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2064 - Krisenfall Karthago

Titel: 2064 - Krisenfall Karthago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eintrittskarte in den Kreis der Erlauchten und Erhabenen sein. In dem Augenblick, da er es vollbracht hatte, gehörte er zur Creme de la creme seines Volkes.
    Ein Beherrscher des Lebens - vielleicht sogar: des ewigen Lebens! Zheobitt gierte danach, dass der Tag seiner Aufnahme in den Kreis der Mantar-Heiler nicht mehr fern war. Er rief seine Leute zu den Gleitern. Wenn sie einfach nur weitersuchten, verloren sie wertvolle Zeit. Zeit, die sie nicht mehr hatten. Den Meldungen nach zu urteilen, die nach Geheimdienstberichten durch die Aagenfelt-Barriere nach Terra gelangten, starben in der Milchstraße täglich drei bis vier Monochrom-Mutanten. Mit jedem Tag wuchs die Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe. Wenn die von Monos' Genetikern erfundene Schutzvorrichtung erst überall zu wirken anfing...
    Ein eiskalter Schauer rann von der Spitze seines Kopfes zum Nacken und setzte sich auf dem Rücken fort. Gelächter, Schande - er konnte die Aufgabe nicht lösen. Seine hochrangigen Kollegen würden sagen, dass er versagt hatte. Auf Aralon und allen wichtigen Medo-Welten würden sie hinter vorgehaltener Hand über ihn tuscheln. Er brauchte sich dort nie mehr sehen zu lassen. Dann blieben ihm nur noch Arkon und seine Beziehung zu Sargor von Progeron.
    Doch was sollte er dort? Nein, er musste es schaffen. Der Galaktische Mediziner würde das Ziel erreichen, egal mit welchen Mitteln und Tricks. Notfalls mit Gewalt. Entschlossen setzte er sich in Bewegung, stieg steif von der Bodenerhebung herunter und hielt auf seinen Gleiter zu. „Hier steckst du also", hörte er eine Stimme über sich. „Da hätte ich mir die Sucherei sparen können."
    „Wer bist du?"
    „Krohn Meysenhart vom Sender Lunatic Intervisio", beantwortete der fliegende Kerl die gezischte Frage. „Nie gehört." Zheobitt wandte sich ab und strebte dem Gleiter zu. „Ich habe keine Zeit, irgendeiner Lokalstation ein Interview zu geben."
    „Vermutlich hast du meinen Namen nicht richtig verstanden." Der Kerl landete, stellte sich ihm einfach in den Weg.
    Der Ara blieb stehen; mit möglichst arrogantem Blick schaute Zheobitt den Fremden an. „Ich sagte Krohn Meysenhart", fuhr der aufdringliche Kerl fort. „Ehemals ,Medientender KISCH. Der letzte rasende Reporter. Meiner Crew war es damals vergönnt, die Ankunft der Endlosen Armada in der Milchstraße zu übertragen und die Aktivierung der Chronofossilien zu dokumentieren. Wenn ich daran denke, wird mir noch immer ganz anders zumute. He, mach kein solches Gesicht! Hör dir lieber die ganze Geschichte an! Es begann Mitte Juli des Jahres 428 NGZ..."
    „Danke, ich verzichte auf dein Geschwätz." Zheobitt setzte sich wieder in Bewegung, aber der Kerl wich nicht von der Stelle. „Vielleicht sollte ich anders anfangen, Ara. Da stehen ein paar unbeantwortete Fragen im Raum. Zum Beispiel die Herkunft von gewissen Heilmitteln, mit denen du angeblich einen ganzen Planeten gerettet hast. Für die Beschaffung mussten schätzungsweise tausend Lebewesen unterschiedlicher Herkunft sterben. Was weißt du darüber?"
    „Nichts. Gar nichts."
    „Und wie war das mit dem Tod Irkani Thradas? Die Stellvertreterin des Lordmeisters hat ihre Existenz sicher nicht selbst beendet, damit du ihren Posten übernehmen kannst."
    „Natürlich nicht." Sie hatte versucht, ihn umzubringen. Beinahe wäre es ihr gelungen. „Sie verging fast vor Angst, dass ich sie eines Tages verdrängen könnte. Die Heilung der Monochromen ..."
    „Welch eine Leistung, wäre sie nur erst geschehen", kicherte der seltsame Kerl. Zheobitt musterte ihn. Meysenhart oder wie immer er hieß, war einen Meter neunzig groß. Sein Gesicht besaß zwei ungleiche Hälften. Die linke blickte lustig drein und erinnerte an einen Clown. Die rechte starrte ihn ernst, nein düster an. Die schwarzen, gefetteten Haare lagen eng am Kopf. Die Nase stand steil nach vorn, als wolle der Reporter sein Gegenüber aufspießen. Vermutlich hatte sich ein betrunkener Chirurg an diesem Gesicht ausgetobt. „Niemand außer mir ist dazu in der Lage. Noch etwas?"
    „Aber ja. Vor ungefähr dreißig Jahren sind in einer Klinik auf Archetz mehrere Ärzte auf unerklärliche Weise zu Tode gekommen. Sie waren deine Freunde."
    „Ein Mann wie ich hat keine Freunde."
    „Nenne sie Kollegen, Konkurrenten, egal. Wundert es dich, dass der TLD kurze Zeit später auf einem einsamen Asteroiden die Überreste eines Roboters zusammengekehrt hat? Er war der einzige Zeuge, Zheobitt!" Der Galaktische Mediziner holte mit

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