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2088 - Gen-Tod

Titel: 2088 - Gen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Körper der Mutanten einschleusen. Dazu mußte er es umformen. Und zwar in einen Zustand, in dem es vom terranischen Metabolismus als Teilnehmer an Stoffwechselprozessen erkannt wurde.
    Am günstigsten wäre eine Umwandlung in einen brennfähigen Energieträger, dachte er, etwa eine Glucoseform. Aber da gibt es auch Risiken.
    Eine toxische Wirkung mußte unbedingt ausbleiben. Er wußte mittlerweile, daß genau das durch die Zytostasis der Mitochondrien bei den Probanden der Fall gewesen war. Ihr Metabolismus war regelrecht erstickt. Das wildwuchernde Zellwachstum bei Francesco Riviera war eine Art Befreiungsschlag des Organismus gewesen und hatte in seiner Wirkung einem platzenden Dampfkessel geglichen.
    Doch eine toxische Wirkung drohte auch dann, wenn die Sättigung des Ge webeextrakts erreicht war und die gebundene psionische Ladung vom Metabolismus nicht automatisch wieder ausgeschieden werden konnte.
    Wie bei allen Lemurer-Abkömmlingen hielt der terranische Stoffwechsel dafür glücklicherweise eine recht einfache Lösung bereit: das Ausscheiden über den Harn.
    Für Zheobitt kristallisierte sich zusehends heraus, daß er ein Destillat aus Morkheros Gewebe benötigte, das er wie eine Putzkolonne - oder eine Horde heißhungriger Psi-Quanten-Fresser - durch die Zellen der Monochromen schicken konnte und das nach getaner Arbeit wieder aus dem „gesäuberten" Metabolismus verschwand. Einen zellularen Stoßtrupp gewissermaßen.
    Damit begann die eigentliche Arbeit.
    Jedem Mediker, der Zheobitt hätte hantieren sehen, wäre das Herz aufgegangen vor Freude über die Präzision und Finesse, mit denen er Kulturen anlegte legte und Daten auswertete, ganz versunken in seine Aufgabe, die Psi-Attraktoren aus Morkheros Gewebe in Fremd gewebe zu übertragen.
    Als seine Versuche mit Zellkulturen nichts erbrachten, wandte er sich den Biotest-Tanks zu, die Perry Rhodan ihm angetragen hatte, weil sie als Ersatz für Versuchstiere und Probanden einen menschlichen Körper in seiner Komplexität durchaus nachzuahmen vermochten. Parallel dazu liefen unablässig komplexe syntronische Simulationen.
    Leise keckernd verfolgte Kreyfiss von seinem Platz in der Ecke aus den Wettlauf gegen die Zeit. Die hoch aufgerichteten Ohren des Blenders zuckten nervös, während die Miene seines Besitzers zusehends düsterer wurde.
    Alle Versuche verliefen allerdings mit katastrophalem Ergebnis.
    Entweder wirkte Morkheros Gewebe hochgiftig - oder Zheobitt griff so stark in die genetische Struktur des Gewebes ein, daß die eigentlich erwünschte Eigenschaft des Destillats als „Psi-Kollektor" wieder verlorenging.
    Es dauerte lange, bis er sich der Ein sicht nicht länger verschloß, daß sogar ihrs Grenzen gesetzt waren - ihm, einem künftigen Mantarheiler.
    Morkheros Gewebe besaß ganz erstaunliche Eigenschaften, doch als therapeutisch wirksamer Stoff für die Monochrom-Mutanten war es nicht zu gebrauchen. Das Einsetzen des Gen-Todes ließ sich damit nicht hinauszögern.
    Aber kein Gen-Tod ohne die Psi-Energie!
    Vielleicht sollte er Rain Farkim warnen - und ihm mitteilen, daß jeder Gebrauch ihrer Parakräfte ihre Lebenserwartung herabsetzte. Soviel stand jedenfalls fest. Wenn der Mutantensprecher das an seine Leute weitergab, brachte es sicher wieder etwas Ruhe ins Schiff - auch wenn es eine Ruhe des lähmenden Entsetzens war.
    Ja, dachte der Ara, vielleicht sollte ich das tun.
    Zheobitt stand wieder am Anfang. Morkheros Gewebe hatte sich als Irrweg herausgestellt.
    Die einzige Hoffnung des Galaktischen Mediziners war jetzt wieder sein verdammtes Zheob-0134.
     
    5.
     
    Etwas riß ihn aus seinen Träumen. Er hatte nichts dagegen, es waren keine angenehmen Träume gewesen.
    Dabei fingen sie stets angenehm an: Im Traum - und er wußte immer genau, daß er träumte - gingen Jellyanne und er Arm in Arm unter den energiereichen, prickelnden Nissfall-Kaskaden von Heytschapan dahin, trieben entspannt unter dem pastellblauen Himmel von Nyrello III auf einem großen Blatt im Lotosblütensee und vergnügten sich, eingehüllt von sauerstoffspendenden Farnquallen, heiß umschlungen in, den ozeanischen Tiefen von Pegasus-Major.
    Bis der Tentakel eines Nisselkraken sich um Jellyannes Fuß wand und sie in den Abgrund zog. Bis ein Lotoszeckenparasit seine Widerhaken in sie grub und Jellyanne das Mark aus den Knochen sog. Bis ein Dornhai sie durc hs feine Quallengespinst hindurch stach und die Liebste in seinen Armen verblutete.
    Und ihn zurückließ - immer

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