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2092 - Der Ausgestoßene

Titel: 2092 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufflammte. Der Getränke- und Speisenautomat stand an seinem alten Platz in der Wand. Die Tür zur Linken stand offen.
    Dahinter lag der Maschinensaal. Er trat ein und suchte die hintere Front des Saals auf mit der einzigen Wand, die keine Schaltelemente oder integrierte Aggregate aufwies. Zehn kreisrunde Konturelemente deuteten die zehn Behälter an, in denen damals die Körper der Maunari mit den wahnsinnig gewordenen Bewußtseinen der Fischer von Thekarou geruht hatten.
    Nacheinander tippte er die erhabenen Rundkonturen an. In Zeitlupe schoben sich die sargähnlichen Behälter ins Freie. Sie waren leer. Es entsprach seiner Erwartung und der heimlichen Hoffnung, mit der er das Gebäude aufgesucht hatte.
    Kein einziger Maunari-Körper lagerte in ihnen. Der Kosmokrat Hismoom verfügte über keinen Manifestationskörper, und Cairol der Zweite existierte nicht mehr, um einen Maunari für ihn herbeizuschaffen.
    Es stimmt nicht ganz, erkannte er wenig später, als die Laden sich wieder schlossen. Er könnte sich in deinem Körper manifestieren und dich dabei verbrennen. Aber welchen Sinn ergibt das, wenn Hismoom dann keine Möglichkeit mehr hat, dir sein Urteil zu verkünden?
    Die Vernichtung MATERIAS lag erst wenige Tage zurück. Es stand nicht einmal fest, daß Hismoom in seinem Machtbereich hinter den Materiequellen überhaupt schon Kenntnis von dem Vorgang hatte.
    Torr Samaho mied die spiegelnden Wandflächen, in denen sich seine Gestalt überdeutlich abzeichnete. Nach einer Weile nutzlosen Umhergehens verließ er das Gebäude und wandte sich in die Richtung, aus der er gekommen war.
    Auf halbem Weg zum Rand des Plateaus sank er zu Boden. Er legte sich auf den Rücken, versank teilweise in dem halb durchsichtigen Nebel, der in Knöchelhöhe über dem Boden schwebte, und hielt den Blick nach oben gerichtet. Dort mußten sie erscheinen. Die Abbilder der sechzig Kilometer großen Festungen schmückten den Himmel jedesmal in einem Reigen, wenn sich die Diener der Materie hier trafen.
    Oft war es nicht vorgekommen in den Jahrmillionen. Und kein einziges Mal hatte Torr Samaho sich die Kosmischen Fabriken so herbeigesehnt wie jetzt.
    NOCTUA, SUVARI, NAR SARENNA, JORGON, GUE, WAVE, KYMBRIUM, ROA KERENA.
    Wo blieben sie bloß?
    Die Kieselsteine flüsterten noch immer. Dem unsensiblen Hörorgan des Maunari-Körpers erschloß es sich immer noch nicht, ob das Flüstern aus Worten oder nur aus Geräuschen bestand. Je länger Samaho zuhörte, desto überzeugter war er, daß die Kiesel ihn verspotteten.
    Als sich unerträgliche Langeweile einstellte, stand er auf, verschränkte die mächtigen Arme vor der Brust und stampfte mit den Stiefeln seines Anzugs den Boden.
    „Der RUF ist an euch ergangen!" hallte seine Stimme über ein Dutzend Meter des Plateaus.
    Dahinter versiegte sie. „Antwortet mir, wie es eure Pflicht ist!"
    Sie kamen nicht. Standardtag um Standardtag verging, ohne daß sich eine der Kosmischen Fabriken sehen ließ. Es gab nach Samahos Wissen nicht viele Gründe, warum sie ausblieben. Eine Schlacht gegen die neuen Chaotender der Chaotarchen wäre ein Grund gewesen, aber dann hätte er ebenfalls davon erfahren. Die Vernichtung aller Fabriken erschien ihm ebenso unwahrscheinlich.
    Den RUF an sich vermochten sie nicht zu mißachten. Es sei denn, sie erhielten von höherer Stelle den Befehl dazu oder der RUF in dieser Form besaß keine Gültigkeit mehr.
    „Wenn ich es nicht wüßte, daß du verglüht bist, hätte ich dich im Verdacht, Cairol", flüsterte Torr Samaho.
    Aus dem wulstigen Mund klang es rauh und ungelenk. Maunari-Körper waren plump. Man sah ihnen die extreme Langlebigkeit nicht an.
    Der Diener der Materie blieb in der Mitte des Plateaus und wartete. Er hielt an seinem Ziel fest, dem Kosmokraten Hismoom Rechenschaft über sein Tun abzulegen, bevor dessen Helfershelfer ihn durch das gesamte Universum jagten.
    Wieder verging Tag um Tag, in denen es auf dem Plateau nie Nacht und nie richtig Tag wurde. Der bleigraue Himmel veränderte seine Farbe nie. Das diffuse Licht blieb konstant.
    Doch dann, als Torr Samaho es schon nicht mehr wahrhaben wollte und Müdigkeit sich auf seinen Körper senkte, geschah es doch noch. Aus der bleiernen Wolkendecke senkte sich ein Schiff. Es wies keinerlei Unterschiede auf zu dem, das er' damals auf 66-Scheimeramant zum ersten Mal gesehen hatte. Es handelte sich um eine kobaltblaue Walze von sieben Kilometern Länge. Fast zum Greifen nah blieb sie über dem Plateau

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