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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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junger Mann, als sie in den Vorraum der luxuriösen Bürosuite traten.
    »Ja?« Anisimovna sah ihn recht kühl an, und er lächelte ganz leicht entschuldigend.
    »Ich fürchte, einige Implantate Ihres Leibwächters haben bei unseren Sicherheitsabtastungen Alarm ausgelöst. Es tut mir leid, aber die Sicherheitsbestimmungen verbieten es, jemanden mit unidentifizierten implantierten Geräten zum Präsidenten vorzulassen.«
    »Ich verstehe.« Anisimovna musterte ihn kurz, dann wandte sie sich Taliadoros zu.
    »Ich fürchte, Sie werden hier auf mich warten müssen, Kyrillos«, sagte sie.
    »Ma’am, das Reglement verbietet mir −«, begann er, ganz als hätten sie diesen Augenblick nicht mehrmals geprobt.
    »Ich weiß, dass es gegen die Regeln verstößt« − in ihrer Stimme mischte sich Geduld mit einem Hauch Schroffheit − »aber im Augenblick befinden wir uns als Gäste auf einem fremden Planeten. Es ist nur höflich, wenn wir uns an ihre Regeln und Gebräuche halten.«
    »Das weiß ich, Ma’am, aber −«
    »Diese Diskussion ist beendet, Kyrillos«, sagte sie nachdrücklich und lächelte. »Ich übernehme die volle Verantwortung, aber diesmal überstimmen die guten Manieren das Reglement. Außerdem bin ich sicher, dass das Schutzkommando des Präsidenten der Aufgabe gewachsen ist, mich im Fall der Fälle mit ihm zu schützen. Und ich rechne sowieso nicht damit, dass jemand versucht, mich mitten in einer Sitzung mit ihm zu ermorden.«
    »Ja, Ma’am«, antwortete Taliadoros mit deutlichem Unwillen, und Anisimovna drehte sich dem breitschultrigen jungen Mann wieder zu.
    »Ich glaube, das wäre geklärt«, sagte sie forsch.
    »Jawohl, Ma’am. Danke für Ihr großes Verständnis. Wenn Sie mir bitte folgen möchten?«
    Anisimovna folgte ihm durch den Vorraum. Sie war sich nicht sicher, ob die kleine Theatervorstellung wirklich nötig war, doch es konnte nicht schaden, ihren Gastgebern klarzumachen, wie wichtig sie war, denn schließlich besuchte sie New Tuscany offiziell nur als Privatperson. Natürlich reisten die meisten Privatpersonen nicht in eigenen hyperraumtüchtigen Jachten oder kamen mit persönlichen, modifizierten Leibwächtern. Und Taliadoros’ Erwähnung eines »Reglements« sollte ihnen ein hübscher Hinweis darauf sein, dass sie sich vielleicht als Privatperson ausgab, es aber nicht war.
    Das ist nur fair, denn ich bin es wirklich nicht, auch wenn in den nächsten beiden Stunden jeder so tun wird, als wäre ich es.
    Sie trat durch eine weitere Tür in ein absolut prächtiges Büro, von dem aus man über das Zentrum von Siena blickte, der Hauptstadt des Planeten New Tuscany. Mehrere Personen erwarteten sie.
    President Alain Boutin, das offizielle Staatsoberhaupt des New-Tuscany-Systems, erhob sich hinter seinem shuttlegroßen Schreibtisch in eine höfliche Willkommenshaltung, als sie den Raum betrat. Systempremierminister Maxime Vezien, der Regierungschef, wandte sich von den mannshohen Fenstern mit einem begrüßenden Lächeln um. Alesta Cardot, die Außenministerin, und Nicholas Pelisard, der Kriegsminister, unterbrachen ihr leises Gespräch mit Honorine Huppe, der Handelsministerin. Damien Dusserre, der Sicherheitsminister New Tuscanys, stand allein bei den Bücherregalen, die eine Wand des Büros bedeckten, und sein Lächeln war erheblich kühler und weniger professionell − als das Veziens.
    Wenn ich nur Zeit für ein wenig mehr Recherche gehabt hätte, dachte Anisimovna, als sie den großen Raum zum Schreibtisch durchquerte. Auf der Reise war ihr kaum genügend Zeit geblieben, um das tiefgehende Dossier über die gegenwärtige Lage auf New Tuscany zu lesen; für eine detaillierte historische Studie war erst recht keine Zeit gewesen. Zum Beispiel wusste sie nicht im Entferntesten zu sagen, weshalb ein Planet, der nach einer Region im altirdischen Italien benannt war, von Menschen bewohnt wurde, die beinahe ausnahmslos französische Namen trugen.
    »Ms. Anisimovna!« Boutin reichte ihr über den Schreibtisch hinweg die Hand. Als Anisimovna sie ergriff, hob er die Hand an seine Lippen und hauchte ihr einen Handkuss auf den Handrücken. Sie bedankte sich mit einem Lächeln.
    »Es ist höchst großzügig von Ihnen, mich zu empfangen, Mr. President. Besonders, da es so kurzfristig ist.«
    »Mr. Metcalf hat deutlich gemacht, dass Ihr Anliegen dringend ist«, erwiderte Boutin. »Und offen gesagt, dass Sie … inoffiziell wichtige Interessen Mesas vertreten.«
    »Ja, das tue ich wohl«, sagte sie mit

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