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2083 - Brennpunkt Para-City

Titel: 2083 - Brennpunkt Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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benötigten die Terraner dann Milliarden Roboter und Milliarden Ampullen mit Multi-Zheosin. Die ZENTRIFUGE II würde Jahre allein mit der Produktion des Gegenmittels beschäftigt sein, um eine solche Anzahl herzustellen. Das dauerte zu lange. „Wir müssen die Entstehung des Ablegers verhindern", zog Perry Rhodan das Fazit. Mehr sagte er nicht, obwohl Monkey ihm deutlich ansah, dass es ihm auf der Zunge lag. Der Oxtorner stieß sich mit den Schenkeln vom Tisch ab, an den er sich gelehnt hatte. „Es gibt nur einen Weg", grollte seine Stimme. „Wir müssen Morkhero töten. Gleichzeitig eröffnet uns das eine Chance, Tifflor zu erlösen." Seine Augenlinsen fixierten Rhodans Gesicht.
    Es versteinerte sichtlich. Der Begriff „erlösen" wühlte all das in ihm auf, was er in letzter Zeit verdrängt hatte.
    Rhodan schwieg, aber seine Augen blitzten den Oxtorner an. „Gebt euch keine Mühe", unterbrach der Oxtorner die aufkommende Diskussion. „Eine andere Möglichkeit, die Entstehung des Ablegers zu verhindern, existiert nicht." Nach und nach schlossen sie sich seiner Meinung an. Die meisten taten es schweren Herzens, aber selbst für die Bedrücktheit in ihren Gesichtern gab es nach Monkeys Meinung ein Gegenmittel. „Haltet euch vor Augen, wie viele Menschenleben Morkhero auf dem Gewissen hat. Tautmo Aagenfelt war nur der Anfang." Angesichts einer kompletten und nachhaltigen Versklavung der Menschheit besaßen moralische Bedenken seiner Meinung nach keine Existenzberechtigung. „Monkey hat verdammt recht", sagte Caar Vasquo. „Besser heute als morgen. Bringen wir Morkhero um. Wer übernimmt das?"
    „Ich erledige das."
    Der Oxtorner dankte dem Siganesen in Gedanken für die Schützenhilfe. „Wozu bin ich beim Terranischen Liga-Dienst zum Töten ausgebildet worden? Ich werde Morkhero exekutieren. Er trägt einen Großteil der Verantwortung für die derzeitige Situation. Ohne ihn wäre sie nicht entstanden."
    Damit war für den Chef der Neuen USO alles gesagt. „Wenn es jemand beruhigt, ich übernehme persönlich die Verantwortung dafür", ergänzte Rhodan. Nicht anders hatte Monkey es von ihm erwartet. Der Terraner dachte in ähnlichen Bahnen wie er, aber er musste anderen Interessen Rechnung tragen als der Oxtorner. Maurenzi Curtiz begann über die Schwierigkeiten zu sprechen, die dem Einsatzkommando auf Terra bevorstanden, die drei Korvetten über ParaCity, die Abwehreinrichtungen, die die Celistas laut einer Information Bostichs aufgebaut hatten, und vor allem das Schutzfeld, das den Verkünder umgab.
    Rhodan würgte die aufkommende Diskussion ab. Sie durften keine Zeit verlieren. LAOTSE berücksichtigte all das bei seiner Vorbereitung des Einsatzplans. Sobald das Rechengehirn den Plan fertig hatte, erfolgte der Aufbruch. „Wir nutzen die Zeit und fliegen mit den sechs derzeit auf Pforte 3 anwesenden ENTDECKERN, Richtung Solsystem", sagte er abschließend. „Der Start erfolgt in zehn Minuten."
    Kein Wort zu Thoregon und dessen Prinzipien, nach denen eine Schonung des Einzelwesens Morkheros durchaus an oberster Stelle gestanden hätte.
    Rhodan war gelegentlich für eine Überraschung gut, fand Monkey. Die Dinge entwickelten sich ganz nach seinem Geschmack. Draußen im Korridor wartete Bostich auf ihn. Der Imperator mit dem geklonten Ersatzherzen musterte den Oxtorner mit finsterem Blick. „Hättest du mich ebenso erschossen, als ich noch in Amt und Würden war?" zischte der Arkonide. „Selbstverständlich. Hast du etwas anderes erwartet?"
    Lange Zeit hatte es konkrete Pläne gegeben, den Imperator zu beseitigen. Sie waren nie zur Ausführung gelangt. „Schade, dass wir auf verschiedenen Seiten stehen. Bei der USO verschwendest du deine Talente."
    „Findest du?" Monkeys Kameralinsen klickten leise. Bostich ging nicht darauf ein. „Irgendwann, sobald das Thema SEELENQUELL erledigt ist, wird einer von uns beiden Unsterblichen dennoch sterben müssen. Vielleicht ..."
    „Es tut mir jetzt schon leid um dich, Bostich." Wütend entfernte sich der Arkonide zum Transmitterraum. Monkey wandte sich in die entgegengesetzte Richtung. Er wollte Rhodan unter vier Augen sprechen.
    Ein leichtes Zucken der Augenlider, mehr Reaktion erhielt er selbst bei genauem Hinsehen nicht. „Komm herein!" sagte Rhodan ruhig. „Ich habe mit dir gerechnet."
    „Es geht um Tifflor." Der Oxtorner näherte sich dem Schreibtisch. Er richtete seinen Blick auf die Folie mit den Markierungen, die vor dem Residenten auf der Tischfläche lag.

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