2134 - Vorstoß nach Vision
Hangar geleitet. „Wie schätzt du unsere Chancen ein, Kuni, dass Prinzessin Sihame uns wirklich in unseren Bemühungen unterstützt?", fragte Atlan den Assassinen. „Sie wird alles tun, um ihren geliebten Gemahl Soner zu rehabilitieren!", versicherte Kuni Maghate. „Es wäre sehr hilfreich, wenn ihr euch ihre Unterstützung sichern könntet. Denn sie ist die Einzige, die Zugang zu Prinzenkrieger Soner finden könnte. Ohne sie, fürchte ich, geht da gar nichts."
Der Assassine machte eine kurze Pause, dann fügte er mit düsterer Miene hinzu: „Es könnte aber auch durchaus sein, dass die Prinzessin einen plötzlichen Tod erleidet."
„Wie soll man das mit einem plötzlichen Tod verstehen, Kuni?", fragte Atlan irritiert. „Wir haben doch gerade miterlebt, wie sie mit ihrem Bruder die Fähre bestiegen hat."
„Eben deshalb", sagte Kuni Maghate unheil schwanger. „Kannst du dich nicht klarer aus drücken?", verlangte Atlan barsch. Aber der Assassine schüttelte nur bedächtig den Kopf und gab keine Antwort. Er wirkte sehr nachdenklich, geradezu deprimiert. „Sabal und Sihame sind an einer anderen Stelle an Bord gegangen, nehme ich an", sagte Atlan. „Oder sind sie nicht in diesem Schiff?"
„Doch, sie sind in der Nähe", meldete sich Startac Schroeder zu Wort. Der Mutant, der unter anderem über die Gabe des Ortens verfügte, wirkte überaus konzentriert. „Ich habe das flüchtig wahrgenommene Emotiomuster von Sihame auf der Fähre wiedererkannt. Sie sind ganz in der Nähe. Sihames Muster... es gefällt mir nicht."
„Was stört dich daran?"
„Sihame ... empfindet in der Tat ... größte Todesangst!"
„Vor ihrem eigenen Bruder?", wunderte sich Atlan. Der Arkonide überlegte kurz. So abwegig ist das gar nicht, erinnerte ihn der Extrasinn. Denk an die seltsamen Ehrbegriffe und Moralvorstellungen der Pfauchonen! Auf einmal erschien es dem Arkoniden als durchaus möglich, dass Sabal seine Schwester aus irgendwelchen Gründen zur Rechenschaft ziehen könnte.
„Startac, gib deinen Lauscherposten auf!", befahl der Arkonide dem Mutanten. „Und mach dich stattdessen zu einer Teleportation bereit."
„Nein!
Das darfst du nicht tun, Atlan!", schrie Kuni Maghate entsetzt auf. „Und warum nicht?"
„Tu es, und es bedeutet das Todesurteil für uns alle."
2.
Sihame erinnerte sich noch gut genug an ihre Flucht von Kazién. Der Saltansprecher war gekommen, hatte sie aus ihrem Gefängnis befreit. Wenn sie an den Pfauchonischen 'Propheten dachte, sah sie einen großen Mann vor sich, der anscheinend nicht klug genug war, um alle Dinge verstehen zu können, die rings um ihn herum geschahen. Doch er hatte den Saltans, den heiligen Tieren, seine Befehle erteilt, und diese hatten die Assassinen des Prinzenkriegers getötet, die sich ihnen in den Weg gestellt hatten. Wenn Sihame die Augen schloss, sah sie den Sturm der kleinen dunklen Tiere, sah das Gemetzel, sah das Blut auf den weißen Kleidungsstücken, und sie sah den seltsamen Blick in den ausdrucksstarken Augen des Saltansprechers.
Für sie war die Befreiung wie eine Flucht gewesen. Sie musste von Kazién weg, musste sich jemandem mitteilen. Um all das viele Leid, das über ihren Gemahl und sie gekommen war, mit jemandem zu teilen. Den Versuch einer Ehrenrettung zu unternehmen und um Verständnis zu bitten. Nicht für sich. Sondern für Soner, ihren über alles geliebten Gemahl. Dabei war ihr Bruder Sabal als der einzige Pfauchone erschienen, der ihr in dieser schweren Zeit beistehen konnte. Doch war ihr Bruder ein Prinzenkrieger, der Herrscher über ein Neuntel einer ganzen Galaxis. Der Prinzessin war auf der Reise zu ihm klar geworden, dass er als Prinzenkrieger nur im Sinne der Ehre handeln konnte.
Das machte ihr, Angst. Dennoch wollte sie sich ihm anvertrauten, nachdem sie einmal diesen Schritt getan hatte. Sabal hatte ihr, den Umständen entsprechend, einen recht frostigen Empfang geboten. Aber er hatte bisher nicht die Zeit gefunden, sich ihr näher zu widmen. Sein Hauptinteresse galt den Fremden, die wegen der Pangalaktischen Statistiker aus einer fernen Galaxis gekommen waren. Die Statistiker und ihre Welt Zabar-Ardaran waren in große Not geraten - und dies eindeutig aufgrund der Verfügungen ihres Gemahls Soner.
Mein Geliebter, wie konntest du es nur so weit treiben und zum Äußersten kommen lassen!, dachte Sihame verzweifelt. Die Situation schien aussichtslos, das Ende vorgezeichnet. Soners unehrenhafter Tod war gozin. Sie flogen vom
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