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2086 - Spur nach ZENTAPHER

Titel: 2086 - Spur nach ZENTAPHER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war, obwohl er sich damit von seinem Ziel entfernte. Doch manchmal war ihm nicht einmal das möglich. Manchmal war die Desorientierung so stark, daß er den Rückweg einfach nicht fand. Unwillentlich und unwissentlich wanderte er dann an der Dunklen Null entlang oder näherte sich ihr sogar direkt.
    Bislang hatte er es aber jedesmal geschafft, aus dem direkten Bannkreis der Dunklen Null zu entkommen, in dem irgendwann ein Totalausfall der Instrumente erfolgen würde.
    Auch die Tagebuchroboter waren betroffen. Immer wieder stürzten sie ab und fielen in den weichen Sand, und er mußte sie einsammeln und in den Taschen seiner Montur verstauen.
    Doch obwohl seine Frustration wuchs und allmählich zur Verzweiflung zu werden drohte, gab er nicht auf. Er hielt die Anzuginstrumente aktiviert und nahm Ortungen und Messungen vor, wann immer es ihm möglich war.
    Meine Absicht war, die Dunkle Null einzugrenzen und eine Karte des Gebiets anzulegen. Ich mußte dem Phänomen mit Hilfe des Anzugs so nah wie möglich kommen und dann, nach Ausfall der Instrumente, versuchen, es aus eigener Kraft zu erreichen.
    Und ich hegte natürlich noch die Hoffnung, irgendwo in der Wüste rein zufällig auf eine Spur des Gesuchten oder den Mörder selbst zu stoßen, aber die hatte sich noch nicht erfüllt.
    Es konnte in der nächsten Croz geschehen. Der Suggestor konnte ganz plötzlich vor mir stehen.
    Und dann?
    Doch nicht der Gesuchte stand plötzlich vor Mohodeh Kascha, sondern ein Favvinta.
     
    *
     
    Er war ihnen schon mehrmals begegnet, diesen primatenähnlichen Wesen, von denen auch schon die Wissenschaftler der Forschungsstation berichtet hatten.
    Immer wieder tauchten sie übergangslos auf, sie schienen seine Nähe geradezu zu suchen.
    Vielleicht lag es daran, daß Kascha ihnen, als sie ihn beim Verzehr eines Konzentratriegels beobachtet hatten, ein Stück von dem hochdosierten Vitaminpräparat abgegeben und sie danach noch mehrmals gefüttert hatte.
    Einmal war es zu einem seltsamen Zwischenfall gekommen. Ein Favvinta hatte ihn während eines Sandsturms berührt, bei der Hand genommen, und abrupt hatte Kaschas Umgebung sich verändert. Übergangslos befand er sich nicht mehr in der Wüste, sondern in einer Art Tundra mit kärglichem, aber robustem Pflanzenbewuchs.
    Er hatte den Vorfall als Sinnestäuschung abgetan, als Streich, den sein gemartertes Gehirn ihm gespielt hatte, als Steigerung einer Fata Morgana, wie er sie ebenfalls mehrmals gesehen hatte. Ganz kurz nur hatte der Ortswechsel gedauert, und seine Instrumente hatten nichts davon festgehalten.
    Mohodeh Kascha ging in die Knie, holte einen Konzentratriegel aus einer Tasche seiner Montur und reichte ihn dem seltsamen Wesen.
    Der Favvinta näherte sich zutraulich und griff danach.
    In diesem Augenblick meldete sich zum ersten Mal, seit der Ritter von Dommrath die ATHA'KIMB verlassen hatte, sein Anzug.
     
    *
     
    Ich orte einen höherdimensionalen Vorgang unbekannter Natur, erklang die Stimme der Montur in Mohodeh Kaschas Bewußtsein. Es ist die erste derartige Messung auf Clurmertakh.
    Der Favvinta nahm den Vitaminriegel, ließ ihn in einer Haut- oder Pelzfalte verschwinden und legte seine pelzigen Finger um die Hand des Kimbaners.
    Der allgegenwärtige Sand verkrustete und schmolz und erstarrte wieder und wurde zu Metall, das sich nach allen Seiten gleichmäßig ausdehnte. Kascha fiel auf, daß die Fläche, auf der er nun stand, völlig eben war. Es schien keinen Horizont zu geben, der Boden unter seinen Füßen schien sich nicht zu krümmen. In weiter Ferne begrenzten Türme die Ebene, die wie übereinandergestapelte Teller aussahen.
    Das primatenähnliche Wesen trippelte los, schnell und behende und zielsicher, und Mohodeh Kascha folgte ihm. Als er den Kopf drehte, sah er rechts eine quer stehende Spiralgalaxis, die langsam rotierte. Aus einer grellen Ballung im Zentrum sprossen hanteiförmige Ausläufer von Plasmawolken.
    Links hingegen war der Himmel finster, schwarz wie die Nacht. Und vor ihm konzentrierten sich Sterne zu einer unregelmäßigen Formation, die von dem bläulichen Schimmern eines Reflexionsnebels umgeben wurde.
    Kascha machte einen Schritt und noch einen und noch einen, und dann war da wieder der Sand der Wüste von Clurmertakh, doch es schien Zeit vergangen zu sein, sehr viel Zeit, denn vor ihm brach die Nacht herein, eine gerundete Nacht, die himmelhoch aufragte und an ihren Rändern von strahlendem Tag umsäumt wurde.
    Ich dachte gar nichts, nicht

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