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2105 - Zuflucht auf Jankar

Titel: 2105 - Zuflucht auf Jankar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lautsprecher vibrierte. Nach einem kurzen Scheppern erklang die Stimme des Melders.
    „Kajiin an alle Jankaron! Der unwahrscheinlichste aller Fälle ist eingetreten. Unsere Orbitalstationen melden das Auftauchen von zwei fremden Raumschiffen am Rand des Sonnensystems. Ich wiederhole ..."
    Fassungslos lauschte Kattisch den Worten. Er hielt sich nur mühsam auf den Beinen.
    „Fremde ... Fremde!" Sein Schnabel klackte Wehlaute dazu. „Wir sind entdeckt. Unser Volk ist in Gefahr!"
    Noch schlimmer empfand er die Reaktion seiner Assistentin. Vellki Otis sprang aus dem Pilotensessel.
    Sie schnellte sich in Richtung der Tür.
    „Das kann doch gar nicht sein!", schrie sie in peinigender Tonlage. „Es ist völlig unmöglich. Fremde Raumschiffe zu diesem Zeitpunkt? Wer kann das nur..." Ihre Stimme erstickte.
    Kattisch Melchyas Sinne wurden übergangslos klar. Geistesgegenwärtig warf er sich in den Pilotensessel. Hastig zog er den Steuerknüppel an sich. Im letzten Augenblick gelang es ihm, die Spur des schon schlingernden Fahrzeugs zu stabilisieren. Sekunden später hätte sich das Boot quer gelegt und überschlagen.
    „Verrat! Verrat!", murmelte er. Eine andere Erklärung fand er nicht.
    Vellki Otis am Boden rührte sich langsam. „Verrat. Ja, das ist es!", stellte sie fest. „Jemand hat uns verraten!"
     
    *
     
    Zwei fremde Schiffe! Wie viele mochten wohl folgen? Dutzende? Hunderte?
    Die Tatsache, dass es sich um gigantische Kugelschiffe handelte und nicht um Einheiten der Shuftarr oder der Red Chy, machte die Sache eher noch schlimmer. Jedes dieser Schiffe war mehr als hundertmal so groß wie die größte Einheit der Jankaron.
    Der Gedanke, wie groß die Insassen in diesen Kugeln sein mussten, führte Kattisch Melchya die ganze Bedeutungslosigkeit seiner Existenz vor Augen. Riesen aus einer anderen Welt, Besuch aus einem Universum, das ihr eigenes verschlang - so oder ähnlich kam es ihm vor. Er legte den Kopf schief und warf einen nachdenklichen Blick auf die Assistentin.
    Vellki Otis saß wie ein Häuflein gerupfter Federn in ihrem Sessel. Ihr Körper bebte. Das Gefieder an Kopf und Hals plusterte sich unnatürlich weit auf. Die Pupillen ihrer Augen schlössen und öffneten sich wie Blenden einer Kamera. Als er die vier Finger seiner rechten Hand gegen ihren Nacken legte, zuckte sie wie ein ertappter Dieb zusammen.
    „Dieser Tag, was bringt er uns?", sagte er zu sich selbst.
    Noch immer wiederholte der Sprecher die Meldung. Sirenengeheul erklang über Kischario und über dem ganzen Land. Der Raumhafen sowie die Stellungen der planetaren Impulsgeschütze lagen von einem Augenblick auf den anderen unter starken Schutzschirmen.
    Der Signalgeber an Kattischs Hals piepste. Er zog ihn an der Kette über den Kopf und schaltete ihn ein.
    Auf dem winzigen Display wanderten pausenlos Zahlenkolonnen. Es handelte sich um den Geheimkode der Raumverteidigung. In dem Räderwerk aus Sicherheitssystemen und Kodehierarchien spielten auch die Handelsherren eine Rolle.
    Ein Gongsignal erklang. Mit spitzen Krallenfingern tippte der Sem seine persönlichen Ziffernfolgen ein. Das Gerät übermittelte sie auf einer abgeschirmten Frequenz an die Zentrale der Raumüberwachung.
    Kattisch Melchya gab ebenso wie alle seine Kollegen auf dem Weg ins Kajiin seinen Kodeanteil frei.
    Minutiös ausgearbeitete, planetenweit gültige Katastrophenpläne traten in Kraft. Die Bevölkerung des Planeten strömte von einer Minute auf die andere in die vorhandenen Bunker und Höhlensysteme der Gebirge.
    Der Sem glaubte an die Vorherbestimmung durch das Schicksal. Schon am Morgen hatte sein persönliches Befinden einen schweren Dämpfer erlitten. Im Augenblick ging es ihm wieder gut, aber das würde bestimmt nicht lange anhalten.
    Wenn er es sich recht überlegte, hatte sein Körper den Verlauf des Tages vorgezeichnet. Er durfte nicht mehr viel erwarten. Seine Pflicht war, den Rest der ihm verbliebenen Kraft auf die Abwehr der Fremden und die Rettung seines Volkes zu konzentrieren.
    Dieser Tag konnte das Ende der Jankaron bedeuten. Es war ein Tag des Fluchs. Und des Gejammers, wie er mit einem Blick auf seine Assistentin feststellte.
    Vellki Otis fasste sich jedoch überraschend schnell. „Wir müssen von hier verschwinden", sagte sie und legte alle ihre Überzeugung in die Worte.
    „Wir erreichen in Kürze das Kajiin", bestätigte der Sem.
    „Ich meine, dass wir aus Kischario verschwinden müssen. Wenn sie angreifen, legen sie als Erstes die Hauptstadt

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