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2069 - Die Ritter von Dommrath

Titel: 2069 - Die Ritter von Dommrath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in die Hände, und die Tagebuchroboter, die bislang einen ungewohnt respektvollen Abstand gehalten hatten, rückten näher heran. Und aus einer kleinen Schlucht, eher einem Felsspalt, traten sieben Gestalten in das Seitental im Gebirge der Lüfte, in dem PULCIA DIE HEILERIN ihre letzte Ruhe gefunden hatte.
    Die sieben Kimbaner blieben zwischen den zweiundzwanzig Ordonnanzen der toten Superintelligenz stehen, die keinen Schatten warfen, obwohl die Sonne hoch am Himmel stand. Rissa musterte sie und sah dann Haj an. Der Roboter schwieg lange. „Wenn es deine Absicht war, hier die sieben fähigsten Kimbaner deiner Generation zusammenzurufen, hast du eine gute Wahl getroffen", sagte er dann. Rissa ging an den Obelisken vorbei zum Grab der HEILERIN. Die rotschimmernde Kugel tauchte sie in ein unwirkliches Licht.
    Sie drehte sich zu den anderen Kimbanern um und zu Haj und den kleinen Doppelstabrobotern, die die Szene für die Nachwelt festhielten. „Acht Personen sind wir", sagte sie. „Acht Individuen, die sich selbst und der ganzen Galaxis gegenüber einen heiligen Schwur ablegen. Wir wissen, dass wir unser Ziel zu Lebzeiten nicht erreichen werden, doch wir glauben fest an die Richtigkeit unseres Tuns." Ein Doppelstabroboter schwebte her an und enthüllte eine Flagge, auf der eine Art fünfeckiges Netz abgebildet war. „Das soll das Symbol des Ordens der Ritter von Dommrath sein", sagte sie. „Ein Symbol des Friedens, der mit seinen undurchdringlich gewobenen Maschen Krieg und Aggression auffangen soll." Dieses Netz war zugleich auch eine Übernahme des überall von den Crozeiren überlieferten Fünfeck-Symbols, hinter dem sich wiederum die Fünfeck-Plattform der Kosmischen Fabrik MATERIA verbarg, von der Prinzregent Samaho förmlich besessen gewesen war. Rissa mochte dieser Umstand bekannt sein, doch sie wollte ihn sich nicht eingestehen und würde den Zusammenhang niemals zugeben. „Dieses Seitental im Gebirge der Lüfte, das Grab der HEILERIN", fuhr sie fort, „soll unsere Ordensburg sein. Von hier aus werden die Ritter ihren Siegeszug in die Mythen von Dommrath antreten." Sie drehte sich um, hob beide Hände und tauchte sie dann in die rotschimmernde Kugel aus unbegreiflicher Energie. Einen Augenblick lang schien sie zu schwanken, drohte sie gar zusammenzubrechen, doch dann durchfuhr ihre große, schlanke Gestalt ein Ruck, und ein entrücktes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Die Ritter von Dommrath stehen mit all ihrer Macht für den Frieden im Land Dommrath ein", sagte sie mit lauter, klarer Stimme. „Die Ritter von Dommrath weihen ihr Leben der Aufgabe, allen intelligenten Lebewesen Wohlstand und Sicherheit zu verschaffen."
    Und sie spürte ganz deutlich, wie ein Teil der konzentrierten Macht der toten Superintelligenz durch ihre Fingerspitzen in ihre Hände floss, in die Arme, die Schultern und sich dann in ihrem gesamten Körper ausbreitete. Rissa nahm die Macht in sich auf, und der Kontakt mit dem Nukleus, der konzentrierten Kraft der HEILERIN, umgab sie mit einer fühlbaren psionischen Aura. Und sie wusste, bei ihren sieben Gefährten würde es genauso geschehen.
    Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchströmte sie. Das Gegenstück zur Aura der Ritter der Tiefe, dachte sie. Jedes Lebewesen spürt auf einige Meter Entfernung instinktiv, dass es einem Ritter von Dommrath gegenübersteht. Und dass ein Ritter etwas Besonderes ist. Es ist einfach ein Gefühl, nicht präzisierbar, aber man nimmt es wahr, wenn ein Ritter zugegen ist! Die sieben Auserwählten unterzogen sich nacheinander dem Initiationsritus, und Rissa spürte ihre Aura, und ganz allmählich wurde ihr klar, was hier im Gebirge der Lüfte, am 01C.01K.01R./ 36.380D, wirklich geschehen war.
    Sie hatten .den Sprung zu höheren Wesen vollzogen. Äußerlich mochten sie noch immer Kimbaner sein, im Inneren jedoch waren sie Ritter. „Die Ritter von Dommrath sind geboren!" flüsterte Rissa, und einen Augenblick lang wich die allgegenwärtige Last der Verantwortung unendlicher Freude.
    Der Brand im Do'Enbyr Rissa Kascha'de war im Do'Enbyr unterwegs, als sie die Nachricht von der unglaublichen Entdeckung erreichte. Es brannte im Do'Enbyr, und Rissa versuchte mit aller Kraft, die unzähligen Feuer zu löschen, doch die Kunde war so unfassbar, das sie sofort ins Zentrum des Landes geflogen war.
    Dabei hatte - bis es zu den Entwicklungen im Do'Enbyr gekommen war - eigentlich alles sehr gut angefangen, überlegte Rissa, während sie sich

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