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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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einem Stück geräucherten Lachs dazu zu bewegen, still auf dem Arbeitstisch sitzen zu bleiben. Das verschmutzte Fell hatte er ihr um die Schultern gelegt, genau so, wie sie es trug, als Willow sie gefunden hatte.
    »Keine Ursache«, sagte Xander gönnerhaft.
    Nachdem Buffy aufgebrochen war, um Angel zu suchen, hatten sie ihren Arbeitsplatz in den Chemieraum verlegt, in der Hoffnung, Dr. Lee würde sie, falls er wieder aufkreuzen sollte, hier zuallerletzt vermuten. Ein zusätzlicher Vorteil der Räumlichkeit bestand darin, dass jedes weitere Malheur – obgleich sich Willow ziemlich sicher war, sowohl über den richtigen Spruch als auch die entsprechenden Ingredienzien zu verfügen – als missglücktes Experiment lerneifriger Schüler deklariert werden konnte, sollten etwaige Nebeneffekte oder unerwünschte Ergebnisse nicht bis Montag beseitigt werden können. Die vielen unangenehmen Gerüche, die neuerdings aus der Bibliothek drangen, sorgten bereits für erste neugierige Fragen.
    Außerdem musste sich Giles keine Sorgen um seine Bücher machen. Es war nicht ganz einfach, den Gestank von Eisensulfid aus trockenem Pergament wieder herauszubekommen.
    »Na schön, jetzt kommt... irgendwas«, murmelte Willow und kletterte auf den Tisch.
    Barfuß, das T-Shirt aus dem Rockbund gerupft, stand sie da. Direkt neben dem Tisch hatte sich Giles aufgebaut, ebenfalls barfuß und mit aufgeknöpftem Hemd. Sein Jackett hatte er abgelegt. Zwar musste dieser Teil des Rituals, folgte man den Anweisungen des Zauberbuchs, eigentlich im Adam- und Evakostüm, sprich splitterfasernackt, vollzogen werden, doch Giles hatte den Passus kurz entschlossen großzügiger interpretiert. Ein etwas legerer Look schien ihm ein durchaus annehmbarer Kompromiss zu sein.
    Oz und Xander zogen sich in die hintere Ecke zurück. Nicht, dass sie sich gern aus dem Staub gemacht hätten, doch es war überhaupt nicht einzusehen, warum sie sich mehr in Gefahr begeben sollten als unbedingt erforderlich. Willow warf Giles einen letzten Blick zu, dann hob sie ihre Hände, die Innenflächen nach oben gerichtet, und begann zu intonieren:
    »Ich beschwöre deine wahre Gestalt.«
    Eine Hand fuhr herum und ließ einen Schwall grobkörniger Salzkristalle auf Ariels Haupt niederprasseln. Neugierig versuchte das Selkie aufzublicken, doch Giles packte blitzschnell sein Kinn und zwang es, geradeaus zu sehen.
    »Ich reinige deine wahre Gestalt.«
    Die zweite Hand kippte und entließ eine Kaskade fluoreszierenden Pulvers, das sich, glitzernd und funkelnd, in Ariels Haar und Wimpern verfing.
    »Ich befreie deine wahre Gestalt.«
    Willow führte beide Hände zusammen, ließ sie langsam niedersinken und massierte die Ingredienzien mit sanftem Druck in Ariels Kopfhaut ein. Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich auf den weiteren Wortlaut des Beschwörungszaubers. Stumm bewegte sie ihre Lippen, während sie sich die nächsten Zeilen des modifizierten Verwandlungsspruchs in Erinnerung rief.
    Leises Winseln drang aus Ariels Kehle, doch Giles ließ in seinem Griff nicht locker. Ihre Haut begann unter den Berührungen von Willow zu zucken, deren Handflächen ein undeutliches Glimmen entströmte, das sich über Ariels Schultern ergoss und auf ihrem Seehundfell erneut zu sammeln schien.
    »Es funktioniert...«, flüsterte Oz. Xander nickte nur und rümpfte missbilligend die Nase, als der beständige Strom der hauseigenen Belüftungsanlage etwas von dem magischen Pulver zu ihm hinüberwehte.
    »Aegir, sieh auf Dein Kind mit Wohlgefallen.«
    »Aegir, sieh auf Dein Kind in Liebe.«
    »Löse die Fesseln, die von Menschen gemacht.«
    »Entlasse sie in –“
    »Haaa-tschiii!«
    Willow quiekte, Oz zuckte zusammen und Ariel sprang vom Tisch direkt in Giles’ Arme. Die merkwürdig glimmende Aura zerplatzte wie eine Seifenblase und beide, Wächter wie Selkie, fielen der Länge nach hintenüber und landeten unter lautem Getöse und Schmerzensschreien auf dem harten gekachelten Fußboden.
    Xander, die Hand noch vor seinem zutiefst beleidigten Riechorgan, bekam einen hochroten Kopf, was ihn nicht eben attraktiver aussehen ließ. »Sorry.«
    »Xander!«, platzte Willow heraus und wirbelte herum. Die Rückstände der magischen Substanz zauberten ein blasses Schimmern auf ihre Handflächen. »Wir hätten es fast geschafft! Beim nächsten Mal, das schwör ich dir...«
    »Willow, lass es gut sein«, unterbrach sie Giles vom Boden aus. »Zumindest wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg

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