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2089 - Rebellen am Schemmenstern

Titel: 2089 - Rebellen am Schemmenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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betrachtete - und hätte sich am liebsten mit einem wilden Aufschrei Luft verschafft. Delorian! Mondra!
    Die Kleidung, die Kabine, alles schien ihm plötzlich zu eng. Der Drang, einfach davonzulaufen, drohte übermächtig zu werden. Rhodan fühlte sein Herz schmerzhaft hart hämmern, wischte die feuchten Hände an den Beinen ab. Natürlich rannte er nicht weg, sondern blieb.
    Neben ihm stand erwartungsvoll der Arkonide, ein skrupelloser Machtpolitiker, dem es wenig ausmachte, über Leichen zu gehen - und im Gegensatz zu Crest, der die Langlebigkeit damals tausendmal mehr verdient gehabt hätte, aber von ES abgelehnt worden war, würde Bostich nach Atlan der zweite seines Volkes sein, der einen Zellaktivator erhielt.
    Nochmals glaubte Rhodan Ellerts Stimme zu hören: „Ihr werdet bald glauben, daß ES überhaupt nicht mehr existiert. Mehr noch, einige werden sich fragen, ob es die Superintelligenz überhaupt jemals gegeben hat."
    Wäre es so geschehen, wenn die SOL keinen Erfolg gehabt hätte, wenn Delorian nicht...? fragte sich Rhodan unwillkürlich, ohne den Gedanken ganz zu Ende zu denken. Oder ist es eigentlich nicht sogar so, seit ES im PULS ist? Was wird aus ES und den anderen Superintelligenzen, sobald der PULS stabilisiert ist? Was, um alles in der Welt, haben sie uns vielleicht noch alles verschwiegen...? Dann war es soweit...
     
    *
     
    Eingehüllt in ein goldenes Leuchten, schwebte der Zellaktivator von Lotho Keraetes ausgestreckter Hand langsam zu Bostich und näherte sich seiner linken Schulter. Weder die Kleidung noch die Haut stellten einen Widerstand dar: Bostich fühlte unvermittelt, daß der Zellaktivator schmerzfrei in seinen Körper eindrang.
    Plötzlich erschienen Szenen vor Bostichs Augen, verdichteten sich zu einem visionären, dennoch höchst lebendigen und realen Eindruck.
    Die Kunstwelt Wanderer schwebte unvermittelt vor ihm. Neben dem gewaltigen Strom, der über den Rand des Felsplateaus achthundert Meter tief hinabstürzte, breitete sich die Maschihenstadt aus. Die Gebäude, deren stählerne Hüllen im Licht der künstlichen Sonne funkelten und als Ganzes an ein dösendes Lebewesen erinnerten, wuchsen glatt und fugenlos aus dem glänzenden Boden und schmiegten sich harmonisch aneinander.
    Neben zahlreichen von Erkern, Baikonen, Säulen und antennenartigen Auslegern geprägten rechteckigen und zylindrischen Bauten gab es Kuppeln mit nach oben und seitwärts gereckten Fortsätzen. Plätze und Straßen lagen verlassen da, dennoch war die Allgegenwart intelligenten Lebens förmlich greifbar: die alles durchdringende und bestimmende Präsenz der Superintelligenz ES, eines Kollektivs aus ungezählten Bewußtseinen.
    Ein großer freier Platz von zwei Kilometern Durchmesser bestimmte das Zentrum der Stadt; als Mittelpunkt ragte ein 1300 Meter hoher, zerbrechlich wirkender Turm auf, an dessen Fuß sich ein Kuppelbau emporwölbte.
    Hinter dem bogenförmigen Durchgang zum Kuppelinneren war ein spiralförmiges, in allen Farben des Spektrums schimmerndes Gebilde zu erkennen. Und von diesem kam das bekannte, vielzitierte, ebenso berühmte wie berüchtigte, um nicht zu sagen, gefürchtete Lachen ...
    ... nicht alle Träume lassen sich realisieren - und manche von ihnen entspringen nur der Hybris! ... und das alles machte einer Insel Platz, über der riesige Schmetterlinge mit Spiralzeichnungen auf den Flügeln gaukelten, gefolgt von dem Bild eines Mannes, den Bostich ganz genau kannte.
    Es war der 1777 da Ark geborene Regnor da Ragnaari, als Ragnaari I. der vierte Zhdopanthi des Tai Ark'Tussan, inthronisiert von 1833 bis 2026 da Ark, der schon von seinen Zeitgenossen „der Große" genannt worden war.
    Bostich erinnerte sich: Ragnaaris Vorgänger Volgathir II. hatte eine herrische und aufbrausende Natur bessessen, die ihm zum Verhängnis geworden war. Man hatte ihn wenig geachtet oder gar geliebt, und alles atmete insgeheim auf, als er von einem Naat-Gardisten, den er zu sehr gedemütigt hatte, über den Haufen gerannt wurde und sich dabei den Hals brach.
    Durch einstimmigen Beschluß des Hohen Rates wurde dessen Sprecher zum neuen Imperator erhoben; somit bestieg erstmals ein „Vollblutpolitiker" den Kristallthron, der allerdings überall großes Ansehen genoß und auch beim Volk sehr beliebt war. 1849 da Ark kam ein erster Kontakt mit ES auf der Welt Zhygor zustande, die genauen Umstände, wie es zu diesem Kontakt kam, wurden nicht überliefert. Ragnaari I. erhielt im Alter von 72 Arkonjahren seine

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