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2069 - Die Ritter von Dommrath

Titel: 2069 - Die Ritter von Dommrath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleichzeitig wünschte, das Transmittersystem sei schon über das ganze Land ausgedehnt worden, da sich die Reisezeit dadurch beträchtlich verkürzt hätte. Die Ritter von Dommrath hatten ihre Arbeit aufgenommen und waren sofort von den Kimbanern als die dominante Gruppe in ihrem gemeinsamen Bemühen um Frieden anerkannt worden. Und sämtliche noch knapp zweitausend Kimbaner unterstützten den Versuch, den Ritterorden zu mystifizieren und als übergeordnete Instanz zu etablieren.
    Die Tricks, derer sie sich dabei bedienten, waren simpel, aber wirksam. So gaben zum Beispiel selbst die mächtigen Kimbaner im Umgang mit den übrigen Völkern des Landes vor, bei wichtigen Fragen die Entscheidung der' Ritter einholen zu müssen. Die Ritter selbst traten nur in Ausnahmefällen persönlich in Erscheinung, und sie benutzten Raumschiffstypen, die speziell für sie entwickelt worden waren. Der Einfluss der Kimbaner in Dommrath wuchs unaufhörlich, und gleichzeitig trat das Volk als solches - genau wie die Ritter- immer weiter in den Hintergrund. Die Macht ließen sie von Stellvertretern ausüben. Insbesondere die Caranesen hatten sich als wichtiger Stabilitätsfaktor erwiesen. „Mein ehrwürdiger Vorfahr, der legendäre Zyn Kascha, hat richtig gehandelt, als er den Großteil unseres Hilfsvolkes aus dem System der Crozeiren entließ", sagte Rissa zu Haj. „Und er hat recht behalten mit der Vermutung, die er damals äußerte. Die Caranesen haben schon längst vergessen, dass sie ursprünglich aus Kohagen-Pasmereix stammen."
    Das Do'Tarfryddan, das gigantische Transmitternetz, war konsequent und mit machtpolitischem Kalkül ausgebaut worden. Die Enklave des Friedens, die anfangs etwa fünftausend Lichtjahre durchmessen hatte, dehnte sich mittlerweile auf die komplette Region rings um das Zentrum der Galaxis aus. Überall hatte das Wort der Ritter von Dommrath Gewicht. „Wir sind zwar noch weit entfernt von einer echten Herrschaft", resümierte Rissa, „und es galt, mannigfache Rückschläge zu verkraften, aber wir können eine deutliche Entwicklung im Sinn der dommrathischen Ritterethik verzeichnen."
    Doch dann war einet der schwersten zusammenhängenden Kriege der jüngeren Geschichte im Land Dommrath ausgebrochen. Praktisch das gesamte Do'Enbyr, die galaktische Westside, war in den Strudel der Auseinandersetzungen gerissen worden. Was auch immer die Ritter unternahmen, es schien ihnen einfach nicht gelingen zu wollen, den Kampfhandlungen Einhalt zu gebieten. Ihr Einfluss beschränkte sich darauf, das Überschwappen der Konflikte auf den Rest des Landes Dommrath und den Kernbereich ihrer Macht zu verhindern.
    Die Kimbaner hatten trotz des verheerenden Do'Enbyr-Krieges nicht ihr langfristiges Ziel aus den Augen verloren. Sollte der Orden der Ritter von Dommrath sich auf lange Sicht als mythisch überhöhte Macht in der Galaxis etablieren, würden sie früher oder später industrielle Ressourcen benötigen, die sich der Kontrolle und auch der Kenntnis der dommrathischen Völker entzogen. Als idealen Standort für die Industrieplaneten der Ritter hatte Rissa Kascha'de die Zentrumsregion des Landes Dommrath erkannt.
    Sie hatte Kundschafterschiffe ausgeschickt, die sich auf die Suche nach geeigneten, tektonisch stabilen und dabei nach Möglichkeit rohstoffreichen Planeten im Zentrum machen sollten. Und einer dieser Kundschafter hatte dabei am 07C.05K.08R./41.122D im Zentrum der Galaxis das Objekt entdeckt, das Rissa nun mit eigenen Augen sah. Nur ... so richtig glauben, was sie da sah - das konnte sie noch nicht.
    „Der weiße Riesenstern, um den das unbekannte ... Artefakt treibt, wurde unter dem Namen Mattane katalogisiert", erklärte Haj. „Er ist 20.701 Lichtjahre von Crozeiro entfernt. Und das Artefakt selbst ..."
    „Was ist das?" fragte Rissa fassungslos. „Das haben wir noch nicht herausfinden können", sagte der Begleiter langer Jahrtausende. Es war ein 104 Kilometer großes Gebilde, ein Zylinder mit einer pilzhutartigen Krone. Aber damit war noch längst nicht geklärt, worum es sich dabei handelte. „Das riesige pilzähnliche Artefakt besteht aus einem uns völlig unbekannten Material, das sich jeglicher Analyse entzieht. Es steht aber außer Frage, dass der Pilz von Mattane einer weit fortgeschrittenen Technik entstammen muss. Weder die der Crozeiren noch die unserer Ahnen in Kohagen-Pasmereix hätte solch ein Gebilde erschaffen können." Rissa Kascha'de wäre am liebsten selbst zu dem Pilz geflogen, um ihn

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