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2088 - Gen-Tod

Titel: 2088 - Gen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur entschlossen, ihr Schicksal endlich selbst in die Hand zu nehmen. Deshalb stellten sie die Kombistrahler auf Paralyse um und streckten mit gezielten Schüssen die vorher abgespro chenen Personen nieder.
    Sie gingen überall in der ROALD AMUNDSEN zielgerichtet vor. Jeder Handgriff saß, mögliche Zweifel über den Verlauf der Meuterei kamen gar nicht erst auf. Die Monochromen blieben in einer nie gekannten Form von Para Block vereint, der ihre Handlungsfähigkeit erhielt, sie jedoch wie ein kollektives psionisches Feuerwerk erstrahlen ließ.
    Sie waren in diesem Zustand mächtiger denn je. Aber auch gefährdeter ...
    Die Besatzung, die ihnen nicht zum Opfer fiel, bekam von der Übernahme des ENTDECKERS nichts mit. Die einzige Ausnahme bildeten die knapp ein hundert posthypnotisch „rekrutierten" Personen, die ihre Befehle direkt von Killmy erhielten.
    Darunter ...der Unither Rifkanka, Chefsyntroniker an Bord, der alle syntronischen und positronischen Anlagen so zu pro grammieren begann, daß sie gegen die Machtübernahme keine automatischen Gegenmaßnahmen ergriffen. Drei Mitarbeiter seiner Abteilung unterstützten ihn, dazu Maria Perez-Tonkert, die Leiterin der Logistik. Sie hatte ihm aus geheimen Beständen Syntronikmodule verschafft, die durch den Austausch beschädigter Teile den Zugriff auf das Zentralsystem erleichterten.
    ... und Hemistov Zavien, Leiter der Abteilung Innere Sicherheit, der sich sofort schweigend zu den Schaltanlagen begab, um alle Sicherheitseinrichtungen des Schiffes außer Funktion zusetzen. Er sorgte dafür, daß zwar noch Interkomgespräche aus der 200-Meter-Zentralkugel hinausgehen, aber nicht mehr dort eingehen konnten. Seine plophosische Stellvertreterin bestätigte jede An weisung, die er erteilte, mit einem knappen Nicken und nahm die entsprechen den Schaltungen vor.
    Die Parafühler, die jegliche psionische Aktivität aufzeichneten, schlugen nicht Alarm. Die Parafallen, die auf Hyperfre quenzen im Psi-Bereich reagierten, lie ßen keine Fesselfelder aufflammen, um Saboteure zu fangen.
    Die Aktionen der dreieinhalbtausend Mutanten an Bord des gewaltigen Raumschiffs der 1800-Meter-Klasse verloren sich in den mehr als drei Milliarden Ku bikmetern Volumen.
    Und so merkten die meisten Besatzungsmitglieder nicht, daß sich sämtliche verfügbaren Teleporter und Telekineten unter den Monochromen zum Ein satz bereit machten, um nach vollzogener Übernahme der ROALD AMUND SEN die restlichen funktionierenden PsIso-Netze zu zerstören, und daß Keinpar Onyx, der Erste Pilot, in die Zentrale beordert wurde.
    Ausgerechnet von Cyra Mandan, der Leiterin der Schiffsverteidigung. Auch die schlanke und durchtrainierte Terra nerin, die sich mit allen Kampftechniken von Kanto-Wan bis Dagor blendend auskannte und viel auf ihre geistige Disziplin hielt, besaß längst keinen freien Willen mehr.
    Niemand an Bord hatte noch eine Chance, den Suggestoren unter den Mo nochromen zu entkommen.
    Bis auf zwei Ausnahmen ...
    Was war das? dachte er. Irgendwas stimmt doch nicht!
    Der Eindruck verflog so schnell wie der, wie er gekommen war. Mit Daumen und Zeigefinger umfaßte der Mann die Nasenwurzel zwischen seinen buschigen roten Brauen und versuchte sich erneut in die Spielumgebung zu vertiefen.
    Noch nie zuvor hatte ihm das Alice-Logik-Spiel einen solchen Widerstand entgegengebracht. Er hatte es zur Ent spannung durchlaufen wollen, versagte aber schon bei den niedrigsten Levels. Ratlos stand er vor der Aufhebung aller Ordnungskriterien und Denkgewohnheiten, mit denen der weiße Posbi ihn konfrontierte. Die Möglichkeit einer gleichzeitigen Existenz in der unendlichen Zahl von Dimensionen des Hilbert-Raums wollte ihm ebensowenig an schaulich werden wie die Erfülltheit des Quantenvakuums von seiner eigenen nicht beobachtbaren Energie. Ständig sah er genau hin, versuchte sich zu finden - und zerstörte damit die Spielvoraussetzung einer freischwebenden Aufmerksamkeit.
    Nein, heute wurde es nichts mehr mit der Entspannung. Er schaltete seine Konsole ab - und die virtuelle Umgebung erlosch.
    „Servo", forderteer, „einen Vurguzz Haiti!"
    Ein kleiner Drink würde ihm jetzt guttun.
    Er war durch seine Arbeit schon das reinste Nervenbündel. Immer mehr Mo nochrome wurden in die Medostationen eingeliefert, und immer häufiger mußten jene, die nicht spontan erkrankten, am bulant versorgtwerden. Zweihundert Helfer standen Tausenden potentieller Patienten gegenüber. Und wenn es schließlich zum Äußersten kam und

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