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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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konzentrieren, sich zur Ruhe zu zwingen. Nein. Das war die denkbar schlechteste Art, einen Beschwörungsspruch zu beginnen: sich selbst einzureden, dass er hundertprozentig danebengehen würde. Sie atmete tief ein, atmete langsam wieder aus und fühlte, wie sich ihr Herzschlag allmählich wieder normalisierte. Okay.
    Mit fester Stimme hob sie an: »Tonnadb, bochna, Wellen, Ozean, wir rufen dich...«
    Irgendetwas geschah, sie konnte es spüren. Ein Spruch, der auf solch altem Wissen basierte, musste ziemlich mächtig sein.
    »... dein Kind, hole es zurück in dein Reich...«
    Ein Prickeln fuhr ihre Wirbelsäule entlang. Ja, es war Magie, was hier und jetzt den Raum erfüllte. Und es wurde rasch stärker.
    »Bochna, höre uns, bochna, schau auf uns, errette dein Kind, errette dein Kind, errette dein Kind!«
    Ariel richtete sich auf, die braunen Augen weit geöffnet und die Nasenflügel förmlich bebend vor Erregung.
    Die Worte hallten in der Bibliothek wider und schienen sich in ihren Köpfen dröhnend und schmerzend zu vervielfältigen.
    Und...
    »Nichts!«, sagte Willow enttäuscht und spürte, wie der Druck auf ihren Ohren langsam nachließ.
    Giles stieß schwer seufzend den Atem aus. »Nichts«, stimmte er ihr zu. »Für einen kurzen Augenblick war da eine starke Zusammenballung machtvoller Energien – du hast es gespürt, ja? –, doch ich fürchte, es hat nicht ganz ausgereicht. Ein Fehlschlag.«
    »Äh... Giles...?« Willow hielt ihm einen kleinen blättrigen Zweig entgegen. »Woher... kommt denn... oh.«
    Giles blinzelte. »Ein Bleistift«, sagte er und sah das Ding in Willows Hand stirnrunzelnd an. »Oder besser gesagt, das war ein Bleistift.«
    Beide blickten sich einen Moment lang betreten an, dann stürzten sie sich wie auf Kommando auf ihre Notizen und begannen wild darin herumzukorrigieren.
    Derweil ließ Ariel sich mit einem niedergeschlagenen und leicht entrüstet klingenden »harumph« auf den Boden plumpsen.

    »Na ja«, begann Xander, als er und Buffy am späten Nachmittag wieder auf Sunnydales Hauptstraße hinaustraten, »ein bisschen was hat es ja gebracht, dass die Jägerin bei diesen Frage-und-Antwort-Spielchen dabei war. Immerhin wissen wir jetzt, dass Mrs. Green Besuch von Aliens hatte, die sich mit ihr über Stricken unterhalten wollten. Und dass der gute alte Bob einen sprechenden Fisch an der Angel hatte, nachdem er eine Flasche guten alten Whiskey geleert hat, und...«
    »Xander.«
    »Richtig. Eine Adresse haben wir ja noch. Danach werden wir uns eine Espresso-Zapfsäule suchen, uns mit einer Riesendosis Koffein vollpumpen und gemeinsam auf einen komplett vergeudeten Nachmittag anstoßen, bevor wir zur unvermeidlichen Berichterstattung weiterschreiten.«
    »Noch kann von vergeudet keine Rede sein«, gab Buffy grimmig zurück. »Irgendwie hab ich das Gefühl, dass diese letzte kleine Stippvisite sich auszahlen wird.«
    Xander rieb sich in gespielter Vorfreude die Hände. »Ooooh. Darf ich diesmal der böse Cop sein? Wenn du die Nette spielst, bringt ihn das bestimmt völlig aus der Fassung, jede Wette.«
    Buffy schnaubte und stieß die Tür von Willys Kneipe auf. Drinnen war es düster und kalt, und Buffy konnte spüren, wie die kleinen Schweißperlen, die sich in ihrem Nacken angesammelt hatten, fast augenblicklich trockneten.
    Willy blickte auf und sein einladendes Lächeln fiel in dem Moment in sich zusammen, als er erkannte, wer ihm da die Ehre gab. »Nicht schon wieder.« Er streckte einen Arm aus, schlug auf eine kleine Thekenglocke und praktisch die halbe Kneipe erhob sich und drängte schlurfend zum Hinterausgang. Obwohl es sich nicht bei allen um Vampire handelte. Buffy würdigte die flüchtende Bande keines Blickes. Sie würde sich später um sie kümmern. Vielleicht.
    »Hallo, Willy«, säuselte sie mit ihrer charmantesten Stimme und schenkte ihm den kessen Augenaufschlag einer Jägerin.
    »Ich weiß nichts.«
    »Worüber?«
    »Über gar nichts. Ich bin wie eine völlig blank polierte Platte.«
    Xander setzte ein hartes Grinsen auf. »Ja. Sicher. Vielleicht sollten wir deinem Gedächtnis mal, na, du weißt schon, ein wenig auf die Sprünge helfen?«
    Willy sah Buffy gelangweilt an. »Ein Fan von Polizeifilmen, hab ich Recht? Lass mich raten – du bist der gute Cop?«
    Buffy öffnete den Mund, machte ihn wieder zu, nahm flüchtig Xanders brüskierten Gesichtsausdruck wahr und musste plötzlich über sich selber lachen. »Hör zu, Willy, ich bin nicht in der Stimmung für

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