2105 - Zuflucht auf Jankar
mehr aus, um sich in Sicherheit zu bringen.
„Schutz allen Nestern,!", murmelte Roxo Quatron in das inbrünstige Seufzen hinein.
„Schutz allen Nestern!", antworteten die Jankaron im Chor.
Der Energieschirm der KISCHAMMER glühte grell auf. Die Anzeigen der Energiemessung verkrafteten es nicht. Sie waren unbemerkt durchgebrannt, zeigten nichts an.
Die grelle Lichtflut fraß den Schirm. Ein, zwei Sekunden höchstens, bis sie das Metall der Schiffshülle verdampfte.
Kiv schoss noch immer wie ein Wilder um sich. Die Impulskanonen feuerten auf Ziele, die übergangslos den Kurs wechselten und aus dem Blickfeld der paar noch arbeitenden Kameras gerieten.
Die anderen waren von der Lichtflut blind.
Die Hitze blieb aus, ebenso die Druckwelle, die das Schott am Eingang eindrückte. Übergangslos zeigte die Energieortung einen Treffer an, den einzigen und, wie sie kurz darauf begriffen, auch letzten.
Draußen am Schirm blitzte und waberte es. Aber es handelte sich nicht um Treffer aus den Geschützen der Piraten. Es waren Trümmer der Walzenschiffe.
„Hart Backbord!", kommandierte Roxo Quatron. Er wusste nicht, wo hinten und vorne war, bezogen auf die Frontlinie. Instinktiv wollte er hier weg.
Eine der Kameras im Heckbereich arbeitete wieder. Sie zeigte grelle Energiebahnen, die aus der Atmosphäre des Planeten in den Himmel griffen. Jede traf ein Ziel in Gestalt einer Walze. Im halben Dutzend explodierten die Schiffe der Red Chy.
Dann folgte das, was scheinbar unten an den Energiebahnen hing, Kugelraumschiffe von verschiedenen Durchmessern.
„Die Beiboote der KARRIBO", krächzte Roxo. „Urmutter, wir danken dir!"
Dreißig Einheiten zählten sie, die in den Orbit rasten. Sie vollführten Flugmanöver auf engstem Raum und so schnell, dass die Geschütze der Walzen ihnen nicht folgen konnten. Die Kugelschiffe bezogen Positionen zwischen den Jankaron-Einheiten und den Angreifern.
Von Seiten der Piraten fiel kein einziger Schuss mehr. Der Schock war so groß, dass er die Reptiloiden lähmte. Ihre Informationen stimmten nicht, das erkannten ihre Anführer jetzt mit tödlicher Klarheit.
Die Beiboote der KARRIBO blieben davon unbeeindruckt. Die Walzen der hintersten Linie erwischten sie im Abdrehen. Die Schiffshüllen blähten sich wie von Geisterhand auf. Sie explodierten in gewaltigen Entladungen.
Das, so begriff Roxo Quatron, musste die verheerende Waffe sein, die sie beim Durchbruch am Sternenfenster kennen gelernt hatten.
Transformkanonen!
Die Red Chy sahen ein, dass Flucht zwecklos war. Ihr Überlebenswille siegte. Auf allen Frequenzen sendeten sie ihre Kapitulation.
Aber selbst darin vermutete Roxo Quatron noch eine Hinterlist der Piraten.
Die Arkoniden aus der KARRIBO schienen ähnlich zu denken. Innerhalb weniger Sekunden detonierten zweiundneunzig der noch übrigen dreiundneunzig Walzenschiffe.
Das letzte verschonten die Waffenmeister aus der fernen Galaxis Milchstraße. Zwei der kleineren Beiboote gingen an der Walze längsseits. Sie hüllten sie in gelbe und grüne Schirmsysteme.
Anschließend bestrichen sie die gesamte Oberfläche des Schiffes mit einer Energieform, die den Kapitän an die „Koma-Kralle" an seinem Gürtel erinnerte.
Ungefähr dreihundert Arkoniden in schweren Kampfanzügen sowie Roboter enterten die Walze.
„Nestmutter, steh uns bei!" Vett Burmer flatterte vor Erschütterung mit den Halsfedern. Sie schlugen von innen gegen den Raumhelm. „Was werden sie mit ihnen anstellen?"
„Was interessiert es uns?" Der Kapitän schaltete den Schutzschirm um die KISCHAMMER ab. Er leitete die Energien in den Antrieb und die beiden Traktorprojektoren.
Das eiförmige Schiff nahm Kurs auf die Trümmer der Walzen. Die Suche nach Überlebenden begann.
Auf den Detailtastern bot sich ein erschreckendes Bild. Kein einziger Pirat hatte die Detonation seines Schiffes überlebt. Die Jankaron fanden nicht einmal Tote. Es war, als seien die Walzen unbemannt gewesen. Nur ab und zu wiesen winzige Fetzen auf die Existenz von Lebewesen hin.
Von den eigenen Schiffen hatte wider Erwarten keines einen ernsthaften Treffer erhalten. Zwei konnten nicht mehr aus eigener Kraft landen und mussten abgeschleppt werden.
Sechs der großen Kugelraumer nahmen Fahrt auf. Sie beschleunigten mit Irrsinns werten. Die Jankaron und ihre Taster mühten sich redlich, die Bahnkurven der Schiffe zu verfolgen. Es gelang nur teilweise.
Augenblicke später verschwanden, die sechs Beiboote der KARRIBO spurlos. Über das Ziel
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