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2111 - Die Malische Mole

Titel: 2111 - Die Malische Mole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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musste nicht unbedingt die wahrscheinlichste sein. Wenn es beispielsweise in einem Hypersturm oder aus anderen Gründen die Koordinaten seiner Heimat verloren hatte, benötigte es nicht unbedingt die Hilfe der Pangalaktischen Statistiker. In vielen Fällen reichte das Wissen der Informationshändler aus. Es war also sinnvoll, wenn er die Insassen des Schiffsriesen zunächst auf diese Möglichkeit hinwies.
    Aber vielleicht wollten sie etwas ganz anderes. Jede der Einheiten, die an der Zabaroo-Alzo anlegten, besaß einen anderen Grund, an der LOTTERIE teilzunehmen. Ihre Zahl stieg von Stunde zu Stunde. Waren es bis vor kurzem etwas über sechshundert gewesen, so zählten die Automaten der Hyperraumortung inzwischen fünfzig weitere Einheiten, die sich der Peripherie Akhimzabars innerhalb der Himmelsrichtung Gist näherten, in deren drittem Sektor und unterhalb der galaktischen Hauptebene.
    GISTUNTEN-3 eben.
    Insgesamt kannte das Koordinatensystem der Galaxis neun Himmelsrichtungen oberhalb und unterhalb der Hauptebene, die sich alle in drei Sektoren unterteilten. Das machte zusammen 54 Sektoren, in denen jeweils eine Zabaroo-Alzo ihren Dienst tat.
    Mit achthundert Schiffen war deren Kapazität jeweils erschöpft. Weitere Ankömmlinge mussten zu weniger belagerten Molen umgeleitet werden. Im schlimmsten Fall blieb den Kapitänen nichts anderes übrig, als bis zur nächsten LOTTERIE zu warten. Sie fand einmal in jedem Zabarischen Jahr statt. Die nächste war die 22.123ste, vom jetzigen Atemzug an in exakt zwanzig Tagen.
    Sfonoci erreichte den Kontaktraum 38-674. Die Heiler hatten den Erkrankten bereits abtransportiert. Spuren einer Verunreinigung oder gar deren Geruch ließen sich nicht mehr feststellen. Der Graue Marlite gab seinen Offizierskode ein. Anschließend hievte er die Schalttafel auf eine für ihn angenehme Höhe.
    Eine Beobachtungssonde im All lieferte erste Nahaufnahmen von dem fiesigen Gebilde. Es erinnerte ihn an einen Stock mit zwei Knoten, einer an jedem Ende, fast wie ein Baumstamm ohne Wurzelteil. Die Symbolträchtigkeit des Bildes versetzte ihn in Staunen.
    Entwurzelte Wesen in einem riesigen Schiff, waren sie das wirklich? Ohne Bindung an eine Heimat?
    Der Gedanke an Flüchtlinge tauchte in seinem Bewusstsein auf. In Akhimzabar erhielten sie keine Zuflucht.
    Dafür bot das Stijssen-System eine Reihe von besiedelten Welten. Jeder, der dort landete, musste sich den Gesetzen der Grauen Marliten unterwerfen. Absolute Friedfertigkeit, gute Nachbarschaft und Rücksicht auf die Natur des Planeten waren die drei wichtigsten.
    Die meisten Bewohner des Systems waren Gestrandete. Ihre ursprüngliche Absicht, eine Passage nach Akhimzabar zu erhalten, hatten sie nicht wahr machen können. Für den Rückflug in die Heimat fehlte ihnen das Geld.
    Manchen war schon das lange Warten bis zur nächsten LOTTERIE zum Verhängnis geworden. Sie hatten Schulden bei der Zabaroo-Alzo gemacht. Jetzt schufteten sie in den Bergwerken der Planeten, um das Geld nach und nach zurückzuzahlen.
    „Welchen Wert hat das Wissen über alle Aspekte des Kosmos und seiner Geschichte für sie?", fragte sich Sfonoci. „Wie schlimm muss Neugier sein, wenn ganze Familien oder Völker sich verschulden, nur um zu den Pangalaktischen Statistikern vorgelassen zu werden?"
    Das Logbuch gab ihm keine Antwort. Es besaß keine derart komplizierte Struktur. Aufzeichnung und Wiedergabe, mehr hatte es nicht zu bieten.
    Mit jedem Jahr verbreitete sich das Wissen um die Weisen in Akhimzabar weiter über das Universum. Die Zahl der Besucher nahm zu. Millionen waren es jeweils. Jeder Weltraumbahnhof ermittelte hundert Delegationen á fünfzig Personen pro LOTTERIE. Zusammen ergab das 270.000 Extragalaktiker, die in jedem Zabarischen Jahr bis zu den Pangalaktischen Statistikern vorgelassen wurden. Gemessen an den Millionen Anwärtern, stellte es lediglich so etwas wie eine Geste dar.
    Die Wahrheit kannte nicht einmal der Graue Marlite. Er ahnte sie höchstens und schätzte, dass es mit den Kapazitäten der Weisen zu tun hatte. Auskünfte brauchten ihre Zeit, selbst wenn man sie Maschinen überließ.
    Und Wissen war wertvoll, besonders wenn es sich um tiefere Zusammenhänge handelte.
    Die binäre Präferenz meldete sich mit einem Signal. „Ein kugelförmiges Schiff verlässt den Riesen und nimmt Kurs auf die Abfertigung. Du solltest dich mit ihm in Verbindung setzen."
    Der Graue Marlite richtete seinen dreigeteilten Körper zurecht. Das untere Armpaar legte

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