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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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deutlich, wie es nur geht. Wenn Sie also glauben, Sie brauchen einen weiteren Hebel, den Sie bei ihm ansetzen können, dann erinnern Sie ihn: Meine Vorgesetzten haben Unterlagen über alle ihre Transaktionen mit ihm. Und im Gegensatz zu ihm sind sie keine Bürger der Liga und unterliegen nicht ihren Gesetzen.«
    Hongbo erstarrte, und das lag nicht nur an dem eisigen Ton, der in Ottweilers Stimme getreten war. Er sah dem Mesaner in die Augen, und die unausgesprochene Warnung, die er dort las, war glasklar: Wenn es Unterlagen über die Transaktionen mit Verrochio gab, dann existierten auch welche, die ihn betrafen. Und wenn sie bereit waren, Verrochio den Wölfen vorzuwerfen, falls er seine Anweisungen nicht befolgte, dann galt für ihn das Gleiche, dann drohten ihm die gleichen gierigen Reißzähne.
    Hongbo Junyan war stets klar gewesen, dass Manpower und die anderen mesanischen Konzerne gefährliche Wohltäter sein konnten. Das Risiko aufzufliegen war unter normalen Umständen jedoch beinahe nicht existent, und jeder wusste, dass jeder andere es genauso machte. So funktionierte das System, so wurde eben gearbeitet. Selbst wenn eine unglückselige persönliche Absprache einmal publik wurde, konnte man erwarten, dass der Vorfall rasch in den Kategorien »Business as usual« oder »Jeder tut es« abgelegt wurde. Man konnte darauf zählen, dass das System es schnell und leise vergessen ließ.
    Doch wenn Manpower sich entschied, seine Geschäfte mit diesen Leuten publik zu machen, dann durfte man darauf zählen, dass es so laut − und wirkungsvoll − wie möglich geschah. Und nach allem, was hier schon schiefgegangen war, lechzten die Reporter förmlich nach frischen, spektakulären Beweisen für Korruption und Verschwörung. Das bedeutete, dass die Kollegen Verrochio und Hongbo freudig dem heulenden Mob überlassen würden. Ja, seine Kollegen würden das Rudel vermutlich sogar anführen und lauter brüllen als jeder andere, um die eigene Unschuld unter Beweis zu stellen.
    So schlimm das wäre, es gab noch Schlimmeres: Der Audubon Ballroom hatte im Laufe der Jahre keinen Zweifel gelassen, dass Bürokraten und Verwalter, die mit Manpower konspirierten und kollaborierten, während sie eigentlich nach Kräften den Gensklavenhandel bekämpfen sollten, beim Ballroom nicht sehr beliebt waren. Deshalb hatte der Ballroom einige sehr eindrucksvolle Methoden ersonnen, wie man diesen Umstand demonstrierte. Die Methoden schlossen in der Regel herumfliegende Körperteile mit ein.
    »Ich glaube nicht, dass der Kommissar sich noch allzu schwierig geben wird, wenn Sie ihn auf diese Tatsache aufmerksam machen, oder, Junyan?«, fragte Valery Ottweiler sanft.

ZWOUNDZWANZIG
     
    Niemals hätte Anisimovna erwartet, so rasch in den Talbott-Sternhaufen zurückzukehren − und das aus mehreren Gründen.
    Allein der Gedanke, in welch katastrophalem Ausmaß die Monica-Operation gescheitert war, hätte jedem eine Gänsehaut gemacht − selbst einem Abkömmling einer mesanischen Alphalinie. Sie war mehr als ein wenig erstaunt gewesen, dass Isabel Bardasano und sie den völligen Zerfall der vom Strategischen Rat so sorgsam gehegten Pläne überlebt hatten.
    Doch selbst wenn sie mit ihrem unerwarteten Überleben gerechnet hätte, so hätte sie sich doch niemals vorstellen können, so schnell wieder hier zu sein. Andererseits hatte sie auch nichts vom streng geheimen »Blitzantrieb« gewusst. Sie musste sich immer vor Augen halten, dass sie − wenigstens offiziell − länger unterwegs gewesen sein sollte, als es tatsächlich der Fall gewesen war.
    Und sie nahm an, dass sie genauso gut weitermachen und zugeben konnte, dass ihre Überraschung noch einen Grund hatte. Sie hätte sich nie träumen lassen, dass es möglich wäre, so rasch einen Ersatz für das fehlgeschlagene Unternehmen in Monica zu schaffen.
    Natürlich wäre es gut gewesen, wenn Albrecht − und Isabel − mir beim letzten Mal gesagt hätten, was wir wirklich erreichen wollten. Oder wie viele Ressourcen tatsächlich zur Verfügung stehen, dachte sie, während sie mit ihrem neuen Leibwächter in dem luxuriösen, wenn auch altmodischen Aufzug zur bevorstehenden Besprechung hochfuhren. Freilich, ganz sicher bin ich mir nicht, wie ich sie hätte einsetzen sollen, selbst wenn ich gewusst hätte, dass es sie gab. Und wahrscheinlich konnten sie mir nichts darüber sagen … nicht ohne mich auch in den Rest einzuweihen.
    Ganz erstaunlich war, wie komplett anders sie die Galaxis sah, nachdem

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