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2078 - Die Pforten von Zentapher

Titel: 2078 - Die Pforten von Zentapher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meter hoch und waren in silbrige Rahmen eingefaßt.
    Es schien sich dabei um Toröffnungen oder Portale zu handeln, die in andere Bereiche der Innenwelt der Dunklen Null führten. Startac konnte in diesen Öffnungen Gebilde sehen, die ihn an Wolkenformationen erinnerten.
    Zwischen diesen Pforten waren vier weitere Objekte in die Wände eingelassen, kleiner und kreisrund. Von der geringen Größe her hätte es sich um Bullaugen handeln können. Aber Startac machte sich vorerst darüber keine Gedanken, was für eine Bewandtnis es mit ihnen haben könnte.
    Er hatte sofort festgestellt, daß er hier leicht wie eine Feder war und seine Bewegungen sehr dosieren mußte, um sie nicht außer Kontrolle -geraten zu lassen. Die Schwerkraft betrug hier nur 0,5 Gravos, wie sein Multifunktionsarmband anzeigte. Aber daran konnte man sich gewöhnen. Es war auf jeden Fall besser, als hätte er das Doppelte seines Körpergewichts tragen müssen.
    Und es war kalt in diesem Raum. Das Außenthermometer wies nur 13 Grad Celsius Lufttemperatur aus. Aber Startac fror nicht, weil die Innenbeheizung des Schutzanzuges automatisch angesprungen war.
    Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich Startac ohnehin noch kaum von der Stelle bewegt. Er wollte sich in seiner neuen Umgebung erst einmal umsehen. Der Boden erinnerte ihn an graues, ausgetretenes, überaus strapaziertes Linoleum. Aber als Startac probeweise aufstampfte - nicht zu fest, um nicht vom Boden abzuheben -, stellte er fest, daß er nicht im geringsten nachgiebig war, sondern hart wie Stahl. Der Belag wies zudem zahlreiche dunklere Flekken auf, die wie Schmutzablagerungen anmuteten. Es handelte sich zumeist um hauchdünne Schichten.
    Als Startac mit der Stiefelsohle über eine Stelle wischte, die mehrere Millimeter dick war, stieg nicht etwa eine Staubwolke auf, wie man es unter dieser geringen Schwerkraft hätte erwarten dürfen. Die Ablagerung ließ sich zwar mühelos verteilen, blieb aber am Boden haften, als sei sie magnetisch.
    Aber worum auch immer es sich dabei handelte, Startac fand es nicht der Mühe wert, sich den Kopf über diesen „Schmutz" zu zerbrechen. Es war müßig, darüber nachzudenken, wie solche Unreinheiten an einen sonst so klinisch steril wirkenden Ort wie diesen kamen.
    Etwas anderes beschäftigte ihn weitaus mehr Seit er vor kaum einer Minute eingetroffen war, stieg in ihm das beunruhigende Gefühl auf, daß seine Umgebung belebt war. Es schien sich bei der Halle um eine Konstruktion aus toter Materie zu handeln. Vermutlich aus einer Metallegierung, auch wenn die umlaufende fünf Meter hohe Wand wie marmoriert war und verschlungene Onamentmuster aufwies. Und was wie gelblich patinierter Granit anmutete, war wohl kein Mineral, sondern ebenfalls eine fremdartige Legierung.
    Aber was vermittelte ihm dann den Eindruck, daß die gesamte Halle lebte? Startac setzte seinen Ortersinn ein, aber dieser half ihm nicht weiter. Die Ausstrahlung drang scheinbar von allen Seiten auf ihn ein, verursachte ihm eine sich ständig steigernde Beklemmung. Sie erweckte in ihm das Gefühl, an diesem Ort nicht erwünscht, in dieser Station - generell im Innern der Dunklen Null - vielmehr ein unwillkommener Fremdkörper zu sein.
    Sein Mißbehagen, verursacht durch eine wachsende ungewisse Bedrohung, wuchs. Etwas kam auf ihn zu, breitete sich um ihn aus und hüllte ihn ein baute sich zu einem kompakten, intensiven parapsychischen Feld auf, gegen das er sich nicht schützen konnte. Es signalisierte Terror und tödliche Gefahr Die unsichtbare Aura ballte sich um ihn, schnürte ihn ein und packte ihn in einem mörderischen Würgegriff.
    In diesem Moment schloß Startac Schroeder mit dem Leben ab. Er hatte nicht die Kraft zur Gegenwehr.
    Aber dann löste dich das Alpdrücken unvermittelt wieder auf, diffundierte gewissermaßen und fokussierte an anderer Stelle, die einige Meter von ihm entfernt lag. Alle negativen Empfindungen, die Startac erhalten hatte, die sich bis zum absoluten Willen und Wollen, ihn zu töten, gesteigert hatten, gingen nun in der bedauerlichen Erkenntnis auf, diese Absichten nicht verwirklichen zu können.
    Startac ahnte, daß er sein Leben nur dem Unvermögen des Unbekannten zu verdanken hatte.
    Dieser hätte ihn auf der Stelle vernichten wollen, sah sich aber außerstande, sein Vorhaben verwirklichen zu können. Zurück blieb das Gefühl von Zorn und Ohnmacht über die eigene Schwäche. Und diese Ballung widerstreitender Emotionen kondensierte im Fokus unweit von Startac

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