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2062 - Portal-Installateure

Titel: 2062 - Portal-Installateure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rührender Fürsorge um uns, hatte uns sozusagen adoptiert. Erst als ich zum wiederholten Mal meine schweiß feuchten Hände an den Hosenbeinen abwischte, wurde es mir bewusst.
    Flugziel der RUMAHU? Unbekannt. Dauer des Fluges? Unbekannt. Wie reagiert die Besatzung, sollte sie uns doch entdecken? Unbekannt. Mein Magen schien gleichzeitig zu verknoten und wahre Kapriolen aufzuführen. Für einige Augenblicke kämpfte ich gegen aufsteigende Übelkeit an. Nach außen hin gab ich mich im allgemeinen verschlossen; ich hatte meine Gründe - nicht einmal im ausgehenden 13. Jahrhundert NGZ war es leicht, als Vollwaise aufzuwachsen. Und selbst im Alter von inzwischen 29 Jahren, nach vielen beim Terranischen LigaDienst absolvierten Lehrgängen und der Ausbildung an der Mutantenschule Fellmer Lloyd, war ich bei weitem nicht so abgebrüht, wie ich es gern gewesen wäre. Die erhöhte Sensibilität, die paranormal begabten Mutanten nachgesagt wurde, war nur ein Grund. Hinzu kam, dass die Tatsache, von einer Sekunde zur anderen über eine unbekannte Distanz hinweg in eine fremde Galaxis verschlagen zu werden, nicht mal von einem notorischen Stoiker so einfach weggesteckt werden konnte.
    Vielleicht schaffen Trim und ich es nie zurück ... Der Gedanke brach unvermittelt ab. Einzig positiv verliefen offensichtlich die Bemühungen des Druiden von Couxhal: Er hatte weiter daran gearbeitet, den tickenden genetischen Zeitbomben in uns zu Leibe zu rücken. Inzwischen war er sicher, dass er nicht weit von einem Durchbruch entfernt sein konnte. Seiner Ansicht nach würden wir nicht sterben. Dass unser Gendefekt Keifan an die Seuche erinnerte, die auf dem Planeten Reyzer II gewütet hatte, war ein noch ungelöstes Rätsel. Er hatte miterlebt, dass durch diese Seuche Tausende Maraniten dahingerafft wurden. Er hatte gesehen, wie die Betroffenen auf der Straße zusammenbrachen, ihr Fleisch quoll, ihre Haut aufbrach, bis am Ende nur furchterregend deformierte Haufen von Gewebe übrig blieben.
    Es war in Dommrath nicht bekannt, was diese Seuche hervorrief. Von ganz wenigen Immunen abgesehen, wie Keifan einer war, gab es keine Hilfe, keine Rettung. Nicht einmal die Ritter von Dommrath schienen eine Heilungsmöglichkeit zu kennen. Sie schlossen stattdessen die Portaltransmitter, stellten die betroffenen Welten unter Quarantäne und schickten die an Rieseninsekten erinnernden Raumer der Legion. Nie werde ich in ein solches Raumschiffteleportieren - zu grauenvoll waren die von meiner Orter-Fähigkeit wahrgenommenen Impulse, die diese düsteren, erschreckenden Schiffe verströmten...
    Auch hier auf Larkinzo waren diese Raumer aktiv geworden, gemeinsam mit denen der Portalbauer. Vor allem die Ungewissheit zerrte an meinen Nerven. Ungeduld kam hinzu. In vielerlei Hinsicht war unser Vorgehen ein Stochern im Nebel. Zu vieles, was mit den Rittern von Dommrath zusammenhing, verbarg sich hinter Mythen oder geflüsterten Gerüchten. Sie waren bemüht, das Bild milder, gerechter, aber vollständig im Hintergrund bleibender Herrscher zu vermitteln - solange sich die Dommrather an die Dogmen hielten. Noch immer war mir nicht klar, ob das äußere Bild von Frieden und Wohlstand in Wirklichkeit nicht ein goldener Käfig war, die subtile Form einer Tyrannei.
    Wir hatten uns auf ein Abenteuer eingelassen, dessen Ausgang in jeder Hinsicht offen war. Dabei hatte der Beginn eigentlich recht vielversprechend ausgesehen. Aber auch nur der Beginn. In den Checkalur 0001 hatten wir fliegen wollen, nach Crozeiro, der nur mit Ausnahmegenehmigung über das Dommrathische Netz zu erreichenden Welt der Ritter - in der zwar vagen, aber durchaus berechtigten Hoffnung, dort eine Möglichkeit zu finden, die eine Heimreise ermöglichte. Dass Ruben Caldrogyns Ziele noch darüber hinausgingen, war ein Thema für sich. „Fernflugtauglich" hatte er die CERRANGY genannt. Nun ja, für hiesige Verhältnisse, wo interstellare Raumfahrt von den ominösen Rittern verboten war, mochte das sogar zutreffen. Bei uns zu Hause in der Milchstraße dagegen hatte fast jedes Minibeiboot eine größere Reichweite. Die Erinnerung stand mir plötzlich plastisch vor Augen: „... hat Pali Hutebau", hatte Ruben kurz nach unserer ersten Begegnung gesagt, „mein eng ster Vertrauter, den Bau eines Raumers, mit dem man zumindest innerhalb des Landes Dommrath sehr große Entfernungen zurücklegen kann, so gut wie abgeschlossen.
    Die CERRANGY ist dafür ausgelegt, die Distanz von 13.458 Lichtjahren, die uns von

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