2131 - Der Schwarmer
Norman nicht aus. Der kleine Elefant trippelte ohne Scheu auf den riesigen Haiartigen zu, tastete ihn leise quäkend mit dem Rüssel ab und beschnüffelte ihn. Der Stellvertretende Schwarmer näherte seinen Tförmigen Kopf dem kleinen Elefanten. Seine Lippen nahmen eine hellorange Färbung an. „Er besitzt einen sehr guten Sinn", stellte er fest. „Etwas, das nicht jeder hat. Ein Tier als Begleitung ist ungewöhnlich, aber er ergänzt euch." Er richtete sich wieder auf und fixierte seine Besucher der Reihe nach. „Ihr tragt Masken. Aus welchem Grund?"
Perry Rhodan war erstaunt. Wie konnte das Fremdwesen das so leicht feststellen, nachdem sie problemlos den Scan am Raumhafen hinter sich gebracht hatten? Voo'lak hatte versichert, dass die Masken wie echt wären, eine zweite Haut, die selbst unter Gewalteinwirkung kaum zu zerstören war. „Das liegt daran, dass unsere Gesichter in Tradom nicht gesehen werden sollten", antwortete Rhodan. „Das ist auch ein Grund, warum wir diesen zugegeben ungewöhnlichen Auftrag ausführen - indem wir den letzten Willen eines Sterbenden erfüllen. Bleu Cefu wollte unter allen Umständen hierher gelangen, egal in welchem Zustand."
„Wie kam es dazu?", wollte Cheplin wissen. „Er starb auf einem Sklavenmarkt", antwortete Ascari da Vivo. „Und er sagte, er müsse auf Toko-Ro einen Gewährsmann des Trümmerimperiums treffen, den Stellvertretenden Schwarmer von Aarus-Jima, und ihm eine Botschaft überbringen. Er nahm uns das Versprechen ab, ihn auch tot hierher zu bringen."
„Er gab das zu? Er sagte wirklich Trümmerimperium?" Cheplin nahm eine abwehrend wirkende Haltung ein. „Was wollte er wohl damit bezwecken?"
„Du kannst uns vertrauen", sagte Rhodan. „Wir stehen alle auf derselben Seite. Ich werde mich dir weiter offenbaren, wenn du es wünschst, und begebe mich damit in dieselbe Gefahr wie du."
Der Aarus schwieg eine Weile. Dann berührte er kurz sein Armband, und gleich darauf schwebte ein Roboter herbei. „Bevor wir weitersprechen, möchte ich eure wahren Gesichter sehen. Hier in dieser Sektion wird euch niemand außer mir zu Gesicht bekommen. Ihr braucht nichts zu befürchten.
Es gibt hier kein Misstrauen, keine heimliche Neugier. Aber ihr müsst verstehen, dass ich zuerst wissen muss, mit wem ich es zu tun habe, bevor ich handle. Der Roboter wird euch zu einem Sanitärbereich bringen. Nennt ihm eure Wünsche, dann wird umgehend alles so gerichtet, wie ihr es benötigt."
Der Gruppe blieb nichts anderes übrig, als dem Roboter zu folgen. Die Galaktiker nahmen aber den Sarg mit, um nicht die letzte Trumpfkarte zu verlieren. Sie diskutierten eine Weile, ob sie Cheplins Forderung entsprechen sollten. Da er sie ohnehin durchschaut hatte, spielte es keine Rolle mehr. Und sie waren für diesen Fall vorbereitet und konnten Ersatzmasken herstellen. „Eigentlich bin ich ganz froh, das Zeug loszuwerden", gestand die Admiralin. „Es nervt."
„Wie hat er das nur erkannt?", fragte Benjameen. „Er verfügt wohl über sehr feine Sinne, ähnlich wie ein Tier, das sich auch nicht von der Maskerade täuschen lässt", antwortete Rhodan. „Wie auch immer - ich hoffe, Cheplin wird uns weiterhelfen."
Cheplin studierte ihre Gesichter eine ganze Weile. „Ich ahnte es", sagte er dann. „Ich habe Wesen wie euch noch nie gesehen, aber ich nehme an, dass ihr aus dieser Galaxis namens Milchstraße stammt." Seine Kiemendeckel stellten sich dabei auf. „So ist es", bestätigte der Unsterbliche.
Möglicherweise hatte Cheplin nur einen Schuss ins Blaue abgegeben, aber das war egal. Rhodan berichtete vom Sternenfenster und dem Konquestor Trah Rogue, der sich nun ohne seine Flotte auf der anderen Seite befand, nachdem das Sternenfenster geschlossen wurde. Und er erzählte von ihrem Entschluss, in Tradom gegen das Reich zu kämpfen. „Aber wir brauchen Verbündete", schloss er. „Nur leider ist es uns bisher nicht gelungen, Kontakt mit dem Trümmerimperium aufzunehmen. Wir hofften, dass du uns dabei helfen kannst, deswegen haben wir Bleu Cefus Wunsch erfüllt."
„Ich nehme mit Befriedigung zur Kenntnis, dass die Milchstraße noch nicht unterworfen ist", sagte der Stellvertretende Schwarmer. „Wobei das für uns eher eine Katastrophe bedeutet. Nicht alle sind gut auf euch zu sprechen. Sie geben euch die Schuld für die wachsende Armut und die zunehmende Unterdrückung. Im Grunde genommen sind sie eure Freunde denn mit Ausnahme der Polizeieinheiten steht kein einziges Volk auf Seiten
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