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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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diesem Ort hocken, wenn nicht wegen des Öls, was wohl kaum einen normalen Menschen zurückgehalten hätte. Ich konnte sie unmöglich dort lassen – und auf gar keinen Fall hätte ich sie zum Wagen bringen können, weil, nun, das wäre bestimmt falsch gewesen. Also habe ich sie hierher gebracht. Damit wir uns in Ruhe überlegen können, wie wir vorgehen sollen.« Sie machte eine Pause. »Also, wie gehen wir vor?«
    Buffy warf einen kurzen Blick auf Giles. Zumindest er, Sunnydales erwiesener Oberexperte in Sachen unerklärliche Phänomene, schien Willows wirrer Geschichte aufmerksam zu folgen, was man von dem Rest der in der Bibliothek versammelten Zuhörerschaft nicht eben behaupten konnte.
    Buffy wedelte mit der Hand vor Willows Gesicht umher, um sich die gebührende Aufmerksamkeit für eine nicht unbedeutende Zwischenfrage zu verschaffen.
    »Du behauptest also, die Kleine ist eine Art Meeresbewohnerin oder so was?«
    Doch es war der Wächter, der auf ihre Frage antwortete. »Ich glaube, Willows Beobachtungen nach könnte sie ein Selkie sein.«
    »Was für’n Kie?«, fragte Xander verständnislos.
    »S-e-1-k-i-e«, buchstabierte Giles. »Ein natürliches Geschöpf des Meeres, das seine Gestalt verändern kann. Ohne ihr Seehundfell mag sie vielleicht aussehen wie ein Mensch, doch sie ist keiner.«
    Willow nickte aufgeregt und ihre Augen blitzten vor Eifer. „Genau das habe ich mir auch gedacht. Obwohl mir nicht unbedingt Selkies in den Sinn gekommen sind – ich meine, eigentlich kenne ich gar keine – genau genommen wusste ich nicht einmal...«
    »Hol erst mal Luft, Will«, riet ihr Xander. »Es spricht sich dann viel leichter.«
    »Es muss das Fell gewesen sein«, fuhr Willow fort, die ihn gar nicht gehört zu haben schien. »Diese Aura von Magie, meine ich. Das Fell ermöglicht es ihr, sich in einen Seehund zu verwandeln und im Meer zu leben.«
    Nun war es an Giles zu nicken. »Wirklich faszinierend. Normalerweise begegnet man Selkies ausschließlich an den Küsten Irlands oder anderer keltischer Inseln.« Er hielt kurz inne und blickte ihren schweigsamen Gast nachdenklich an. »Obwohl es mich nicht wundern würde, wenn sie sich auch an unseren Küsten heimisch fühlen, immerhin lebt hier ein äußerst vielfältiger Bestand an Meerestieren.«
    »Ja, genau«, bekräftigte Willow. »Außerdem gibt es entlang der Küste eine riesige Seehundpopulation, bis runter nach Mexiko. Vielleicht leben ihre Leute bei ihnen oder sie sind Nachbarn oder sonst irgendwas.«
    »Cool«, meinte Oz, der mit zustimmendem Nicken Willows Logik folgte.
    »Okay«, mischte sich Buffy rasch ein, bevor es bei Giles oder Willow zu einem Informationsstau kommen konnte, »das reicht mir zum Thema ›Wunder der Natur‹. Wenn ich euch richtig verstanden habe, ist sie also eigentlich ein Seehund. Es sei denn, sie ist es gerade mal nicht.« Sie zuckte gleichmütig mit den Schultern, erleichtert darüber, dass es ihr gelungen war, das Problem auf einen so einfachen Nenner zu bringen. »Kein Vampir, keine Prügelei, kein Massaker – kein Job für die Jägerin. Verwandlung vom Menschen zum Tier... Oz, ich schätze, das fällt in dein Ressort.«
    »Oh, prima«, meldete sich Xander, der mit lang ausgestreckten Beinen lässig auf einem der Stühle hing, mit gespielter Begeisterung, während sich ihm gegenüber Oz und Willow eine Sitzgelegenheit sowie die Reste von Oz’ Frühstück teilten. »Zwei Formwandler zum Preis von einem. Was ist das hier eigentlich? Der Höllenschlund-Zoo?«
    »Xander!«, wies Willow ihn empört zurecht.
    »Technisch gesehen«, mischte sich Giles ein, »ist ein Selkie kein Wer wesen. Das Wort ›Wer‹ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet ursprünglich ›Mann‹ oder ›Mensch‹. Im Allgemeinen werden damit Menschen bezeichnet, die sich von Zeit zu Zeit in irgendein Tier verwandeln. Die natürliche Gestalt der Selkies ist jedoch die eines Seehunds. Sie können nur menschliche Form annehmen, wenn sie... äh... ihr Fell abstreifen.«
    Buffy zuckte mit den Achseln. »Also, warum stecken wir sie dann nicht einfach wieder rein und sorgen dafür, dass sie nach Hause kommt?«
    »Weil ihr Fell völlig mit Öl verklebt ist«, erklärte ihr Willow. »Ich hab versucht, das ekelhafte Zeug runterzubekommen, aber es geht einfach nicht ab. Und ich fürchte, wenn ich zu heftig darauf herumrubbel, geht es kaputt oder verliert seine magischen Eigenschaften. Ganz abgesehen davon, dass ich jedes Mal, wenn ich es ihr aus der Hand zu

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