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2068 - Die Falle der Sambarkin

Titel: 2068 - Die Falle der Sambarkin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geholt.
    Angesichts geringer Vermehrungsraten und geringer Abwerbungsmengen waren 36 Millionen eine beachtliche Zahl. Dabei wurden die Sambarkin von Santhasch tatsächlich sehr viel später produktiv tätig als ihre Artgenossen von Yezzikan Rimba. Das Wissen, das sie sich aneignen mussten, war sehr viel umfangreicher als das eines gewöhnlichen Sambarkin. Denn die Domforscher wurden nicht gezielt in Unwissenheit gehalten, sondern konnten das volle Potential ihres sambarkischen Geistes ausschöpfen. Faer Rinkadon kämpfte sich durch das Gewirr ihrer Gedanken. Die Notwendigkeit wurde ihr bewusst, den Rausch zu beheben, der sie nach wie vor umnebelte. Sie rief einen Mediker in die Zentrale, ließ sich eine Injektion verabreichen und brauchte danach nicht mehr lange zu warten, bis die Symptome abklangen und sich ihr Geist klärte. An der Schwere in ihren Beinen und an leichten Gleichgewichtsstörungen jedoch merkte sie, dass sie das allzu reichlich genossene Genussgift noch immer im Körper hatte. Es würde noch einige Zeit vergehen, bis es vollends abgebaut war. Immerhin konnte sie sich nun auf die zwei großen Aufgaben konzentrieren, die sich ihr stellten.
    In einer Mischung aus wissenschaftlicher Aufregung und Unglauben sah sie den Vorgängen am Pilzdom von Mattane zu. Ein Servo brachte ihr frische Wäsche und neue Oberkleider. Sie riss sich die Gewänder vom Leib, deren Design einzig und allein darauf ausgelegt war, während des Festes ihre erotische Ausstrahlungskraft zu erhöhen, spritzte sich in einer Hygienekabine hastig mit eiskaltem Wasser ab und streifte sich die neuen Kleider über. Dergestalt erfrischt und umgekleidet, kehrte sie an ihren Kommandostand zurück. Mit Hilfe der großen Monitorwände stand sie in ständiger Verbindung mit den Wissenschafts- und Forschungsstationen nicht nur von Childiree-I, sondern auch mit denen aller anderen elf Stationen, so dass sie den Pilz dom von allen Seiten beobachten konnte.
    Lichtphänomene umgaben das riesige Gebilde. Sie ließen Faer Rinkadon an Wetterleuchten denken, obwohl sie wusste, dass es so etwas im Weltraum nicht geben konnte. Es schien, als werde der Pilz dom in seine Einzelteile zerlegt. Die Ausstrahlungen waren so gewaltig, dass es in allen Stationen notwendig gewesen wäre, die Schutzschirme zu aktivieren, wären diese aufgrund der Nähe zur Korona der Sonne nicht ohnehin auf Dauerbetrieb geschaltet gewesen. Effrek Gentarfo meldete sich. Der Präses-Wissenschaftler von Childiree-I hatte sich offensichtlich auch aus dem Rausch befreien lassen. Abgesehen von. seinen geröteten Augen sah er nüchtern aus. Der Wissenschaftler war etwa 2,30 Meter groß und wirkte sehr schlank.
    Der kantige Schädel war normalerweise haarlos, trug jetzt aber noch einige Büschel aufgeklebter Haare, die bei dem Fest wohl erotisch hatten wirken sollen. Faer Rinkadon kamen sie eher komisch und abstoßend vor. Die fingerlangen, daumendicken Hörner schimmerten nicht im Regenbogenglanz, wie es hätte sein sollen. Sie erinnerten auch nicht an Perlmutt, sondern glänzten noch in dem hellblauen Lack mit dem er sie für das Fest überzogen hatte. Als er sprach, entblößte er bei nahezu jedem Wort die Zackenreihen seiner Dreieckszähne. Faer Rinkadon fiel es schwer, sich auf das zu konzentrieren, was er sagte. Beim Anblick dieser Zähne musste sie an den Ermordeten denken, dessen Kehle von ebensolchen Zähnen zerrissen worden war. Unwillkürlich fragte sie sich, ob Effrek Gentarfo wohl als Mörder in Frage kam.
    Sie erinnerte sich an eine Diskussion, an der sie irgendwann einmal teilgenommen hatte. Bei ihr hatte der Präses-Wissenschaftler der Runde eröffnet, dass er eine gewisse Leidenschaft für Ahnenforschung empfand. „Es müsste großartig sein, einmal in die ferne Vergangenheit reisen und dort für eine gewisse Zeit in Körper und Geist eines Sambarkin schlüpfen zu können, der an der Schwelle der Entwicklung vom Raubtier zum Intelligenzwesen steht oder diese vielleicht gerade überschritten hat", hatte er gesagt. Sie konnte nicht ausschließen, dass der Präses das Fest genutzt hatte, um sich noch einmal in die Rolle eines solchen fernen Vorfahren zu versetzen. Vielleicht hatte er nur tief in ihm schlummernden Neigungen nachgegeben.
    Oder er hatte in sexueller Ekstase die Kontrolle über sich verloren. Faer musste es herausfinden. Diese andauernden Fragen nagten zu sehr in ihr. „Wie bitte?" fragte sie. „Entschuldige, ich habe deine letzten Worte nicht

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