2128 - Der Plan der Mascantin
Derartige Verstecke gab es zu Hunderten von Millionen auch in der Tradom-Hauptebene.
Hatten die Kommandanten der Kugelraumer jedoch einen bewohnten Planeten gewählt, reduzierte sich das Problem in erheblicher Weise. Und die Logik sprach für eine solche Welt.
Trah Zebuck ließ die Klinge kreisen. Zischend wirbelte sie durch die Luft.
Die kugelförmigen Raumer waren durch das Sternenfenster hereingekommen und konnten zur Zeit nicht mehr zurück. Wohin konnten sie sich in einer solchen Situation schon wenden? Natürlich an eine Zivilisation, die einen gewissen technischen Standard erreicht hatte und die für eine für sie interessante Infrastruktur verfügte. Eine bewohnbare Welt, auf der es lediglich Tiere als am höchsten entwickelte Geschöpfe gab, war ebenso uninteressant wie ein lebensfeindlicher, unbesiedelter Planet.
Anders aber sah es aus mit einer Welt, auf der es bereits eine Raumfahrttechnik gab und auf der man einigermaßen aufgeschlossen aufgenommen wurde, weil die vorherrschende Intelligenz von anderen Intelligenzen in anderen Sonnensystemen wusste.
Ging er von der Voraussetzung aus, dass die Kommandanten der Kugelraumer sich für eine solche Welt entschieden hatten, reduzierten sich die Bereiche erheblich, in denen er suchen musste.
Trah Zebuck hielt inne. Ruckend bewegten sich seine Augäpfel. Er sah, das Wakan nur wenige Schritte von ihm entfernt an einem Schaltpult stand. Der Di'Valenter hatte es gewagt, ungehorsam zu sein. Der Konquestor blickte ihn an, und er registrierte mit einiger Befriedigung, dass der Navigationsspezialist Angst hatte. Blasiger Schleim in seinen Mundwinkeln verriet es nur zu deutlich.
Dieses Mal hatte Wakan keinen Degen in der Hand. Er war nicht darauf vorbereitet, mit ihm zu fechten. Trah Zebuck wusste, dass er verzweifelt auf das Ende seiner Konzentrationsübung wartete.
Diese war gekommen!
Mit explosiver Schnelligkeit sprang er auf den Di'Valenter zu, und bevor dieser darauf reagieren konnte, geschah es. Der Degen in seiner Hand schien sich selbständig zu machen. Blitzend wirbelte er durch die Luft, schoss dann gedankenschnell vor. Er ritzte nicht nur die Haut über der Stirn Wakans, sondern durchbohrte sie.
Trah Zebuck blickte mit dem Ausdruck größter Befriedigung auf den Sterbenden hinab. Ohne den Kopf zu wenden, warf er den Degen einem der anderen Di'Valenter zu und befahl ihm, die Klinge zu reinigen.
„Bringt ihn hinaus!", sagte er dann und zeigte kurz auf Wakan. „Er hat meine Befehle in Frage gestellt. Wie ihm wird es jedem ergehen, der es ebenfalls wagt." Seine Blicke wanderten von einem zum anderen. „Hat einer von euch etwas zu sagen? Gibt es etwas zu bemängeln?"
„Nein", antwortete der Pilot, als der Konquestor sich in seinen Sessel sinken ließ. „Selbstverständlich nicht."
*
Stunden später kehrte Trah Zebuck in die Hauptleitzentrale zurück, nachdem er diese verlassen hatte, um ein wenig zu ruhen. Mit mächtiger Stimme wandte er sich an die Di'Valenter seines Offiziersstabes.
„Bei der Suche nach den beiden Kugelraumern werden wir uns ausschließlich auf jene bewohnten Planeten von Virginox beschränken, auf denen sich intelligentes Leben entwickelt hat und auf denen eine Zivilisation mit einem technischen Standard entstanden ist, der für Raumfahrer interessant ist. Dadurch reduziert sich die Zahl der Welten, die wir untersuchen müssen, erheblich."
Er gab die nötigen Anweisungen, und der Computerspezialist der Di'Valenter ließ den Bordrechner arbeiten.
Danach sollten sich achtzehntausend Kampfschiffe in einem vorgegebenen Gitterraster über Virginox verteilen.
Der Raster ergab sich durch Tausende von 123 farblich markierten Punkten, welche zuvor ermittelt und katalogisiert worden waren. Sie waren aus einem Wust von Informationen herausgefiltert worden und bezeichneten jene Planeten, die Trah Zebuck als mögliche Verstecke ansah.
Es waren dies Zielobjekte mit der höchsten Punktzahl nach einem von ihm entworfenen und entwickelten System. Sollten sich die Kugelraumer nicht auf diesen Planeten finden, gab es eine zweite Gruppe von über achthundert Welten, die als Verstecke weniger wahrscheinlich waren und eine geringere Punktzahl erreicht hatten.
Darüber hinaus befahl der Konquestor, den gesamten Raum in Virginox zu überwachen und jede Bewegung von Raumschiffen aufzuzeigen.
Trah Zebuck war entschlossen, die Fremden zu stellen, um sie entweder dem Reich zu übergeben oder sie zu vernichten. Wie er sie behandelte, hing
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