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2142 - Im Reich der Aarus

Titel: 2142 - Im Reich der Aarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Wurm weitergeschickt. Abermaliges Warten, diesmal jedoch nur kurz, dann folgte TOMCAT mit Gucky, und das energetische Abstrahlfeld erlosch. Im Feld des ersten Transmitters materialisierte fast zur gleichen Zeit ein zweiter Kampfroboter des Reichs Tradom - natürlich SHECAT -, dann nacheinander eine Staffel terranischer TARA-V-UH-Kampfroboter. „Du bist informiert, dass wir uns hier für den Notfall bereithalten sollen, Kommandant?", fragte der von Siganesen bemannte SHECAT nach der Begrüßung.
    Zim nickte knapp und überlegte, wie solch ein Notfall wohl aussehen mochte. Jetzt begann erst einmal das nervenaufreibende Warten. Das Warten darauf, dass der Erkundungstrupp aus dem Wurm zurückkehrte. Dass ein weiterer Katamar auf einem Patrouillenflug zufällig in die Nähe der LORD ZWIEBUS kam und den VESTA-Kreuzer dann vielleicht sogar entdeckte. Darauf, dass irgendetwas geschah. Als das Transmitterfeld hinter dem letzten TARA-V-UH erlosch, schwebte Zim November wieder zur Zentrale hinab, vergewisserte sich, dass alles in Ordnung war, und meldete sich ab, um seine Kabine aufzusuchen.
    Zim nahm den kleinen Holoprojektor aus der Tasche und legte ihn auf einen Tisch. Lange betrachtete er das Gerät. Alles in ihm sträubte sich dagegen, es zu aktivieren. Er kannte den Inhalt, verabscheute ihn. Er wollte ihn sich nicht noch einmal anhören, sich den Schmerz ersparen, den Zorn.
    Den machtlosen, allumfassenden Zorn. Er schaltete den Projektor ein. Zumindest schloss er diesmal die Augen, um Julies Gesicht nicht mehr sehen zu müssen. Es reichte ihm, ihre Stimme zu hören. „Lieber Zim ..."
    Er lachte leise auf, hörte kaum mehr hin. Doch das änderte nichts daran, dass er jedes Wort wahrnahm, jede Nuance ihres Tonfalls, die absolute Endgültigkeit. Er hätte die Holoaufzeichnung gar nicht abspielen müssen, er kannte sie mittlerweile auswendig. „... jetzt zehn Wochen her, dass ich nichts von dir gehört habe. Ich weiß nicht, ob du überhaupt noch lebst. Und du kennst mich ... ich verabscheue dieses Warten ..." Er fragte sich, ob er nicht doch einen gewaltigen Fehler gemacht hatte, als er alles darangesetzt hatte, mit der LEIF ERIKSSON nach Tradom zu fliegen. „... dieses endlose, furchtbare Warten. Diese Ungewissheit. Du weißt ja, wie ich reagiere, wenn du dich einmal verspätest, nicht anrufst, wenn dir etwas dazwischengekommen ist ..." 0 ja, das wusste er. Nur allzu gut. „... stehe ich nicht durch. Bitte verzeih mir. Bitte zürne mir nicht. Lass uns Freunde bleiben. Aber ich werde nicht auf dich. warten. Wenn ich jemanden kennen lerne ..."
    Wartest du nur auf die Gelegenheit, Julie? „... wie würde denn unsere gemeinsame Zukunft aussehen, Zim? Falls du überhaupt aus Tradom zurückkehrst ... Wer weiß, wohin dein nächster großer Flug dich führen wird? Vielleicht nach Andromeda, vielleicht wieder in eine schier unendlich weit entfernte Galaxis, die noch nie zuvor ein Mensch betreten hat ... und aus der noch nie zuvor ein Mensch zurückgekehrt ist? Ich stehe das nicht durch. Das ist nicht mein Leben." Andromeda, dachte er, was sollte mich denn nach Andromeda ziehen? „... also vergiss mich, wie ich versuche, dich zu vergessen. Aber eins darfst du nie vergessen: Du wirst es schaffen! Du wirst deinen Traum verwirklichen. Ich liebe dich. Aber jeden Tag ein bisschen weniger. Ich hoffe, dass du gesund zurückkehrst. Aber ich weiß nicht, ob es eine gute Idee wäre, dann nach mir zu suchen. Leb wohl, Zim." Der Emotionaut stöhnte leise auf und schaltete den Holoprojektor aus. „Kommandant bitte in die Zentrale", meldete sich der Bordsyntron in diesem Augenblick über den Lautsprecher in seiner Kabine, und Zim war ihm unendlich dankbar dafür.
    Sonst hätte er zweifellos angefangen zu weinen.
     
    2.
     
    Trerok „Ein Kampfroboter des Reiches!"-, rief die Aarus. Gleichzeitig mit ihrem Lebensgefährten sprang sie in einem gewaltigen Satz zurück und riss die Waffe hoch. „Alles in Ordnung, alles in Ordnung, die gehören zu uns!"-, sagte Qertan mit dröhnender Stimme und schlug Susas Arm nach unten. „Alle Achtung, eine hervorragende Reaktion", bemerkte Humphrey Parrot. „Das finde ich auch!", erklang eine hohe, leicht pfeifende Stimme vom Dach des Roboters. „Ich freue mich, euch kennen zu lernen, Cheplin und Susa! Ich bin Plofre, der Ilt, aber nennt mich ruhig Gucky!"
    Sie waren in einem runden Saal von dreißig Metern Durchmesser rematerialisiert. In der Mitte der Halle gab es eine Bodenmarkierung in Form

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