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2121 - Turm der Visionen

Titel: 2121 - Turm der Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dass die Stadt von wimmelndem Leben erfüllt war. Sie bot innen kein einheitliches, übersichtliches Bild; die Straßen in den Außenbezirken schienen willkürlich angelegt, die Gebäude unterschieden sich stark voneinander und nicht nur in der Höhe. Das einzig wirklich Gemeinsame war, dass es keine Ecken und Kanten zu geben schien. Auch die Form der Stadt selbst entsprach einem fast harmonischen Kreis, als hätte sie sich ursprünglich um einen Kern konzentriert und war dann mit der Zeit nach außen gewachsen - wobei auf eine strenge Linie geachtet worden war.
    „Seltsam, innen wirkt alles so chaotisch, aber die Stadtgrenzen sind wie gezeichnet. Und an Farben haben die jedenfalls auch nicht gespart", stellte Mondra Diamond fest. „Jedes Material scheint seine eigene Farbe zu besitzen."
    Trim blinzelte angestrengt. Als Monochrom-Mutant konnte er keine Farben erkennen. Zwar hatte er schon in seiner Kindheit gelernt, Grautöne voneinander zu unterscheiden, und sein Armbandcomputer flüsterte ihm zusätzliche Informationen zu, aber das war nur eine Notbrücke. In solchen Momenten bedauerte er es, nicht dasselbe sehen zu können wie andere. Immerhin war es ein kleiner Trost für ihn, dass es seinem besten Freund Startac Schroeder ebenso erging.
    Doch dann fesselte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. „Was ist das?", flüsterte Trim.
    Eigentlich hätte man es gar nicht übersehen können, denn es lag genau im Zentrum. Oder war es eine optische Täuschung? Denn jetzt, da er direkt darauf schaute, verschwand es wieder aus seinem Blickfeld.
    „Ich kann es nicht fixieren", murmelte der Mutant.
    „Was meinst du?", fragte Mondra, die neben ihm stand.
    Der Mutant deutete zum Zentrum der Stadt. „Dort ist etwas ... ein riesiges Objekt, das genau aus der Mitte in die Höhe ragt. Wie eine Röhre oder so was ..."
    Mondra kniff die Augen zusammen. „Mir fällt nichts auf. Vielleicht eine optische Täuschung?"
    „Ja, ich denke, genau darum handelt es sich ... aber um eine absichtliche. Ich bin ganz sicher, mich nicht geirrt zu haben. Da ist etwas, es ist fast ... Ja, ich kann es spüren."
    Trim zupfte an dem dicht behaarten Handrücken herum. Er versuchte die Blickrichtung zu ändern, drehte den Kopf leicht seitlich, fixierte einen anderen Punkt... und dann, im Augenwinkel, sah er ihn tatsächlich wieder.
    „Ein Turm, Mondra", sagte er leise. „Ein riesiger runder Turm, der sich nach oben zu verjüngt. Ich kann ihn im Augenwinkel erkennen, aber nicht wirklich festhalten, er scheint so diffus, fast unwirklich ... wie eine Fata Morgana. Vielleicht kannst du ihn auch sehen, wenn du es so machst wie ich."
    Die ehemalige TLD-Agentin drehte leicht den Kopf, und nach einer Weile trat Verwunderung auf ihr Gesicht. „Du hast Recht, aus dem Augenwinkel kann man ihn erkennen. Was sagt die Technik dazu?" Sie schaute auf die Anzeigen an ihrem Multifunktionsarmband und runzelte die Stirn. „Hm. Nicht sehr viel, wie mir scheint. Der Turm ist geschützt. Da müssen wir uns wohl auf unsere eigenen Sinne verlassen. Oder was sagst du dazu, Tolotos?"
    Der Haluter trug seinen gewohnten roten Kampfanzug mit den Spezialgeräten und bemühte sich sofort. Auch Mohodeh Kascha, der natürlich seine spezielle Kombination trug, versuchte mehr herauszufinden. Begleitet wurde er wie immer von den ihn umschwirrenden Tagebuchrobotern, die jede Bewegung aufzeichneten. Weder Icho Tolot noch der letzte Kimbaner bekamen brauchbare Ergebnisse. Dieses Gebilde entzog sich allen Nachforschungen.
    „Ich kann keine Lebewesen darin orten", meldete Startac, als Myles ihn fragend anschaute. „Aber das muss nichts bedeuten, der Schutz kann sich auch auf den Psi-Bereich beziehen.
    „Ungewöhnlich. Dann ist das hier vielleicht doch keine Zwischenstation", hoffte Myles Kantor, „und wir haben unser Ziel bereits erreicht."
    Besondere Auskünfte über Vision hatten sie nicht erhalten. Es war nur zu erfahren gewesen, dass Vision das philosophische „Zentrum" Wassermals bildete, eine etwas geringere Schwerkraft als Terra besaß und aufgrund seiner guten Bedingungen ein Paradies für die Sauerstoffatmer darstellte. Der Kapitän hatte eindeutig darauf hingewiesen, dass für so gut wie niemanden geschlossene Schutzanzüge notwendig seien.
    Mondra Diamond hatte trotzdem ihr Medo-Gepäck griffbereit, Allergische Reaktionen konnte man schließlich nie vorhersagen, und da sie aus einer fernen Galaxis kamen, konnte beispielsweise ein normalerweise harmloses Gemüse im

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