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2128 - Der Plan der Mascantin

Titel: 2128 - Der Plan der Mascantin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stunden hatte der Konquestor kein Wort von sich gegeben, sondern nur schweigend und brütend in seinem Sessel gesessen und ins Leere gestarrt. Seine Aufgabe war, zwei Raumschiffe zu finden, die von den Katamaren des Reiches im Kugelsternhaufen Virginox gesichtet worden waren.
    Bisher hatte das Reich den Kugelsternhaufen weitgehend ignoriert. Trah Zebuck war darüber informiert. Überhaupt wusste er so ziemlich alles, was mit den astronomischen Gegebenheiten der Zentralgalaxis des Reiches zu tun hatte.
    In Virginox gab es weder wertvolle Güter noch wissenschaftlich interessante Informationen zu holen. Daher waren noch nicht einmal die COLLECT-Fabriken hierher geschickt worden. Ihr Einsatz wäre ökonomisch nicht vertretbar gewesen. Solange es in den Kerngalaxien des Reiches genügend Ressourcen gab, war es nicht nötig, einen abgelegenen Sternhaufen zu erschließen.
    Es sprach einiges dafür, dass die beiden durch das Sternenfenster hereingekommenen kugelförmigen Raumschiffe sich in ein solches Gebiet zurückzogen, wo sie sich relativ sicher fühlen konnten. Sie wurden im Sternhaufen gesichtet, und es war anzunehmen, dass sie sich immer noch in diesem Bereich aufhielten.
    Virginox umfasste fünfzigtausend Sonnen. Damit ergab sich ein Problem, das nur schwer lösbar war. Einen solchen Bereich nach zwei Raumschiffen abzusuchen, die sich irgendwo versteckten, konnte einen Zeitraum von Jahrhunderten beanspruchen. Eine solche Zeitspanne war absolut indiskutabel für die Inquisition und ebenso für ihn. Der Konquestor brauchte ein greifbares Ergebnis in einem überschaubaren Zeitrahmen.
    Wie aber ließ sich das Problem lösen?
    Trah Zebuck erhob sich aus seinem Sessel und reckte sich kurz, um die Muskeln seines durchtrainierten, fast hager erscheinenden Körpers anzuspannen. Er musste nachdenken. Hinter ihm war eine zweite Holografie sichtbar geworden, die sich auf der Vorderseite der Rückenlehne des Sessels befand. Sie war identisch mit der Holografie auf der Rückseite der Lehne.
    Minutenlang blieb er vor dem Sessel stehen, ohne mehr als seine Augäpfel zu bewegen. Er blickte von einem der Di'Valenter in der Zentrale zum anderen. Kurz zuvor hatten die Offiziere noch miteinander geredet, wobei sie grundsätzlich einen gedämpften Ton angeschlagen hatte, um nicht seinen Unwillen zu erregen. Nun waren sie verstummt. Sie verharrten dort, wo sie sich gerade aufgehalten hatten, und bekundeten ihm auf diese Weise ihren Respekt.
    Sie wussten, dass er sich darauf vorbereitete, sich geistig in eine besonders schwierige Aufgabe zu versenken, und dass er sich zu diesem Zweck konzentrieren musste. Sie alle kannten die Art der für ihn typischen Konzentration in ihrer höchsten und vollkommenen Form.
    Langsam zog der Konquestor einen der drei Degen aus der Scheide. Er hob ihn vor seine Augen, so dass die scharf geschliffene Spitze zur Decke zeigte. Plötzlich machte er einige Schritte nach vorn, um mit einem unsichtbaren Gegner zu fechten. Dabei war er jedoch nicht besonders schnell, sondern legte vor allem Wert auf elegante und technisch perfekte Figuren.
    Er sah und hörte nicht mehr, was um ihn herum geschah. Die Di'Valenter wichen vorsichtig vor ihm zurück. Auf der einen Seite wollten sie ihn nicht stören, auf der anderen Seite fürchteten sie sich, da sie nicht wussten, was am Ende der Konzentration geschehen würde.
    Trah Zebuck hatte eine schwere Entscheidung zu treffen. Sie würde von erheblicher Tragweite sein, und er würde sich auf jeden Fall der Kritik der Inquisition stellen müssen, positiv wie negativ.
    Seine Bewegungen wurden weich und tänzerisch leicht. Der Degen wirbelte blitzend durch die Luft, um dann überraschend wieder still zu verharren.
    Die Gedanken des Konquestors ordneten sich. Nur die eine Frage beschäftigte ihn noch. Wie sollte er zwei Raumschiffe in einem solchen unüberschaubar riesigen Bereich wie dem Kugelsternhaufen finden?
    Seine Katamare konnten unter ungünstigsten Bedingungen binnen weniger Minuten in jeden Bereich im Kugelsternhaufen Virginox vorstoßen. Die Frage war jedoch, ob wirklich alle Bereiche in Frage kamen. Wenn sich die Fremden dafür entschieden hatten, einen unbewohnten oder unbewohnbaren Planeten als Versteck zu wählen, hatte er keine Chance, sie in absehbarer Zeit zu finden. Es war schlicht unmöglich, alle Sternsysteme mit allen Planeten abzusuchen.
    Um auf einer solchen Welt unterzutauchen, wäre es jedoch nicht nötig gewesen, in den Kugelsternhaufen zu flüchten.

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