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2111 - Die Malische Mole

Titel: 2111 - Die Malische Mole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Ritter der Tiefe zurückzuweisen", lautete die Antwort des letzten Kimbaners.
     
    *
     
    „Nanu, was kommt denn da? Ein komisches Gerät, fast wie ein Doppelknoten. Damit kann man höchstens zwei Trabanten aneinander hängen, aber keine LOTTERIE gewinnen. Zickzack, wurde das Schiff schon einmal gesichtet?"
    „Ergebnis negativ", summte die binäre Präferenz.
    „Suche in den letzten hundert oder tausend Jahren!"
    „Antwort identisch. Ergebnis negativ."
    „Das versteh ich nicht. Mein Genkode wird doch nicht gestört sein? Oje, jetzt kommt das Ding zur Ruhe.
    Kannst du nicht den vermaledeiten Holoschirm abschalten?"
    „Tut mir Leid. Es ist deine Aufgabe, ankommende Schiffe abzufertigen."
    „Aber nicht so was. Mir tun jetzt schon die Facetten weh."
    „Du solltest jetzt Kontakt zu dem Fremden aufnehmen."
    „Kontakt aufnehmen? Schau her! Ich kriege den Arm nicht nach vorn. Den anderen auch nicht und den da und diesen hier sowieso nicht. Eine Muskellähmung oder Nervenstörung. Was weiß ich."
    „Du bist krank. Ich rufe einen Heiler."
    „Ich brauche einen Schaufler, der mich unter die Erde gräbt. Heimaterde, du verstehst? Und wirst du diesen Krach abschalten? Dieses Sirren hält ja kein Schreckstober aus. Geschweige denn ich. Abschalten, sag ich!"
    „Du solltest deine plötzlich so gelenkigen Arme von der Schalttafel nehmen. Ja, so ist gut. Das Sirren ist weg.
    Wieso drehst du dich im Kreis?"
    „Zickzack, ich - ich falle... Alles dreht sich um mich. Wo ist oben und unten? Mittelarme, helft mir. Fangt mich ab! So ist gut. Auf vier Beinen steht sich's doch besser als auf zwei. Wo ist die Wand? Wo die Schüssel? Ich brauche ein Speiloch. Anhh, das tut gut."
    „Du hast soeben die Dateneingabe verschmutzt. Ich schalte mich ab, bevor Kurzschlüsse auftreten."
    „Eh, mir geht es schon viel besser."
    „Binäre Präferenz mit einer Eilmeldung an die Koordination. Kontakter ausgefallen. Vermutlich ein oxigenischepileptischer Anfall. Bitte Abtransport veranlassen."
    „Wird veranlasst, Einheit 38-674. Hier Koordination. Wir schicken einen Grauen Marliten."
    „Sicherheitsabschaltung erfolgt - jetzt."
     
    *
     
    Sfonoci zählte nicht nur zu den führenden Oberoffizieren von GISTUNTEN-3, er war auch ein Generalist.
    Kollegen behaupteten ab und zu im Scherz, sein Gehirn sei in mehrere tausend Schubladen unterteilt, in denen das Wissen für die jeweiligen Aufgaben schlummerte, denen er sich gerade widmete.
    Er verstand solche Anspielungen als Lob. Ohne die Vielfalt seiner Kenntnisse wäre ihm der Dienst im Weltraumbahnhof längst langweilig geworden.
    „Ich übernehme den Fall", teilte er der Koordination mit.
    Der Ausfall eines Kontakters stellte ein Novum in der Geschichte von GISTUNTEN-3 dar, wie er sie kannte.
    Was lange vor seiner Zeit gewesen war, wusste er nicht. Ein Oberoffizier hatte keine Zeit, sich mit Ereignissen aus früheren Jahrzehnten zu befassen.
    Der dezentrale Steuerautomat blendete das Abbild des riesigen Schiffes ein. Es bestand aus zwei riesigen Kugeln, verbunden durch einen langen, dreigeteilten Zylinder. An Länge übertraf es die schon vor Anker liegenden Schiffe teilweise um das Doppelte. Neben der Zabaroo-Alzo nahm es sich imposant und Respekt gebietend aus.
    Fast halb so lang wie der Weltraumbahnhof!
    In diesem Schiff, das begriff Sfonoci sofort, reisten keine gewöhnlichen Sterblichen. Schiffe dieser Größenordnung gehörten ähnlich wie GISTUNTEN-3 in die Kategorie der Selbstversorger. Alle paar Jahre benötigten sie einen Weltraumbahnhof oder einen Planeten, um ihre Vorräte an Rohstoffen zu ergänzen. Die Nahrungsmittel und das Wasser daraus produzierten sie selbst.
    „Der Ankömmling wird in die Kategorie >Generationenschiff< eingestuft", diktierte er dem Logbuch.
    „Möglicherweise lebt in diesem Schiff ein ganzes Volk. Ich versuche das so schnell wie möglich herauszufinden."
    Wissen über die Insassen schadete nie. So hinderlich Kategorien und Schubladen oftmals waren, lieferten sie doch einen wertvollen Beitrag zur Einschätzung der Ankömmlinge. Das wiederum schlug sich in den Liegegebühren und den Preisen für Rohstoffe und Lebensmittel nieder.
    Die Reichen zahlten mit den Preisen die Subventionen für die Armen.
    So geschah es seit jener Zeit, als der Besucherstrom für die Galaxis Akhimzabar erstmals geregelt worden war.
    „Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Herkunft dieses Schiffes", fuhr er fort. „Warum kommt es nach Akhimzabar?"
    Die einfachste Erklärung

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