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2080 - Nach Karthagos Fall

Titel: 2080 - Nach Karthagos Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfolgt", beeilte sich Synkan zu sagen. Der Pal'athor hielt sich ständig in seiner Nähe. „Wir können weiter."
    „Nein. Bringt die Paratronprojektoren! Wir schirmen den Tower ab."Die Soldaten nahmen ihre Aufgabe zu leicht, und das musste ihnen zwangsläufig zum Verhängnis werden. Die fehlende Gegenwehr verleitete sie zu der irrigen Annahme, dass ihnen der Erdtrabant schon gehörte. Kraschyn meinte es durchaus ernst und wohlwollend, als er mit fürsorglichem Ton sagte: „Dein Leben und das jedes einzelnen Soldaten bedeuten mir zuviel, als dass ich nur eine einzige Nachlässigkeit hinnehmen würde. Bei den She'Huhan, wenn du weiterhin so oberflächlich denkst, wirst du Luna nicht überleben."
    „Zu Befehl, Erhabener. Ich werde ab sofort alles berücksichtigen." Kraschyn wandte sich brüsk ab. In Augenblicken wie diesen wünschte er eine Schar Kralasenen um sich. Denen unterliefen keine Fehler, und sie handelten, statt zu reden. In ihrer Gegenwart reichte ein Wink oder ein Blick, und sie verstanden ihn. Er brauchte nur den Mund zu bewegen. Sie lasen ihm jedes seiner Worte von den Lippen ab. Hier aber hatte er es mit gewöhnlichen Offizieren aus der Flotte zu tun. Sie waren es offensichtlich nicht gewohnt, unter Stress zu handeln und zu denken. Jede Belastung, die über Alltägliches hinausging, veränderte ihr Denken und Handeln. Sie begingen plötzlich Fehler, die ihnen sonst nie in den Sinn kämen. Und sie befehligten Spezialtruppen, die sie mit ihren Anweisungen mehr irritierten, als dass sie ihnen nützten.
    Sie warteten eine halbe Stunde. Dann hatten die Katsugos beide Etagen durchkämmt und funkten ihren Bericht. Außer den Trümmern der syntronischen Anlagen und ihrer positronischen Spiegelbilder gab es nichts. Ein paar Spuren, die alle älter als eine Stunde waren und lediglich darauf hinwiesen, dass sich hier bis kurz vor dem Angriff Menschen aufgehalten hatten. Zerstörte Räume und Reste von Projektoren deuteten darauf hin, dass die Besatzung bei ihrer Flucht durch gut abgeschirmte Transmitter gegangen war. Die Selbstvernichtungsanlagen hatten außer geschmolzenen Metallklumpen nichts übriggelassen. „Weiter!" Kraschyn warf einen letzten Blick auf den ausgebrannten Tower.
    Mit seiner Zerstörung hatte der TLD faktisch aufgehört zu existieren. Es gab keine Lenkzentrale mehr. Die Agenten waren vermutlich auf das ganze Larsaf-System verteilt und führten ein ganz normales Leben unter einer Tarnexistenz. Auf der Höhe der hundertsten Etage hatten die Roboter einen geräumigen Tunnel in die Außenwand des Towers gefräst. Dahinter schloss sich ein ebenso großer Stollen an. Er führte zwei Kilometer in Richtung Süden. Um im Falle von Beschuss Deckungsmöglichkeiten zu haben, hatten die Roboter immer wieder Nischen und rechte Winkel eingebaut. Die Roboter am anderen Ende des Stollens gaben Entwarnung. Alles blieb ruhig. Die Taster entdeckten weder automatische Abwehranlagen noch Roboter im Aufmarsch.
    Kraschyns Verunsicherung wuchs. Seine eigene Warnung klang ihm in den Ohren nach und erzeugte vor seinem geistigen Auge ein Bild großmaßstäblicher Vernichtung. Er lauschte in sich hinein, entdeckte dabei ein Gefühl der Beklemmung, wie er es in dieser Form bisher nicht gekannt hatte.
    Er versuchte sich zu beruhigen. Nervös fragte er sich, ob NATHAN überhaupt noch existierte. Hatten die Terraner etwa eine Möglichkeit gefunden, den Kern des Mondgehirns mit sich zu nehmen? Gab es nur noch die Kontrollfunktionen für das Wetter und den Flugverkehr?
    Nein, sagte er sich dann. Es lag am K-Damm. Das Mondgehirn verschanzte sich hinter dem Gebilde und wartete mit seinen syntronischen Systemen nur darauf, dass die Eindringlinge sich in den tödlichen Fallen fingen. Die zweitausend Toten im Tower waren eine deutliche Warnung. Beim nächsten Mal würden es zwanzigtausend oder hunderttausend sein. Der Mascant zügelte seine Hast und betrat den Tunnel. Er scheuchte die Soldaten vor sich her. Je schneller sie den Stollen durchquerten, desto geringer war die Gefahr, dass man sie angriff oder durch externen Beschuss den Stollen zum Einsturz brachte. Dass sich das umliegende Gelände fest in arkonidischer Hand befand, beruhigte ihn in diesem Fall wenig.
    Am Ende des Stollens lag der Schachtboden eines Antigravs. Dahinter breitete sich eine Halle von fünfzig mal fünfzig Metern und einer Deckenhöhe von sechs Metern aus. Zwei Dutzend Korridore führten in verschiedene Richtungen. In allen entdeckte Kraschyn bis an die

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