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2073 - Welt der Kralasenen

Titel: 2073 - Welt der Kralasenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesamte vierte Periode eines jeden Jahres weihen die Dryhanen traditionsgemäß der Anbetung ihres göttlichen Imperators. In dieser Zeit feiern sie das Dryhanenfest, bei dem sie sich in Gedanken und Tätigkeiten ausschließlich ihrem Herrscher widmen.
    Die wichtigste Kolonie von Dryhanen existierte auf Arkon I, wo etwa 5000 Angehörige dieses Volkes auf der Insel der Dienenden im Sha'Shuluk-Binnenrneer lebten. Dort war Kucurrt aufgewachsen, von dort hatte er den Weg ins Zentrum der Macht gefunden.
    Der Bekümmerte Kucurrt fragte sich, wie seine Artgenossen von der Insel der Dienenden auf die Nachricht vom Tode Seiner Millionenäugigen Erhabenheit reagiert hatten. Er nahm an, daß tiefste Trauer herrschte.
    Kucurrt war mittlerweile fest entschlossen, Mooruut die Freiheit zu geben und in dem Drachen aufzugehen. Ohne seinen Imperator war sein Leben nichts mehr wert. Dies war gleichbedeutend mit der Vernichtung von Burg Tin Tissmany und der Stadt AI Tripigh, dessen war sich Kucurrt vollauf bewußt. Die Kralasenen hatten dieses Urteil über sich gefällt, indem sie zu Bostich II. übergelaufen waren. Zudem waren einige von ihnen Hände dieser Macht namens SEELEN-QUELL.
    Trumschvaar war nicht mehr eine Bastion Seiner Millionenäugigen Erhabenheit, die Welt der Kralasenen war zur Welt der Verräter geworden. Und darum gehörte sie vernichtet.
    Nedor Vetenis meldete sich über Trivideo. „Wir müssen raschest handeln", sagte er gehetzt. „Der Drache staut ungeheure Mengen an psionischer Energie in sich auf und wird immer mächtiger. Wir müssen ihn vernichten, bevor er uns über den Kopf wächst."
    „Ich habe ihn bald so weit, daß ich ihn euch zutreiben kann", log Kucurrt. „Es handelt sich nur noch um wenige Augenblicke. Ihr werdet es orten, wenn der rechte Moment gekommen ist."
    Der Bekümmerte Kucurrt unterbrach die Verbindung und rief in Gedanken nach Mooruut.
    Bist du bereit für den Ausbruch? dachte er intensiv. Ich kenne die Schwachstelle deiner Häscher und werde dich auf den rechten Weg lotsen.
    Der Drache reagierte augenblicklich. Ich bin froh, daß du dich so entschieden hast, Kucurrt.
    Aber ich muß dich warnen. Bist du dir bewußt, was du aufs Spiel setzt? Persönlich wirst du deinen Entschluß nicht bereuen müssen, denn ich kann dir versichern, daß du in mir Unsterblichkeit erlangen wirst und glücklicher und erfüllter sein wirst, als du es dir vorstellen kannst. Aber deine Welt wird der Vernichtung anheimfallen, und nichts wird mehr so sein wie vorher.
    Ich habe alle Konsequenzen überdacht, versicherte der Bekümmerte Kucurrt. Es sei...
    Bevor er den Gedanken vollenden konnte, rief Vogus ter Morgur ihn an. „Was verkriechst du dich in den Gemächern des Imperators?" schalt er ihn. „Ich befehle dich in die Ortungszentrale, um von hier aus die Aktion zu koordinieren."
    „Ich habe von hier aus alles bestens im Griff", sagte Kucurrt mit eisiger Ablehnung. Und dann fragte er provokant: „Warst du es, Thantan, der Colteyn on Jartis gemeuchelt hat?"
    „Was redest du da ...!" Vogus ter Morgur wirkte ehrlich verblüfft, aber der Bekümmerte Kucurrt ließ ihn dennoch nicht zu Ende sprechen und unterbrach die Verbindung.
    Es ist soweit, Mooruut, dachte er. Ich werde dir jetzt den Weg in die Freiheit weisen.
    Du wirst es nicht bereuen, Kucurrt, kam die Antwort.
    Der Bekümmerte Kucurrt warf einen letzten sehnsüchtigen Blick in den khygischen Spiegel in der Hoffnung, daß er sich darin als Millionenäugige Erhabenheit sehen konnte.
    Aber das passierte nicht. Dafür reagierte der Spiegel auf andere Weise. Über die Fläche aus khygischem Kristall breitete sich ein milchiger Schleier, der seine Klarheit trübte. Kucurrt erschrak zutiefst, weil er im ersten Moment befürchtete, er hätte durch seine anmaßende Haltung dafür gesorgt, daß das Kristall abstumpfe, der Spiegel blind werde.
    Aber das konnte es nicht sein, denn was den Spiegel überzog, war eine Sphäre aus Energie, gespeist von einer unbekannten Quelle. Die energetische Sphäre verdichtete sich immer mehr und wölbte sich in den Raum hinein.
    Der Spiegel verlor seine Fähigkeit zur Reflexion vollends, als sich die Energie-Sphäre in eine schwarzwabernde Fläche verwandelte - eingehüllt in eine weißstrahlende Korona.
    Da erst wurde dem Bekümmerten Kucurrt schlagartig bewußt, daß er einem aktiven Transmitter gegenüberstand, der auf Empfang geschaltet war.
    Diese Erkenntnis lahmte ihn förmlich. Dennoch wich er ein paar Schritte zur Seite,

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