Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2143 - Gegen die Fensterstation

Titel: 2143 - Gegen die Fensterstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ruhe von Ascari da Vivos Leibwächter vermittelte dem Zaliter ein Gefühl vermeintlicher Sicherheit.
    „Er ist weiterhin da!", meldete Leutnant Ira Trimarket, die Stellvertretende Kommandantin TOMCATS, zuständig für Funk und Ortung. „Kein Alarm ... Scheint sich nicht sicher zu sein."
    „Egal. Er hat etwas bemerkt, das reicht. Wir setzen uns ab." Der dünnlippige Mund des Chefwissenschaftlers der LEIF ERIKSSON wirkte verkniffen. Das schmale Gesicht wurde von tiefen Falten bestimmt, die bläulichen Bartschatten hatten ihm seinen Spitz amen „Blue" beschert. Der große, hagere und dürre Mann, eine asketisch wirkende, fast ausgezehrte Gestalt, winkte mürrisch ab.
    „Möchte zu gern wissen, um was für ein Wesen es sich handelt", murmelte Sackx Prakma.
    Parrots Assistent war kleiner als „Blue", untersetzt und im ganzen Habitus lebensfroher und den leiblichen Genüssen keineswegs abgeneigt. Selbst jetzt schimmerte in seinen wasserklaren graublauen Augen ein freundliches Glitzern.
    „Wir bekommen mit ihm oder seinen Artgenossen unter Umständen noch viel schneller zu tun, als uns lieb sein kann. Sollte das Wesen die Wartungszentrale untersuchen lassen, darf nichts auf unsere Anwesenheit hinweisen."
    Sie sahen sich um, kontrollierten zum dritten Mal die Umgebung, vergewisserten sich, keine verräterische Spuren hinterlassen zu haben.
    „Keine Bewegung draußen", sagte Trimarket. „Hat eine ziemliche Ausdauer."
    „Oder er ist eingepennt ..." Treroks Ironie kam nicht an; er lächelte schief und entschuldigend.
    „Fertig?" Parrot sah sich um und registrierte zufrieden die Bestätigungen. „Also los!"
     
    *
     
    Die aus der „Bauzeichnung" abgeleiteten Daten erwiesen sich auch diesmal als völlig korrekt.
    Solange es sich um die räumliche Einteilung der neunzehn Kilometer durchmessenden und rund vier Kilometer dicken Station, die Position von Korridoren, Schächten, Hallen und verborgenen Gangsystemen drehte, war die Interpretation der Informationen völlig unproblematisch.
    Sogar die grobe Zuordnung der verschiedenen maßgeblichen Funktionseinheiten war gelungen - Triebwerksysteme, Energieversorgung, Paradimpanzer- und Reflektorfeld-Projektoren, Bewaffnung und letztlich die Anlagen zur Erstellung des Sternenfensters hatten identifiziert werden können.
    Leider sind wir vom Verständnis der zur Anwendung kommenden Technologie weit entfernt, dachte Trerok, während sie von einem leeren Hauptkorridor in einen parallel verlaufenden Nebengang wechselten, zum wiederholten Mal die Antiortungseinrichtungen und Deflektoren überprüften und mit halbem Ohr die stereotypen Durchgaben der Individualtaster-Ergebnisse TOMCATS hörten.
    „Keine Aarus oder sonstigen Lebensformen im Umkreis von einem halben Kilometer."
    Ähnlich wie in der Gigantstation in Anguelas Auge waren die meisten Sektionen vollständig automatisiert. Und auch hier wiesen die riesenhaften Aggregate keinerlei sichtbare Steuer- und Kontrollelemente auf, waren also für eine manuelle Bedienung überhaupt nicht ausgelegt. Die kompakten, glatt und fugenlos wirkenden Anlagen ließen durch reinen Augenschein keinen Rückschluss auf ihre Funktion zu.
    Es gab für die schnelle Personenbeförderung innerhalb der Station ein weitmaschiges Netz von Transportkapseln, die für die Aufnahme humanoider Passagiere vorbereitet waren. Aus verständlichen Gründen mussten die Eindringlinge jedoch auf eine Verwendung verzichten.
    Die fast hunderttausend Aarus verlieren sich zwar in dem riesigen Volumen, doch auf den Hauptverbindungslinien würden wir als Erstes auf sie treffen.
    Trerok musterte die in den Helm eingespielten dreidimensionalen Kartenprojektionen; ein Leuchtpunkt im Zentrum markierte ihre gegenwärtige Position.
    Er rief sich die Bilder der Station in Erinnerung: Sie bestand aus einem düsteren, fast schwarzen Material, dessen Verlauf allerdings von Hunderten erleuchteter Luken, Hangaröffnungen und riesigen Fensterbändern unterbrochen wurde. Von der zentralen Kuppel der „Oberseite", deren flache Wölbung einen Basisdurchmesser von rund drei Kilometern aufwies, erstreckten sich sternförmig „Speichen" zum Scheibenrand, von wo aus Verlängerungen als wuchtige Blöcke Hunderte Meter weit vorragten.
    Von einigen gingen nochmals weit auskragende „Antennen" aus, kleinere Kuppeln erhoben sich an vielen Stellen von der Oberfläche, es gab vielfältig strukturierte Aufbauten, nutförmige Einkerbungen und abgestufte „Sekundärgebäude". Sandkorn-1 befand

Weitere Kostenlose Bücher