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2105 - Zuflucht auf Jankar

Titel: 2105 - Zuflucht auf Jankar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Planeten. In der Deckung der Fahrzeuge brachten Soldaten ihre Waffen in Anschlag.
    Rhodan trat vor. Er hob die rechte Hand zum Gruß. „Wir kommen in Frieden!" Zusammen mit Ascari da Vivo und Roxo Quatron schritt er auf die Jankaron zu.
    Die Terraner und Arkoniden wussten nichts über die Erfahrungen dieses Volkes mit solchen Grußformeln. Die vier Jankaron aus dem CoJito-Jäger hatten sich dazu ausgeschwiegen. Auch jetzt sagten sie kein Wort. Sie sonderten sich von der Delegation ab und strebten dem kleineren der beiden Fahrzeuge entgegen. Dort nahm man sie in Empfang und legte ihnen magnetische Fußfesseln an.
    Zwei der Vogelwesen bauten einen Metallbogen auf und setzten ihn unter Strom.
    „Ich bin kein Federvieh", zischte die Arkonidin. „Rhodan, du wirst doch bei diesem Unsinn nicht mitspielen?"
    „Und ob." Der Terraner lächelte flüchtig. „Und du ebenso, wie ich dich einschätze."
    Als Erster durchschritt er den Scanner. Anschließend tasteten ihn spitze Finger mit harten Krallen nach versteckten Gegenständen ab.
    Die Admiralin wich dem Gerät aus. Sofort schwenkten die Waffen der Soldaten herum. Die glühenden Mündungen von Impulsgewehren dicht vor dem Gesicht waren auch für Ascari ein Argument. Mit steinerner Miene ließ sie die Prozedur über sich ergehen.
    Die Visitation verlief ohne Schwierigkeiten. Keiner der Arkoniden versuchte, eine Waffe in die Stadt zu schmuggeln. Die Jankaron bauten den Scanner ab und stiegen zu ihnen in das Boot.
    Die Pulsatortriebwerke heulten auf. Das Fahrzeug wendete und schoss mit mindestens vier Gravos Andruck davon. Vorne am Bug sahen sie die Welle, die sich immer weiter aufbaute und kurz darauf über das Dach hinwegrollte.
    „Der Pilot arbeitet im Zivilberuf garantiert in einer Waschanlage", sagte Gucky trocken.
     
    *
     
    Sem Kattisch Melchya bewegte sich unruhig hin und her. Wann kamen sie endlich? Wo blieb das Knattern der Geschütze? Wann gaben die Generale den Befehl zum Einsatz der Impulskanonen?
    Erfolglos strengte er sein Gehör an. Kein Geräusch drang unter den Energieschirm, der sich über den goldenen Kuppeln, Türmen und Verbindungsröhren zwischen den verschachtelten Gebäuden spannte.
    Sein Blick fiel auf Vellki Otis. Die Assistentin stand noch immer in der Nähe des Eingangs. Das linke Auge starrte hinaus, während das rechte den Saal im Blick behielt. Er gewann nicht den Eindruck, dass sie ihn und die drei mit ihm anwesenden Handelsherren überhaupt wahrnahm.
    „Komm endlich zu mir!", forderte er sie auf. „Willst du an der Tür herumlungern wie einst Kaprodil?"
    Die Anspielung auf den legendären Türhüter des Kajiin riss sie aus ihren Gedanken.
    „Wir sollten sofort von hier verschwinden, Sem. Die Fremden werden das Kajiin-Lúr zerstören!"
    „Unsinn!", konterte er. „Sie kommen in Frieden."
    Sie spürte es an den gutturalen Vibrationen seiner tiefen Stimme, dass er alles andere als davon überzeugt war. Am liebsten hätte er ihrem Ratschlag Folge geleistet. Aber da war wieder dieser Schleier, der sich über seine Sinne legte.
    Du bist krank, redete er sich ein. Vielleicht wirst du sterben. Aber zuvor entscheidest du in dieser wichtigen Sitzung über die Zukunft deines Volkes.
    Er warf einen verunsicherten Blick hinüber zur Beraterbank. Die Mitglieder seiner Sippe standen in der üblichen ovalen Nestform zusammen und tuschelten.
    Nicht über ihn und seinen Zustand, den er glänzend vor ihnen verbarg. Sie unterhielten sich über die Assistentin und ihr Gebaren.
    Vellki Otis zeigte gesträubtes Gefieder und darunter steil aufgerichteten Flaum. Ihre Körperhaltung drückte Fluchtbereitschaft an. Die Muskeln waren gespannt. Ein schriller Pfiff von ihm und sie wäre davongerannt.
    Vielleicht hätte er auch einfach fliehen sollen. Aber Kattisch Melchya war der Handelsherr. Nie wäre er auf den Gedanken gekommen, sich in der Öffentlichkeit eine solche Blöße zu geben.
    Draußen erschienen zwei Luftkissenboote. Hinter den Scheiben erkannte er Uniformen und fremde Gesichter. Flache Gesichter, wie platt geschlagen. Es fehlte ihnen die markante Physiognomie der Jankaron.
    Wesen dieser Art vermochten sich nach bisherigen Erkenntnissen kaum durchzusetzen. Sie eigneten sich höchstens als Diener und Türsteher. Automaten entwickelten mehr Initiative.
    Und das sollten die Herrscher von Tradom sein, wie Vellki Otis befürchtete?
    Draußen erklang Lärm. Eine schrille Stimme lamentierte in einer unbekannten Sprache. Die schleifenden Laute und fehlenden

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