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2092 - Der Ausgestoßene

Titel: 2092 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von dem Zwischenfall in Rynkor, als Fremde aus einem unbekannten Kabinett ZENTAPHERS auftauchten und einen Z-Atlas stahlen. Sie hinterließen ihm jedoch eine Zellprobe, die von dem Wesen namens Mondra Diamond stammte. Die Probe enthielt exakt jene verlorengegangenen Sequenzen aus der DNA der Alpha-Ingenieure, die man in Rynkor benötigte, um Derivat-Klone herzustellen.
    „Schau dir ihre Gestalt genau an!" jubelte der Hochgenetiker. „Sie ist bestens geeignet, besser jedenfalls als nur fragmentarisch erhaltene Hüllen der originalen Alpha-Ingenieure."
    Mit stolzgeschwelltem Kamm stand er vor dem Architekten. Torr Samaho sah durch ihn hindurch.
    Er nahm die Anwesenheit des Hochgenetikers wahr, aber der Pseutare interessierte ihn längst nicht mehr.
    „Klont so schnell wie möglich weitere Alpha-Ingenieure! ZENTAPHER kann gar nicht genug davon haben. Wir brauchen Tausende, Zehntausende!"
    Die paar hundert Ingenieure stellten lediglich den Tropfen auf den heißen Stein dar.
    Er achtete nicht auf den hängenden Kamm und die zitternden Federn Kitodd Skittis. Der Hochgenetiker zog ziemlich schockiert ab. Die Ektapa sprangen in ihre Gondeln zurück, der Container schloß sich. Einen Augenblick später war der Transport verschwunden.
    Mit düsterem Blick wandte sich der Torr den Klonen zu, die in das Innere der Plattform marschierten. Die MondraDiamond-Wesen zeigten angesichts der zu erkennenden Schäden und Zerstörungen höchste Ungeduld.
    Die Technik von ZENTAPHER war ihnen buchstäblich in die Gene gelegt. Hypnoschulungen in Rynkor hatten ein übriges getan. Ihren Gesichtern nach zu urteilen, wußten sie genau, was zu tun war.
    Er mußte ihnen nur die Prioritäten nennen.
    Menschen-Klone!
    Torr Samahos Bewußtsein agierte in höchster Alarmbereitschaft. Die Klone bewiesen, daß sich Menschen in ZENTAPHER aufhielten. Menschen waren an der Vernichtung MATERIAS beteiligt gewesen. Jetzt waren sie hier, viele Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt.
    Wen suchten diese Menschen? Was wußten sie?
    Es war völlig undenkbar, daß sie seine Spur verfolgt hatten. Dazu waren sie technisch nicht in der Lage. Wie aber dann?
    Während die Klone anfingen, Kintradims Höhe zu rekonstruieren, mußte er eigenhändig dafür sorgen, daß die Menschen in ZENTAPHER nicht alle seine Bemühungen zunichte machten und den Chaotender womöglich zerstörten.
    Du fühlst dich tatsächlich von ihnen bedroht?
    Die leise Frage in seinem Bewußtsein kam so überraschend, daß er zusammenzuckte. Er stürmte davon, suchte per Transmitter seine privaten Gemächer im Dreiecksprisma auf und lehnte sich gegen die Wand.
    Selbst wenn so so wäre, wie willst du es ändern? fragte er schließlich. Er ging davon aus, daß Kintradim Crux nichts tat, wenn er sich davon nicht einen Vorteil versprach.
    Ich mache dir ein Angebot. Ich lasse zu, daß du das Siegel meiner Erinnerungen brichst. Mein Wissen verleiht dir die Macht, über deine Feinde zu siegen.
    Torr Samaho erkannte sehr wohl den Hintersinn des Angebots. Solange Samaho sich mit den Erinnerungen des Architekten beschäftigte, konnte er sich nicht gegen seine Feinde wehren. Darin sah Crux seine Chance. Er wollte den Menschen in ZENTAPHER Zeit verschaffen. Sah er eine Möglichkeit, Samaho zu überwältigen?
    Der ehemalige Diener der Materie steckte in einer Zwickmühle. Sosehr er hin und her überlegte, er fand keinen Ausweg. Entweder jagte er die Menschen, oder er erfuhr alles über ZENTAPHER und hielt damit das Wissen in der Hand, seine Feinde zu überwinden. Falls es bis dahin nicht ohnehin zu spät war.
    Menschen als gewollte oder ungewollte Komplizen der Chaosmächte - war es das, worauf Kintradim Crux Wert legte?
    Bisher hatte Torr Samaho nichts von den Eindringlingen zu Gesicht bekommen. Wer immer sie waren, bis nach Kintradims Höhe würden sie Jahre brauchen, wenn sie es überhaupt schafften.
    Mit diesem Gedanken führte Torr Samaho seine Entscheidung herbei, gegen die Vorsicht, für das Wissen.
    Ich bin einverstanden, signalisierte er dem Widersacher.
     
    *
     
    In einem karg ausgestatteten Saal tief im Innern von Ebene Vier warteten die beiden Musikanten auf ihn. Sie merkten es an seinen feierlichen Bewegungen, daß es sich um eine wichtige Angelegenheit handelte.
    Torr Samaho schwieg, aber er gab ihnen mit den Händen Zeichen. Sie sollten die Jäger-Sinfonie für ihn spielen mit allen ihren Variationen.
    Vielleicht war das eine gute Entscheidung, vielleicht aber auch nicht.
    Während er

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