länge, fünfzig Metern Breite und gleicher Höhe schoben sich in rascher Folge aus den neunzig mal neunzig Meter großen Empfangsflächen. Unvermittelt gewannen sie ihre dreidimensionale Ausdehnung und schwebten auf Prallfeldpolstern zu den Stapelflächen hinüber. Ich schätzte, dass es inzwischen einige hundert sein mussten, in Reih und Glied abgestellt und auch übereinandergeschichtet. Was sie enthielten, war nicht schwer zu erraten: Baumaschinen und Basismaterial für die Siedler; der Grundstock für die weiteren Arbeiten auf dieser Welt.
    Das Land ringsum war unberührt; ausschließlich im Bereich des Portals selbst gab es auf dem unbewohnten, recht erdähnlichen Planeten Technik.
    Tausend Meter Durchmesser erreichte das Zentrum mit den senkrechten Transmitterflächen, an das sich die drei nach außen hin breiter werdenden, fast fünf Kilometer langen Stapelflächen anschlossen. Nur im Westen gab es kein Containerterminal. Hier erstreckte sich die mehrere hundert Meter lange, eingeschossige Abfertigungshalle mit den Gafwooch-Säulen zur Billettausgabe. In wenigen Wochen hatten die Installationstrupps, Baumaschinen und Doppelstabroboter die Anlage aus dem Boden gestampft. Allein das war logistisch eine Meisterleistung.
    Irgendwo im Herzen des Portals musste sich inzwischen die wurmähnliche Tayrobo aufhalten, die als „Rangeurin" das Geschehen steuerte, Transmitter und die automatisierte Containerverteilung überwachte. War es die Dem'Re'Ntana, die vielleicht bald die Suggestoren auf den Plan treten ließ?
    Würden auf ihren Befehl hin die Doppelstabroboter ausschwärmen? Wartete sie die ungestörte Fertigstellung des Portals ab, um dann unerbittlich zuzuschlagen? Wir wollten es nicht darauf ankommen lassen. Mein Blick glitt nochmals über die Szenerie, dann schaltete ich zur Sicherheit den Deflektor des Aggregatgürtels ein. Sofort wurde ich unsichtbar. Obwohl bislang niemand auf unsere Anwesenheit reagiert hatte, ließ sich das aufgeregte Kribbeln im Magen nicht unterdrücken, als ich mich auf die RUMAHU konzentrierte.
    Jede Teleportation war und blieb letztlich ein Sprung in fremdes Terrain, ins Ungewisse. Paranormale Zielerfassung, Ent- und Rematerialisierung gingen ineinander über. Die Details des Vorgangs an sich liefen unbewusst ab. Ein Teleporter wie ich dachte an sie ebensowenig wie ein anderer beim Gehen an die Einzelschritte des Bewegungsablaufes. Dennoch blieb die mit dem Vorgang verbundene Nervosität, gen au wie das Lampenfieber bei einem Künstler vor seinem Auftritt. In meinem Fall kam hinzu, dass die Parafähigkeit seit jeher eingeschränkt war: Bei einer Reichweite von inzwischen etwa fünfzig Kilometern war ich im Allgemeinen auf die Mitnahme von einer Person beschränkt. Nur in Ausnahmefällen schaffte ich mehr.
    Also kein Vergleich zu dem, was zum Beispiel Gucky zu leisten vermochte.
    Der Sprung gelang.
    Ich materialisierte im Laderaum. Bis auf eine matte Notbeleuchtung waren die Deckenlampen ausgeschaltet. Plötzliches Unbehagen schien mir die Kopfhaut zusammenzuziehen; für Augenblicke war die Angst vor Dunkelheit, die ich im Inneren des Sektorportals von Yezzikan Rimba empfunden hatte, wieder da. Ich atmete tief ein und aus, fing mich aber sogleich wieder. Im Zwielicht erkannte ich die drei Meter hohen, bis zur Decke reichenden Regale aus blankem Metall. Sie waren alle ausgeräumt, der zweihundert Quadratmeter messende Raum leer; genau wie wir es erwartet hatten. Keine Roboter! Gut!
    Ich konzentrierte mich erneut, vollzog die Teleportation zu unserem Lager. Kaum hatte ich meine Unsichtbarkeit aufgehoben, eilten Trim, Keifan und Ruben herbei. Sie trugen bereits ihre

Weitere Kostenlose Bücher